Diplomarbeit - Universität Paderborn
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Beschreibung der existierenden Kundenbewertungsansätze<br />
Anteil Auslandsgespräche<br />
Art des Vertrages<br />
Dauer der Geschäftsbeziehung<br />
Inanspruchnahme eigener<br />
Dienste (z. B. Umleitung)<br />
Betreuungsintensität (Anrufe<br />
bei Hotline)<br />
Zahlungsverhalten<br />
> 60 %:<br />
+15 Pkt.<br />
Regulärer Vertrag:<br />
+15 Pkt.<br />
> 4 Jahre:<br />
+15 Pkt.<br />
> 10 im Monat:<br />
+15 Pkt.<br />
0<br />
+5 Pkt.<br />
immer pünktlich:<br />
+10 Pkt.<br />
30-60 %:<br />
+10 Pkt.<br />
2-4 Jahre:<br />
+10 Pkt.<br />
2-10 im Monat:<br />
+10 Pkt.<br />
1-2 im Monat:<br />
0 Pkt.<br />
nicht immer,<br />
aber in mehr als<br />
50 % der Fälle<br />
pünktlich:<br />
-10 Pkt.<br />
Tabelle 6: Scoring-Modell am Beispiel eines Mobilfunkanbieters<br />
Quelle: HOMBURG et al. (2003, S. 179)<br />
15-30 %:<br />
+5 Pkt.<br />
Pre-Paid-Karte:<br />
+5 Pkt.<br />
1-2 Jahre:<br />
+5 Pkt.<br />
1-2 im Monat:<br />
+5 Pkt.<br />
2-5 im Monat:<br />
-5 Pkt.<br />
in weniger als<br />
50 % der Fälle<br />
pünktlich:<br />
-20 Pkt.<br />
5 im Monat:<br />
-15 Pkt.<br />
nie pünktlich:<br />
-100 Pkt.<br />
Diese Art von Scoring-Modellen ist im Vergleich zu logisch-deduktiven Methoden we-<br />
niger subjektiv geprägt, da ihr die verfügbaren Daten zugrunde liegen und sie bereits<br />
statistisch belegte Zusammenhänge wiedergibt. Bei logisch-deduktiven sowie einfachen<br />
Scoring-Modellen ist vor allem auf die Überschneidungsfreiheit zu achten, damit glei-<br />
cher Sachverhalt nicht durch mehrere Kriterien abgedeckt wird. So kann z. B. schlechte<br />
Bewertung eines Kunden im Business-to-Business-Bereich bei solchen Kriterien wie<br />
Innovationskraft, technische Leistungsfähigkeit, Kostenstruktur der Fertigung etc. auf<br />
den schlechten Zustand von Produktionsanlagen dieses Kunden zurückzuführen sein.<br />
Wenn diese Kriterien unabhängig voneinander betrachtet werden, wird der Kundensco-<br />
re dieses Kunden niedriger ausfallen als er tatsächlich ist (vgl. KREUTZER 1991, S. 433;<br />
WINKELMANN 2004, S. 13). Des Weiteren besteht die Gefahr, dass hohe Bewertung bei<br />
vielen weniger wichtigen Kriterien schlechte Benotung eines wichtigen Kriteriums ü-<br />
berschattet. So können z. B. gute Zahlungsmoral, Bonität des Kunden etc. schlechte<br />
Bewertung des Umsatzes kompensieren und den Kunden attraktiver erscheinen lassen.<br />
Dabei wird die Einführung des sogenannten „Knock-out-Kriteriums“ empfohlen, dessen<br />
Nichterfüllung weitere Untersuchung unnötig macht. Das sind beispielsweise bestimmte<br />
Schwellenwerte des Umsatzes bzw. Kundendeckungsbeitrags, bei derer Unterschreitung<br />
die Kunden aus der Analyse ausgeschlossen werden (vgl. RIEKER 1995, S. 69).<br />
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