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ezeichnet. Erst allmählich setzte sich der Name "Gastarbeiter" durch.<br />

In den "Vorarlberger Nachrichten" konnte man 1969 lesen:<br />

"Die Gastarbeiter. Früher nannte man sie Fremdarbeiter. Aber sie<br />

machten in einer Welt, die gegen Diskriminierung empfindlich geworden<br />

ist, die gleiche Karriere wie die unterentwickelten Länder,<br />

die zu Entwicklungsländern geworden sind. Die Fremdarbeiter heißen<br />

nun Gastarbeiter. Das kann man begrüßen undfür richtig empfinden.<br />

Nur sind sie auch in unserem Land dadurch noch lange nicht<br />

Gast geworden. Wohl arbeiten viele von ihnen, aus Spanien, Jugoslawien<br />

oder gar der Türkei, für unsere Wirtschaft brav undfleißig,<br />

aber in dem anderen Bereich, im Wohnen und in ihrer Freizeit, sind<br />

sie Fremde, oft auch wie Ausgestoßene. "177<br />

Die Neuankömmlinge, die in den Textilfabriken des Landes Arbeit<br />

fanden, hatten es schon immer schwer: Die Trentiner und Trentinerinnen,<br />

die im Zuge der Industrialisierung im ausgehenden 19. Jahrhundert ins<br />

"Ländle" kamen, die Südtiroler und Südtirolerinnen, die während des<br />

Zweiten Weltkrieges "optierten", nach dem Krieg die "Innerösterreicher"<br />

- vorwiegend aus Kärnten und der Steiermark -, die erst allmählich<br />

aufgenommen und integriert wurden. Auch die "Jugoslawen" und "Türken"<br />

sowie die anderen "Südländer", die in geringerer Zahl Aufnahme<br />

fanden, wurden nicht mit offenen Armen empfangen - schon gar nicht<br />

von den Arbeitnehmervertretern, die nicht zu Unrecht die Funktion<br />

dieser Arbeitskräfte als Lohndrücker fürchteten.<br />

Erst langsam vollzog sich ein Umdenken. Zunächst waren die<br />

Stellungnahmen der Gewerkschaft zu den "Fremdarbeitern" durchwegs<br />

negativ. Man befürchtete, daß durch sie die Arbeitsplätze der Österreicher<br />

gefährdet, das Grenzgängerturn gefördert, die Löhne gedrückt und<br />

sozialpolitische Schutzmaßnahmen umgangen würden. Mitte der<br />

sechziger Jahre änderte sich diese Grundposition. Nunmehr wurde die<br />

Solidarität mit den ausländischen Arbeitern betont:<br />

264<br />

"Die Arbeiterkammer und der Gewerkschaftsbund sind für alle<br />

Arbeiter und Angestellte des Landes da; ohne Unterschied der Nation;<br />

der Rasse, des religiösen Bekenntnisses und der politischen<br />

Weltanschauung.

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