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Mutter & eie am 14. Mai 1907 zugesagt, per 1. Jänner 1908 die Arbeitszeit<br />

von 11 auf 10 Stunden zu reduzieren. 108 Nachdem der Höhepunkt<br />

der Streikwelle zur Erkämpfung des Zehnstundentages bereits überschritten<br />

war, die lokale Sozialdemokratie über wenig Einfluß verfügte<br />

und man sich vor Kampfrnaßnahmen der "Arbeiterchristen" offenbar<br />

wenig fürchtete, brachen die Unternehmer das gegebene Versprechen<br />

und ließen am 31. Dezember 1907 entsprechende Anschläge an den<br />

schwarzen Brettern der verschiedenen Fabriksanlagen affichieren.<br />

Daraufhin traten die erbosten Arbeiterinnen und Arbeiter der Bleiche<br />

spontan in den Streik. Von dort breitete sich der Ausstand wie ein Lauffeuer<br />

auch auf die anderen Getznerschen Betriebe aus.<br />

"Nachmittags gab es nun Verhandlungen der Firma mit den<br />

Arbeiterdeputationen der Betriebe Bleiche und Klarenbrunn, nachdem<br />

die Firma es abgelehnt, mit den Sekretären Eder und Ertl zu<br />

verhandeln. Die Klarenbrunner Deputation erreichte die Zusage,<br />

daß der Zehnstundentag sofort eingeführt werde, und zwar mit einer<br />

10%igen Lohnerhöhung; es sei jedoch der Wunsch der Firma, daß<br />

bis 1. April noch 11 Stunden gearbeitet werde gegen seperate Vergütungfürdiese<br />

Stunde. In der Bleiche wurden die Forderungen der<br />

Arbeiter vollinhaltlich abgelehnt. Dies steigerte die Erregung der<br />

Arbeiterschaft und wurde in zwei Versammlungen im Vereinshause 109<br />

und im Arlbergerhoftrotz Abratens seitens der maßgebenden Faktoren<br />

von der großen Masse der unorganisierten Arbeiterschaft<br />

beschlossen, außer der sofortigen Einführung des Zehnstundentages<br />

auch auf eine 20%ige Lohnerhöhung zu bestehen. "110<br />

Mit den vorn Arbeiterblatt erwähnten "maßgeblichen Faktoren" ist der<br />

christliche Arbeitersekretär Eder sowie dessen Einfluß auf die christlichsoziale<br />

Anhängerschaft im Raum Bludenz gemeint. Eder hielt die Forderung<br />

nach einer zwanzigprozentigen Lohnerhöhung für realitäts fern ,<br />

oder mußte sie aus politischer Opportunität <strong>zum</strong>indest als realitäts fern<br />

darstellen.<br />

In der Folge karn es zu einern taktischen Bündnis zwischen der sozialdemokratischen<br />

Gewerkschaftsführung und dem Großteil der<br />

unorganisiert Streikenden - ein Bündnis zwischen dem zweiten und<br />

dritten Kräftepol. Bei den am 1. Jänner 1908 weitergeführten Verhand-<br />

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