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300 bei einer Versammlung anwesenden ArbeiterInnen ab. Die Gewerkschaften<br />

riefen darauf das Einigungsamt an, eine Vermittlung desselben<br />

lehnte wiederum der Industriellenverband "aus prinzipiellen<br />

Gründen" ab. Daraufhin kam es <strong>zum</strong> Streik. Alle Textilfirmen kündigten<br />

sofort ihre streikenden Arbeiterinnen und Arbeiter. Schon am 23.,<br />

einen Tag vorher also, waren die ArbeiterInnen von J.M. Fussenegger<br />

in Dornbirn in den Streik getreten, weil sie von ihrer Firma ausgesperrt<br />

worden waren, nachdem der Betriebsrat einer von der Firmenleitung<br />

geforderten zusätzlichen Nachtarbeit nicht zugestimmt hatte.<br />

Der Streik der BleichereiarbeiterInnen wurde mit gestaffelten Lohnerhöhungen<br />

beendet, wobei den Firmen zugestanden wurde, jenen Arbeiterinnen<br />

und Arbeitern, "die mehr leisten könnten, aber nicht wollen"<br />

die Erhöhungen vorzuenthalten. Allerdings mußte das bewiesen<br />

und mit dem Betriebsrat abgesprochen werden. 155 Nicht zuletzt, weil<br />

den Webereien das Garn ausgegangen war, konnte dieser relati ve Erfolg<br />

erzielt werden. 156<br />

1922 führten auch die Vorarlberger Stickerei arbeiterinnen und -<br />

arbeiter unter Leitung der Christlichen Textilarbeitergewerkschaft einen<br />

teilweise erfolgreichen Arbeitskampf - nach bisheriger Kenntnis<br />

der einzige Stickerstreik dieser Jahre. Vom 29. März bis 2. April dieses<br />

Jahres wurden die Stickereien in Götzis, Hohenems, Altach, Dornbirn,<br />

Rankweil und Satteins bestreikt, um eine Angleichung der dortigen<br />

Löhne an die in Lustenau bezahlten zu erreichen. Schließlich einigten<br />

sich Unternehmer und Gewerkschaft auf 80 Prozent der Lustenauer<br />

Löhne. 157<br />

In der Harder Kammgamspinnerei war das Betriebsklima schon einige<br />

Jahre durch einen rüden Ton der Meister im Umgang mit den Arbeiterinnen<br />

und Arbeitern belastet. 158 Im März 1923 wurde die Arbeiterin<br />

Maria Bolli zuerst von einem Meister körperlich attackiert, dabei leicht<br />

verletzt und schließlich vom Firmendirektor Heinrich Stüssi entlassen.<br />

Anschließend wurden auch noch ihre Geschwister Alois und Albina<br />

Bolli - allem Anschein nach grundlos - entlassen, womit die Familie<br />

nahezu ohne Einkommen war. Zudem kamen noch Gerüchte auf, die<br />

von weiteren Entlassungen wissen wollten - statt dessen sollten diesem<br />

Gerücht zufolge GastarbeiterInnen aus Italien eingestellt werden.<br />

Direktor Stüssi heizte den Konflikt noch zusätzlich damit an, daß er die<br />

133

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