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Die ersten Betriebsratswahlen in der Zweiten<br />

Republik<br />

Obwohl so wichtige Voraussetzungen wie ein Betriebskataster, gute<br />

Post- und Verkehrsverhältnisse in dieser wirtschaftlich schwierigen<br />

Nachkriegsphase fehlten, wurden noch im Jahre 1945 Betriebsrats- und<br />

Vertrauensmännerwahlen durchgeführt, denn die Militärregierung legte<br />

nun Wert auf eine rasche Durchführung von Betriebsratswahlen, die<br />

mit Hilfe der Gemeindeämter bereits Ende Oktober abgeschlossen sein<br />

sollten.<br />

In 105 Betrieben, in denen insgesamt5.748 Textilarbeiterund Textilarbeiterinnen<br />

beschäftigt waren, wurden 302 Mandate vergeben. Am<br />

meisten Vertreter stellte die ÖVP, nämlich 98. Je 70 Betriebsräte wurden<br />

der SPÖ und den Parteilosen zugerechnet, 48 konnten nicht zugeordnet<br />

werden. An die KPÖ gingen 16 Mandate. 63 Ähnlich sah es ·in<br />

der Gesamtgewerkschaft aus: Parteilose und nicht näher zu bestimmende<br />

Vertreter stellten fast die Hälfte aller Betriebsräte, die ÖVP erhielt<br />

die größte Zustimmung (341), die SPÖ-Gewerkschafter lagen mit 275<br />

Mandataren nur an dritter Stelle.<br />

Für die Gewerkschaften war dieses Ergebnis unerfreulich, mußte<br />

doch damit gerechnet werden, daß die fraktionslosen Gewerkschafter<br />

schwer kontrollierbar waren und dadurch die ohnehin bescheidene<br />

Schlagkraft noch gemindert würde. Für diese Situation ließen sich<br />

mehrere Gründe anführen:<br />

- Die Betriebsratswahlen wurden zu einem Zeitpunkt durchgeführt, als<br />

die Formierung der neuen politischen Parteien noch im Gange war.<br />

- Ein Teil der Arbeiterschaft scheute nach den zurückliegenden negativen<br />

Erfahrungen ein politisches Engagement.<br />

- Schon in der Ersten Republik hatte Vorarlberg den geringsten<br />

gewerkschaftlichen Organisationsgrad aller österreichischen Bundesländer<br />

aufgewiesen.<br />

- Die vorherrschende Klein- und Mittelbetriebestruktur erschwerte die<br />

politische Arbeit der Betriebsräte.<br />

- Auch die Vorarlberger Arbeiterschaft war gegenüber dem Nationalsozialismus<br />

nicht völlig resistent gewesen. Nicht alle einstigen NS-<br />

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