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1908 dauern, bis "il diavolo rosso"95, der rote Teufel Domenico Gasperini<br />

sein Amt in Vorarlberg antrat. 96<br />

Zwei große Bastionen hielten die "Arbeiterchristen" allerdings noch:<br />

Hohenems und Bludenz. Hohenems war Standort der Firma Rosenthai,<br />

die über eine gut ausgebaute Rouleauxdruckerei, eine Handdruckerei,<br />

eine Türkischrot-Färberei sowie eine Bleiche und Appretur verfügte.<br />

1907 waren im Hauptwerk in Hohenems 410 Personen beschäftigt. 97 In<br />

der ebenfalls in Hohenems situierten Weberei des Unternehmens bezogen<br />

rund 200 Arbeiter und Arbeiterinnen ihren Lohn. Rosenthai, das in<br />

Rankweil und in Lichtenstein noch über weitere Fabriken verfügte,<br />

gehörte somit zu den größten Unternehmen der Textilbranche<br />

Vorarlbergs. 98<br />

Während des Frühsommers 1907 war es einigen sozialdemokratisch<br />

gesinnten Arbeitern gelungen, unter ihren Arbeitskollegen Sympathien<br />

für eine Lohnbewegung in Kombination mit einer Streikaktion zur<br />

Durchsetzung des Zehnstundentages zu gewinnen.<br />

Die christlichsoziale Seite bekam von diesen Streikvorbereitungen<br />

Wind und setzte unverzüglich Gegenmaßnahmen in Kraft. Der<br />

frischgekürte Reichsratsabgeordnete, Priester und Obmann des<br />

Vorarlberger Arbeiterbundes, Dr. Karl Drexel, richtete ein Schreiben an<br />

RudolfRosenthal, in dem er die sehr moderaten Forderungen - Drexel<br />

sah sich offenbar genötigt, weiter zu bremsen - der christlichen Arbeiterschaft<br />

auflistete. Daraufhin bat Rudolf Rosenthai den Obmann der<br />

christlichen Textilarbeitergewerkschaft, <strong>Johann</strong> Schwimmer, zu sich,<br />

um ihm seinen Standpunkt klar<strong>zum</strong>achen. Die Konklusio dieses Vieraugengesprächs<br />

ist im christlichsozialen Arbeiterblatt Nr. 16/1907 abgedruckt:<br />

48<br />

"Den 10-Stundentag könne er (Rosenthai, Anm. d. Verf) infolge<br />

großer Aufträge derzeit nicht geben, die Bezahlung der 11. Stunde<br />

bedeute für ihn nur eine weitere Lohnerhöhung, da er ohnehin schon<br />

die größten Löhne in Oesterreich in der Druckerei bezahle; bezüglich<br />

der Überstunden erklärte er, er wolle die Ueberstunden zwar<br />

nicht mit 20 Prozent, sondern mit 15 Prozent d.h.1/7 des Lohnes<br />

bezahlen. "99

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