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Final Report - KATER

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Endbericht Vegetationsszenarien – Quelleneinzugsgebiete der Stadt Wien<br />

Die Humusform Moder baut sich im Zuge der Waldentwicklung auf den entsprechenden Standorten<br />

kontinuierlich auf und erreicht ab einem gewissen Stadium derselben ein dynamisches Gleichgewicht.<br />

Dieses dynamische Gleichgewicht kann durch angepasste Waldwirtschaft annähernd erhalten werden<br />

(Dauerwaldwirtschaft, Vermeidung von großflächigen Eingriffen) oder im schlechtesten Fall abrupt<br />

unterbrochen werden, was im Falle eines Kahlschlages zu einem annähernd vollständigen Abbau der<br />

Moderhumushorizonte führen würde. Kahlschlag-Bewirtschaftung ist in den Quellenschutzwäldern<br />

schon seit den Achtziger-Jahren des letzten Jahrhunderts verboten. Der bei dieser<br />

Waldbewirtschaftungs-Form auftretende Humus- und Bodenabbau vermindert einerseits das<br />

Wuchspotenzial eines Standortes, und stellt andererseits eine Quelle der Grundwasserverschmutzung<br />

durch den Eintrag von Abbauprodukten dar (Likens & Bormann 1995, Reynolds et al. 1992, v.<br />

Wilpert et al. 2000, Forti et al. 2000).<br />

Die Karten bezüglich Bodentyp, Humusform, Humusmächtigkeit und Oberflächen-Skelettanteil<br />

weisen Flächen aus, die eine besondere Grund-Disposition für eine Erosions-Gefährdung aufweisen.<br />

Aufbauend auf diesen Grundlagen können Flächen definiert werden, wo bei der Durchführung<br />

waldbaulicher Maßnahmen besondere Vorsicht geboten ist.<br />

Es sind also auch die Humus- und Bodendynamik, welche man durch Waldbewirtschaftung<br />

beeinflussen kann. Optimierung im Sinne des Quellenschutzes kann gezielt waldbauliche Maßnahmen<br />

definieren, welche beispielsweise das Auftreten von Humusabbau-Prozessen auf Hydrotopen<br />

minimieren.<br />

Daher ist die Gliederung in Waldvegetations-Charakteristika (Hydrotop B) von Bedeutung für die<br />

Definition von Management-Richtlinien für Quellenschutzwälder.<br />

Eine ausführlichere Beschreibung der Ergebnisse der bodenbezogenen Hydrotop-Kartierung findet<br />

sich in Appendix Nr.9 ‚Hydrotop-Buch’.<br />

6.3.2 Die waldvegetationsbezogene Hydrotopgliederung<br />

Die Gliederung der Teileinzugsgebiete in waldvegetationsbezogene Hydrotope schuf eine Grundlage,<br />

um waldhydrologisch ähnliche Flächen und in diesem Sinne funktionale Einheiten für hydrologische<br />

und waldbauliche Belange als Orientierungsmarken zu erhalten. Die erste Hierarchie der Gliederung<br />

bezieht sich auf die potenzielle natürliche Waldgesellschaft.<br />

Im montanen bis hochmontanen Bereich sind aktuell Fichten-Tannen-Buchen-Wald-Hydrotope<br />

flächenmäßig dominant. Ebenfalls von Bedeutung sind die Bergahorn-Eschen-(Linden)-Wald-<br />

Hydrotope. Montane Fichtenwald-Hydrotope und Sondergesellschaften sind flächenmäßig weniger<br />

bedeutend, während Felswald-Hydrotope in Teilbereichen (Fronbachgraben) von großer Bedeutung<br />

sind. Es ist zu beachten, dass hier nur eine überblicksartige Beschreibung der Hydrotope getätigt wird.<br />

Eingehend beschrieben werden sie im Hydrotop-Buch, wo auch das gesamte Baumartenspektrum,<br />

welches ein spezifisches Hydrotop zu besiedeln vermag, angeführt ist.<br />

-Fichten-Tannen-Buchen-Wald-Hydrotope: Im montanen Höhenbereich wurden vier Hydrotope dieser<br />

Kategorie ausgeschieden, wobei sich alle durch waldökologische und hydrologische<br />

Unterschiedlichkeiten voneinander abgrenzen lassen. Ein frische bis sehr frische Standorte<br />

umfassendes Hydrotop bezeichnet potenziell laubbaumreiche und laubbaumdominierte Fi-Ta-Bu-<br />

Waldbestände. Ein weiteres Hydrotop umfasst frische bis mäßig frische Standorte, die meist von<br />

nadelbaumreicheren Fi-Ta-Bu-Waldbeständen bestockt werden. Das dritte Hydrotop fasst sonnseitig<br />

exponierte, mäßig frische Standorte, welche von laubbaumreichen Fi-Ta-Bu-Beständen bestockt<br />

werden, zusammen. Das vierte Hydrotop umfasst mäßig frische bis mäßig trockene Fi-Ta-Bu-Wald-<br />

Standorte, auf denen Lärche und die beiden autochthonen Kiefernarten besser gedeihen als Fichte und<br />

Tanne, die Laubbaumarten aber auch vital und in höheren Mischungsanteilen auftreten.<br />

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