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Betriebsrats- und Vertrauensmännerwahlen 1947 68<br />

SPÖ ÖVP Parteilose KPÖ Summe<br />

Vorarlberg 130 97 85 5 317<br />

nach Bezirken:<br />

Bludenz 27 8 9 2 46<br />

Feldkirch 15 9 11 35<br />

Dornbirn 70 69 43 2 <strong>18</strong>4<br />

Bregenz <strong>18</strong> 11 22 1 52<br />

Die Betriebsratswahlen müssen im Kontext der nachkriegsgesellschaftlichen<br />

Entwicklung betrachtet werden. Spätestens 1946 war klar<br />

geworden, daß die Hoffnungen der Vorarlberger Sozialisten auf gründliche<br />

gesellschaftliche Veränderungen und auf eine starke Aktivierung<br />

der Arbeiterschaft weitgehend zurückgenommen werden mußten. Über<br />

ein Jahrzehnt fehlte die Möglichkeit, sich frei zu organisieren, und dies<br />

hatte die Arbeiterschaft gründlich entpolitisiert. Kampferfahrungen und<br />

Lernprozesse früherer Generationen waren verschüttet worden, aus dem<br />

Zweiten Weltkrieg war - im Gegensatz <strong>zum</strong> Ersten - keine selbstbewußte<br />

Arbeiterschaft zurückgekehrt. Fremde Mächte hatten den N ationalsozialismus<br />

beseitigt, keine Revolution im Innern hatte die Demokratie<br />

gebracht. Und die "Lebenslüge" der Zweiten Republik, ein "Opfer"<br />

des deutschen Nationalsozialismus zu sein und damit keinen Anteil<br />

an der Schuld des "Dritten Reiches" zu haben, trug das ihre dazu bei, daß<br />

sich die antifaschistischen Tendenzen in Grenzen hielten. Die Anpassung<br />

"an die Schwerkraft der Verhältnisse, die der ÖVP und ihren<br />

Gewerkschaftern zur zweiten Natur geworden war, versprach da politisch<br />

mehr Erfolg als der Ruf nach einem neuen Aufbruch. "69<br />

In der Mitgliederentwicklung übertraf die SPÖ bald die Höchstmarke<br />

der SDAP in der Ersten Republik. 1932 zählte die SDAP nur<br />

mehr 2.216 Mitglieder, die SPÖ hatte Ende 1946 immerhin 4.0 1 O. Damit<br />

ergab sich eine verstärkte Relevanz. Doch die Partei tat sich mit ihrer<br />

Identitätsfindung schwer. Sie befand sich im Spannungsfeld zwischen<br />

Anpassung und Veränderung. Während in der Ersten Republik die<br />

Konservativen den "Sozis" immer wieder das Heimatrecht abgespro-<br />

199

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