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organisation, das bedeutet, daß höchstens eine Gewerkschaft für Arbeiter<br />

und eine für Angestellte für einen Betrieb zuständig ist. Diese beiden<br />

Prinzipien, das Industriegruppenprinzip und das einer einheitlichen<br />

Betriebsorganisation, sind das Resultat historischer Erfahrungen aus<br />

der Zeit der Ersten Republik und davor. Bereits 1919 beschloß ein<br />

Gewerkschaftskongreß diese beiden Prinzipien, durchgesetzt werden<br />

konnten sie jedoch erst im ÖGB nach 1945. 91<br />

In der ersten Republik war die Gewerkschaftsbewegung einerseits in<br />

politische Richtungsgewerkschaften und andererseits in eine Vielzahl<br />

historisch gewachsener Organisationen aufgesplittert. Im Jahre 1920<br />

wurden bei den Freien Gewerkschaften (der dominierenden sozialdemokratischen<br />

Gewerkschaftsbewegung) insgesamt 51 Zentralverbände<br />

und 14 Lokalvereine gezählt. Dazu gehörten als Vorgänger<br />

der Gewerkschaft Textil, Bekleidung, Leder folgende Organisationen:<br />

Verband österreichischer Hutarbeiter und Hutarbeiterinnen<br />

(Modistinnen), Reichsverein österreichischerKürschner, Gewerkschaft<br />

österreichischer Lederarbeiter, Fachverein österreichischer Sattler,<br />

Taschner und Riemer, Verband österreichischer Schneider, Reichsverein<br />

österreichischer Schuhmacher, Union österreichischer Textilarbeiter,<br />

Verein der Ledergalanteriearbeiter. 92<br />

Es kann hier natürlich nicht die Geschichte dieser vielen Organisationen<br />

geschrieben werden, sondern wir konzentrieren uns weitgehend<br />

auf die für Vorarlberg so bedeutenden Textilarbeiterorganisationen.<br />

Ein Bericht des Gendarmerie-Postens Thüringen vom 7. Jänner 1928<br />

über die Verhältnisse in der Textilfirma Rudolf Kastner gewährt einen<br />

ersten Einblick in dieVorarlberger Verhältnisse. Dort arbeiteten demnach<br />

150 Frauen und 100 Männer sowie 25 Angestellte, sogenannte<br />

"Beamte". 25 ArbeiterInnen seien nach diesem Bericht dem Zentralverband<br />

der christlichen Textil-, Heim- und Bekleidungsarbeiterschaft<br />

beigetreten, 120 ArbeiterInnen der sozialdemokratischen Arbeiterpartei<br />

(verwechselt hier der berichtende Gendarm Partei und Gewerkschaft?),<br />

die 25 "Beamten" gehörten geschlossen dem deutschnationalen Deutschen<br />

Handels- und Industrieangestelltenverband DHV an. 93<br />

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