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Die vom NS-Regime deklassierten Menschen, die politisch Verfemten,<br />

die "rassisch Minderwertigen", die Fremdarbeiter und Kriegsgefangenen<br />

waren besonders auf die Solidarität von Einheimischen<br />

angewiesen, die ihr menschliches Verhalten nicht verloren und ihr soziales<br />

Engagement über Anpassung und Angst stellten. Viele von diesen<br />

Helfenden wurden ebenfalls verfolgt, gerichtlich bestraft oder sogar<br />

umgebracht.<br />

" Wer mit Kriegsgefangenen infreundschaftlichen Verkehr tritt und<br />

mehr mit ihnen spricht, als zu Arbeitszwecken unbedingt nötig ist",<br />

mache sich strafbar, verkündete ein Merkblatt für das Verhalten der<br />

Bevölkerung gegenüber Kriegsgefangenen und Fremdarbeitern. Daß<br />

sich nicht alle davon abschrecken ließen, zeigt einBlick in die Werkzeitschrift<br />

von F. M. Hämmerle. Die Herausgeber des "Dreihammers"<br />

fanden es noch 1944 für nötig, die Belegschaft darauf hinzuweisen, daß<br />

fremde Arbeitskräfte auszugrenzen sind:<br />

" Wir müssen uns darüber klar sein, daß wir es hier mit primitiven<br />

Menschen aus dem Osten zu tun haben ... Es gibt deutsche Menschen,<br />

in denen das anfänglich armselige Äußere dieser Menschen aus dem<br />

Osten ein tiefes Mitgefühl hervorgebracht hat. Sie möchten daher<br />

die Ostarbeiterinnen ganz besonders in ihre Obhut nehmen, ja vor<br />

lauter Gefühlsduselei diesen Lebensmittel und sonstiges, das sie sich<br />

von ihrem Munde absparen, zustecken. Das ist vollkommen<br />

falsch ... ".28<br />

Nicht alle hielten sich an diese menschenverachtende Ideologie und<br />

halfen, so gut es ging - auch um den Preis der eigenen Sicherheit.<br />

Stellvertretend sei MelittaFlorineth aus Nenzing erwähnt. Wegen ihrer<br />

Hilfe für Kriegsgefangene wurde sie in Bludenz inhaftiert.<br />

Ihr mutiges Auftreten gegen den Nationalsozialismus bezahlte die<br />

Kennelbacherin Anna Hölzlsauer mit ihrem Leben. Wo immer sie konnte,<br />

äußerte die Arbeiterin unumwunden ihre oppositionelle Haltung. Sie<br />

wurde schließlich vom Volks gerichtshof in Berlin <strong>zum</strong> Tode verurteilt<br />

und in Berlin-Plötzensee hingerichtet.<br />

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