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Diplomarbeit - Universität Paderborn

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Beschreibung der existierenden Kundenbewertungsansätze<br />

tionen für jede Kundenkategorie abgeleitet werden können (vgl. CORNELSEN 2000,<br />

S. 160 ff.; EBERLING 2002, S. 208 f.; HOMBURG et al. 2003, S. 182).<br />

Ein Beispiel des monofaktoriell dimensionierten vergangenheitsbezogenen Portfolios ist<br />

das Kundenwachstum-(relativer) Lieferanteil-Portfolio. Das Kundenwachstum ent-<br />

spricht hierbei aktuellem, prozentuellem und inflationsbereinigtem Umsatz- oder De-<br />

ckungsbeitragswachstum eines Kunden, während der relative Lieferanteil sich als Ver-<br />

hältnis des eigenen umsatzbezogenen Lieferanteils zum Lieferanteil des größten Kon-<br />

kurrenten beim Kunden berechnen lässt. Beide Dimensionen sind auf Grundlage aktuel-<br />

ler Daten bestimmbar und geben nur wenige Informationen hinsichtlich der Identifikati-<br />

on von künftig wertvollen Kunden, zumal die Betrachtung von Neukunden in dieses<br />

Modell nur schwer integrierbar ist. Vielmehr liefert dieses Portfolio Ansatzpunkte für<br />

die Betreuung aktueller Kunden (vgl. RIEKER 1995, S. 73 f.; BELZ et al. 1998, S. 50;<br />

EBERLING 2002, S. 210).<br />

Die monofaktoriellen Portfolio-Ansätze liefern eine unvollständige Bewertung der Kun-<br />

denbeziehungen, da den jeweiligen Dimensionen nur ein Faktor zugrunde liegt. Die<br />

multifaktoriellen Methoden, wie Kundenattraktivität-Lieferantenposition-Portfolio, sind<br />

daher besser zur ganzheitlichen Bewertung geeignet, tragen aber einige Nachteile in<br />

sich, die vor allem mit der Operationalisierung der Dimensionen verbunden sind. Um<br />

beispielsweise Kundenattraktivität zu bewerten, können entweder komplexe und auf-<br />

wendige Modelle oder Scoring-Modelle verwendet werden. Da die erste Alternative mit<br />

einem hohen Aufwand verbunden ist, der sich durch Resultate der Bewertung nur<br />

schwer kompensieren lässt, werden in der Regel die logisch-deduktiven Scoring-<br />

Modelle eingesetzt. Die mit diesen Modellen verbundene Subjektivität einzelner Bewer-<br />

tungen (z. B. Referenzpotential etc.) fließt dann ins Kundenportfolio mit hinein. Hierbei<br />

besteht die Gefahr, dass die tatsächliche Position der Kunden innerhalb des Portfolios<br />

verzerrt wird (EBERLING 2002, S. 215 f.).<br />

In der Literatur existiert eine Vielzahl unterschiedlicher Kundenportfolioansätze und<br />

daraus resultierender Strategie- und Handlungsempfehlungen (vgl. SCHMIDT 1997,<br />

S. 118 ff.; CORNELSEN 2000, S. L im Anhang; WINKELMANN 2004, S. 18 ff.). Im Rah-<br />

men dieser Arbeit können deshalb nicht alle Kundenportfoliomodelle erfasst werden.<br />

Generell ist an dieser Stelle festzuhalten, dass ausgehend von der Zielsetzung der Kun-<br />

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