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in Vorarlberg öffentlicher Wohnbau nur langsam gegen ideologische<br />

Vorbehalte der konservativen Mehrheit durchsetzen konnte, herrschte<br />

über viele Jahre drückende Wohnungsnot. Keineswegs dominierte unter<br />

der Fabriksarbeiterschaft jene Eigenheimidylle, welche die<br />

Apologeten der Vorarlberger Textilindustriellen immer wieder beschworen.<br />

73 Am 14. Jänner 1928 faßte die sozialdemokratische "Vorarlberger<br />

Wacht" die Situation so zusammen:<br />

"Bald erwiesen sich die Armenhäuser der Industriegemeinden als<br />

zu klein, um die Wohnungslosen aufzunehmen. Dornbirn und Lustenau<br />

schritten zu Erstellung von Wohnbaracken für die Obdachlosen, und<br />

die Landeshauptstadt selbst ist auf dem Wege, ebenfalls eine solche<br />

Wohnbaracke für die Ärmsten der Armen, für jene, denen es an<br />

einem Obdachfehlt, zu erstellen. Darüber hinaus ist im Lande wenig<br />

geschehen: wohl haben Dornbirn, Bludenz und Feldkirch einige<br />

Wohnbauten erstellt, aberdie Form, in der dies geschah, hatte keine<br />

Verringerung der Wohnungsnotzur Folge .... Die Wohnungsnot wurde<br />

größer und größer, sie ist heute längst keine Angelegenheit mehr der<br />

Städte und großen Industriegemeinden, sondern längst eine Angelegenheit<br />

des ganzen Landes geworden. Das vollkommene Versagen<br />

der Gemeinden und des Landes auf dem Gebiete der Wohnbaufürsorge<br />

hat naturgemäß zu einem schrecklichen Zustand auf dem<br />

Wohnungsmarkt geführt, zu einem Zustand, daß manche Hausbesitzer<br />

vermeinen, sich alles gegen die Mieter erlauben zu können. "<br />

Viele Firmen stellten ihren ArbeiterInnen Wohnraum zur Verfügung 74<br />

Allein im kleinen Kennelbach besaß die Firma Schindler & eie. 26<br />

Häuser mit 140 Wohnungen - darin wohnte etwa die Hälfte der<br />

KennelbacherInnen! Diese vielen Grundstücke und Wohnhäuser banden<br />

einerseits große Kapitalien, andererseits war dieser Realienbesitz<br />

eine langfristige Wertanlage, die sich durchaus lohnte. Auch wurden die<br />

Textilfirmen durch diesen Besitz in den Gemeinden noch mächtiger, als<br />

sie als Arbeitgeber und Steuerzahler ohnehin schon waren. 75 In<br />

Kennelbach bekamen Arbeiterfamilien von der Firma zusätzlich eine<br />

kleine Gartenparzelle günstig zur Verfügung gestellt. Die Firmenfest -<br />

schrift rechnete vor, darauf ließen sich Gartenprodukte im Wert von 20<br />

Schilling im Monat ernten. 76 Firmenwohnung und Firmengarten, gegen<br />

104

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