Neural Correlates of Processing Syntax in Music and ... - PubMan
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Zusammenfassung der wissenschaftlichen Ergebnisse der Dissertation XVIII<br />
Tabelle 1 Übersicht der wichtigsten Ergebnisse der vorliegenden Arbeit: Die Verarbeitung musikalischer<br />
<strong>Syntax</strong> (d.h. der EKP-Komponenten ERAN und N5) wurde bei K<strong>in</strong>dern aller Altersstufen<br />
untersucht, die sprachliche <strong>Syntax</strong>verarbeitung (d.h. die EKP-Komponenten ELAN<br />
<strong>and</strong> LSN) bei neun- und elfjährigen K<strong>in</strong>dern<br />
Experiment ERAN N5 ELAN SN<br />
I 2½ Jahre alte<br />
K<strong>in</strong>der<br />
N –<br />
II 5 Jahre alte K<strong>in</strong>der N N<br />
III 9 Jahre alte K<strong>in</strong>der M > N M = N – M = N<br />
IV 11 Jahre alte K<strong>in</strong>der<br />
M > N M = N M M > N<br />
Anmerkung: Die Buchstaben <strong>in</strong> den Zellen der Tabelle zeigen, <strong>in</strong> welcher der untersuchten Gruppen die<br />
untersuchte EKP-Komponente statistisch signifikant war. „N“ bezeichnet die K<strong>in</strong>der mit normaler Sprachentwicklung<br />
und ohne musikalisches Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g, „M“ die K<strong>in</strong>der mit musikalischem Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g und „S“ die K<strong>in</strong>der<br />
mit e<strong>in</strong>er spezifischen Sprachentwicklungsstörung. „=“ bedeutet, dass die Amplitudengröße <strong>in</strong> den beiden<br />
untersuchten Gruppen gleich war, „>“ e<strong>in</strong>e signifikant größere Amplitude <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er der beiden Gruppe.<br />
Schlussfolgerungen<br />
E<strong>in</strong>flüsse von Sprachentwicklungsstörungen (SLI): E<strong>in</strong> wichtiges Charakteristikum<br />
von K<strong>in</strong>dern mit SLI s<strong>in</strong>d ihre Defizite bei der Verarbeitung sprachlicher <strong>Syntax</strong>. In<br />
Experiment II konnte gezeigt werden, dass diese Defizite nicht auf die Verarbeitung<br />
sprachlicher <strong>Syntax</strong> beschränkt s<strong>in</strong>d, sondern sich auch für die Verarbeitung musikalischer<br />
<strong>Syntax</strong> nachweisen lassen. Zwei – e<strong>in</strong><strong>and</strong>er nicht ausschließende – Klassen von<br />
theoretischen Annahmen können als mögliche Erklärung für diese Schwierigkeiten<br />
herangezogen werden. Die Defizite könnten durch den hohen Grad an geme<strong>in</strong>samen<br />
neuronalen Ressourcen bei der Verarbeitung musikalischer und sprachlicher <strong>Syntax</strong><br />
bed<strong>in</strong>gt se<strong>in</strong>. Sie könnten auch durch e<strong>in</strong>e Bee<strong>in</strong>trächtigung eher domänenübergreifender<br />
Verarbeitungsprozessen bed<strong>in</strong>gt se<strong>in</strong> (die sowohl für musikalische als auch sprachliche<br />
<strong>Syntax</strong>verarbeitung benötigt werden).<br />
E<strong>in</strong>flüsse von musikalischem Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g: E<strong>in</strong>flüsse musikalischen Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs konnten<br />
sowohl für die Verarbeitung musikalischer als auch sprachlicher <strong>Syntax</strong>verarbeitung<br />
nachgewiesen werden. Zum e<strong>in</strong>en konnte <strong>in</strong> beiden untersuchten Altersgruppen (neunund<br />
elfjährige K<strong>in</strong>der) e<strong>in</strong>e vergrößerte ERAN-Amplitude beobachtet werden. Dieser<br />
Befund deckt sich mit e<strong>in</strong>er großen Zahl von Studien, die neuronale Plastizität <strong>in</strong> Folge<br />
musikalischen Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs nachweisen konnten. Zum <strong>and</strong>eren konnte bei elfjährigen K<strong>in</strong>dern<br />
mit musikalischem Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g e<strong>in</strong>e ELAN beobachtet werden (die sich bei nichtmusikalisch<br />
tra<strong>in</strong>ierten K<strong>in</strong>dern nicht f<strong>and</strong>). Außerdem hatte die späte Negativierung<br />
(e<strong>in</strong>e EKP-Komponente, die Vorläufer der ELAN während deren Entwicklung darstellt)<br />
e<strong>in</strong>e signifikant größere Amplitude bei musikalisch tra<strong>in</strong>ierten K<strong>in</strong>dern. Dies zeigt, dass<br />
musikalisches Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g auch zu e<strong>in</strong>er verbesserten Verarbeitung sprachlicher <strong>Syntax</strong>