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gut zeigen. 125 Damals, 1931, war der Saal des katholischen Vereinshauses<br />

voll; als Ehrengäste begrüßte man den Dornbirner Dekan mitsamt<br />

seiner Geistlichkeit, den Dornbirner Bürgermeister Rüf mit Stadtvertretern,<br />

Religionslehrer Kaplan Christian Hiller 126 sowie den Festredner<br />

des Abends, Hillers Vorgänger an der Dornbirner Realschule<br />

und Mitbegründer der katholischen Arbeiterbewegung Vorarlbergs, N ationalrat<br />

Dr. Karl Drexel. 127<br />

Trotz dieser engen Verflechtung mit einem Teil der politischen und<br />

gesellschaftlichen Macht wuchsen auch im katholischen Vorarlberg die<br />

Bäume der katholischen Arbeiterbewegung nicht inden Himmel, wie<br />

schon die Mitgliederzahlen zeigten. Auch blies der Wind der Reaktion<br />

und des Faschismus den Christgewerkschaftern, wie wir noch sehen<br />

werden, fast genauso scharf ins Gesicht wie ihren sozialdemokratischen<br />

KollegInnen.<br />

Mittels "Hausagitation" warben auch die christlichen Gewerkschafter<br />

um Beitritte. In Dornbirn unterstützten dabei Funktionäre anderer Gruppen<br />

und einzelner konfessioneller Vereine die Textilarbeiter. Im Herbst<br />

1931 konnten 91 vormals "Indifferente" gewonnen werden. 128 Doch es<br />

gelang den christlichen Textilarbeitern genauso wenig wie den<br />

freigewerkschaftlichen, die Arbeiterjugendlichen zu organisieren. Denn<br />

die gesamte christliche Gewerkschaftsjugend Österreichs wies für Ende<br />

1930 gerade 1.370 Mitglieder aus. 129<br />

Die Christgewerkschafter kassierten wie die Freigewerkschafter<br />

natürlich auch nach Einkommen etc. gestaffelte Beiträge, 1930 waren<br />

es österreichweit durchschnittlich 12,90 Schilling im Jahr. Damit wurden<br />

streikende Arbeiter unterstützt sowie die allgemeine Gewerkschaftsarbeit<br />

finanziert. Das Gesamtvermögen der österreichischen<br />

Christgewerkschafter betrug 1931 pro Kopf 12,65 Schilling, 1927 waren<br />

es gerade 8,97 Schilling gewesen - recht wenig im Vergleich zu<br />

den 26,34 Schilling der Freigewerkschafter aus demselben Jahr. 130<br />

Die Christgewerkschafter gerieten ab Mitte der zwanziger Jahre<br />

insofern unter Druck, als daß sie einer Partei nahestanden, die immer<br />

deutlicher einen arbeiterfeindlichen und antidemokratischen Kurs fuhr. 131<br />

Inwieweit der antidemokratische Grundton der päpstlichen<br />

Sozialenzyklika "Quadragesimo anno" (1931) das Selbstverständnis<br />

der Christgewerkschafter strapazierte, kann hier nicht nachvollzogen<br />

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