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sich der Berichterstatter mit prinzipiellen Worten an die Leserschaft. Er<br />

führte die Motive an, welche <strong>zum</strong> Betriebsrätegesetz vom 14. Mai 1919<br />

geführt hatten, und kam gleich auf den Punkt: Die Betriebsräte könnten<br />

nur funktionieren, wenn sie von einer starken Gewerkschaftsbewegung<br />

unterstützt werden. Es folgt eine Schelte, die sich vermutlich weniger an<br />

die Leser des Gewerkschaftsblattes wandte als vielmehr an die vielen<br />

sogenannten "Indifferenten", von denen wiederum nur wenige den<br />

"Textilarbeiter" lasen:<br />

"In Vorarlberg haben sich nun nach dieser Richtung besondere<br />

Methoden herausgebildet. Man wählt den Betriebsrat und überläßt<br />

ihn dann sich selber. Der soll dann jedem einzelnen das 'Tischleindeck-dich'<br />

herzaubern. Organisation ist Nebensache. Man hat gewählt<br />

und glaubt nun, für ein weiteres Jahr seine Pflicht getan zu<br />

haben. Wiefalsch diese Einstellung ist, zeigen uns die Verhältnisse<br />

in den Vorarlberger Textilbetrieben und zeigen auch die fortgesetzten<br />

Klagen der Betriebsräte aus den einzelnen Betrieben. "<br />

Der Gewerbeinspektor für Vorarlberg bemerkte in seinem Bericht 1930<br />

u.a., es wäre schwierig,<br />

" .. für das undankbare Amt des Betriebsrates geeignete Persönlichkeiten<br />

zu gewinnen "./39<br />

Das kann nicht verwundern, wenn man um die - vom Gewerbeinspektor<br />

gleichfalls angeführte - Ablehnung weiß, welche die Betriebsräte von<br />

seiten der Unternehmensleitungen erfuhren. 140<br />

Um ihre Ausgangslage zu verbessern, schlossen sich 1928 die Betriebsräte<br />

und Vertrauenspersonen der Union der Textilarbeiter des<br />

Vorarlberger Oberlandes zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammen und<br />

forderten ihre Unterländer Kolleginnen und Kollegen auf, ihrem Beispiel<br />

zu folgen. 141<br />

Die Mehrheiten in den Betrieben scheinen teil weise oft gewechselt<br />

zu haben, vor allem dann, wenn eine der beiden großen Gewerkschaften<br />

keine eigene Liste aufstellte. So war 1928 bei Neumanns Söhne in<br />

Hohenems der Betriebsrat aus drei FreigewerkschafterInnen und drei<br />

ChristgewerkschafterInnen zusammengesetzt, 1929 kandidierten die<br />

Christgewerkschafter nicht und die Union stellte den Betriebsrat. 142 Im<br />

128

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