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Die freigewerkschaftliche Union der Textilarbeiter<br />

Nachdem sich Vorarlberg im Verlaufe des 19. Jahrhunderts langsam<br />

politisch von Tirol gelöst hatte und dieser Prozeß erst im Herbst 19<strong>18</strong><br />

mit der Konstituierung als eigenständiges Bundesland seinen Abschluß<br />

gefunden hatte, waren auch die gewerkschaftlichen Organisationen<br />

überwiegend mit Tirol verbunden gewesen. Die freigewerkschaftlichen,<br />

d.h. sozialdemokratischen Textilarbeiter hatten schon vor dem Ersten<br />

Weltkrieg ei ne ei gene Landesorganisation gehabt. 94 Gewerkschaftsarbei t<br />

und sozialdemokratische politische Arbeit waren eng verbunden, auch<br />

personell. Bis 1920 waren das Partei-und Gewerkschaftssekretariat mit<br />

Sitz im Dornbirner Arbeiterheim in der Person Anton Linders vereint,<br />

dann kam es zur Errichtung eines eigenes Gewerkschaftssekretariats<br />

mit Anton Schlüter als Sekretär. 1921 scheint mit dem Bregenzer<br />

Schuhmachergesellen Samuel Spindler erstmals ein eigener Sekretär<br />

der Union der Textil arbeiter auf. 95 Auch in der Person Samuel Spindlers<br />

zeigt sich die enge Verbindung von allgemein politischer Arbeit und<br />

Gewerkschaftsarbeit. Er war nicht nur Delegierter in der Arbeiterkammer<br />

und dort Mitglied in den Ausschüssen für Sozialpolitik und Volkswirtschaft,<br />

sondern auch 19<strong>18</strong>/19 Bregenzer Stadtvertreter und lange Jahre<br />

Obmann des Bildungsausschusses der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei<br />

Vorarlbergs. 96 Diese bei sozialdemokratischen Funktionären übliche<br />

Ämterhäufung dürfte weniger auf den besonderen Ehrgeiz dieser<br />

Männer zurückzuführen sein, als vielmehr auf die materielle Situation<br />

von Politikern. Politische Funktionen waren praktisch nicht bezahlt,<br />

sogar ein Landtagsabgeordneter erhielt nur ein Sitzungsgeld von acht<br />

bis zehn Schilling am Tag. Daher mußten jene Männer, die eine bezahlte<br />

politische oder gewerkschaftliche Funktion innehatten, auch möglichst<br />

viel Parteiarbeit übernehmen. 97<br />

Gewerkschaftliche Stärke<br />

Gewerkschaftliche Stärke hängt nicht nur von den Mitgliederzahlen ab,<br />

sondern auch ganz wesentlich von weiteren Elementen wie dem Gefühl<br />

von Solidarität, der Bereitschaft zu gewerkschaftlichen Aktionen und<br />

von Erfahrungen mit gewerkschaftlichen Aktionen. Allein nach der<br />

Mitgliederstärke war die Union der Textilarbeiter in Vorarlberg eine<br />

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