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Die neuen Cosmos-Macher Die neuen Cosmos-Macher - E&W

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Liebe Leser!<br />

Zu meinen zahlreichen Fehlern (meine Frau würde jetzt sofort heftig<br />

zu nicken beginnen) gehört, dass ich mich schnell ärgere. Besonders über<br />

Rücksichtslosigkeit, Dummheit, offensichtliche Ungerechtigkeit und die<br />

berühmte Chuzpe mancher Menschen. Das macht einem das Leben nicht<br />

gerade einfacher, aber das ist nun mal so.<br />

Vor zwei Wochen war es wieder einmal so weit: Ich sitze – noch dazu an<br />

einem Sonntagnachmittag – vor dem Computer, denke an nichts Böses und<br />

stolpere eher durch Zufall über einen anonymen(!) Eintrag im elektro.at-<br />

Forum. Dort hat ein gewisser (oder eine gewisse?) „RS“ offensichtlich auf<br />

die Ankündigung im Newsletter, dass nun die Anmeldefrist für den<br />

Maxday beginnen würde, reagiert und folgende Frage gestellt: „Was rechtfertigt<br />

die Gebühr in der Höhe von 349,- exkl. MwSt. für den Maxday, welcher<br />

von einigen Firmen (Sony, Whirlpool uvm.) unterstützt wird?“<br />

Trotz der Kürze der Frage, ist ihre Botschaft eindeutig: „He, ihr Halsabschneider!<br />

Hört sofort mit dem Versuch auf, euch auf dreiste Art und Weise<br />

zu bereichern und schenkt die Maxday-Karten gefälligst her, wenn euch<br />

die Industrie ohnehin alles zahlt.“<br />

Spätestens jetzt werden einige Industrie-Manager, von einem Déjà-vue<br />

geplagt, heftig zu nicken beginnen. Denn das kennt man dort: Händler, die<br />

nur dann zu einer Veranstaltung zu bewegen sind „wenn’s nix kost’“. Und<br />

von den angemeldeten, erscheint dann die Hälfte nicht.<br />

Da saß ich nun vor meinem Computer am Sonntagnachmittag – und<br />

ärgerte mich. Und je mehr ich nachdachte, desto mehr pumpte das Adrenalin<br />

durch meine Adern während mich mein Verstand<br />

gleichzeitig aufforderte, das Ganze mit einem Schulterzucken<br />

abzutun und mir meinen Teil zu denken.<br />

zB, dass bei der Konzeption des Maxday stets Qualität<br />

vor Quantität gestanden war und bei den Anmeldungen<br />

des allerersten Tages neben einigen Industrieleuten<br />

erfreulicherweise ein (sehr) großer Fachhändler<br />

und zwei Filialleiter einer Großfläche waren.<br />

Wer mich kennt weiß, dass ich mir nicht leicht tue damit, so eine Meldung<br />

wie jene im elektro.at-Forum einfach als „Schmarrn“ abzutun und<br />

zur Tagesordnung überzugehen. Denn abgesehen davon, dass der Maxday<br />

für jene, die sich früh genug anmelden nur 299,- kostet, sollte für alle, die<br />

eine solche Veranstaltung in dieser Qualität schon einmal organisiert haben,<br />

klar sein, welcher finanzielle Aufwand dahinter steckt. Außerdem stellt sich<br />

die Frage, ob es „RS“ auch ganz selbstverständlich empfindet, mit seinen<br />

Kunden seine Kalkulation zu erörtern.<br />

Ich greife dieses Beispiel auf, weil es so typisch dafür ist, wie zerfressen<br />

unsere Branche vom Reflex ist, immer nur den Preis zu thematisieren und<br />

statt in großen Zusammenhängen bloß wie Schrebergärtner zu denken.<br />

Man könnte ja auch über die gute Idee des Maxday oder deren Inhalte sprechen.<br />

Aber nein, der (noch dazu falsche) Preis wird thematisiert und die implizite<br />

Frage gestellt, warum man die Teilnahme denn nicht geschenkt bekäme.<br />

Noch ein wenig tiefer lässt blicken, dass in der anonymen Wortspende<br />

ja vordergründig gar nicht die Preiswürdigkeit der Veranstaltung in Frage<br />

gestellt, sondern unterschwellig der Verdacht ausgesprochen wurde, dass<br />

es da ein paar Typen gibt, die die Chuzpe besitzen, an einer Idee und mit<br />

riesigem Arbeitseinsatz über mehrere Monate hinweg (nebst dem finanziellen<br />

Risiko) auch noch Geld zu verdienen. <strong>Die</strong>se Geisteshaltung ist eine interessante<br />

und leider weit verbreitet.<br />

In diesem Zusammenhang fällt mir ein Händler im Westen Österreichs<br />

ein, der mir vor etwa eineinhalb Jahren gestanden hat, sich in Gesprächen<br />

mit den Kollegen nicht zu trauen, über sein außerordentlich gut gehendes<br />

Geschäft zu sprechen, weil niemand hören wolle, dass ein anderer mit guter<br />

Arbeit auch gutes Geld verdiene. Statt sich ein Beispiel am erfolgreichen<br />

Geschäftsmodell zu nehmen.<br />

Damit einige beunruhigte Seelen<br />

etwas Ruhe finden, sei hier angemerkt,<br />

dass in der Tagungsgebühr des E&W<br />

Maxday nicht nur das Kongressprogramm<br />

(samt Unterlagen, usw), sondern<br />

darüber hinaus auch die gesamte<br />

Verpflegung (inklusive Getränke, Pausensnacks,<br />

Mittagessen, Abendessen)<br />

sowie der Gala-Abend mit Showprogramm<br />

inkludiert ist und weder Martin Kaufmann (Maxtra), noch Ronald<br />

Luisser (Focus) oder ich selbst auf eine für die investierte Arbeit auch<br />

nur einigermaßen adäquate Bezahlung hoffen dürfen.<br />

Und wenn unterm Strich gar nichts überbleibt, dann haben wir’s auch<br />

gerne gemacht, weil wir von der Idee hinter dem Maxday überzeugt sind.<br />

Allerdings wird man uns verzeihen müssen, unsere Kalkulation so angelegt<br />

zu haben, dass wir tunlichst nicht auch noch etwas draufzahlen müssen.<br />

Also: Nicht, weil wir Sponsoren haben (ihnen allen sei an dieser Stelle<br />

nochmals herzlich gedankt), müssen wir billiger sein. Sondern wenn wir<br />

keine hätten, würde das Ganze für den Einzelnen viel mehr kosten.<br />

Klar aber, dass wir uns in einem freien Markt bewegen und es jedem<br />

überlassen bleibt, einen viel besseren Event um viel weniger Geld zu organisieren.<br />

Es ist ja alte Tradition unserer Branche, selbst für gute Produkte<br />

den Preis so lange zu verringern, bis am Ende nur ein wirtschaftliches Desaster<br />

herausschaut.<br />

Zum Schluss noch ein paar Worte zu einem meiner Lieblingsthemen,<br />

über das an dieser Stelle in einem Monat aus aktuellem<br />

Anlass nämlich noch weit mehr zu lesen sein wird:<br />

Alles nur<br />

geschenkt?<br />

Qualität. Als Einstimmung dazu und als Beweis,<br />

dass es Menschen in dieser Branche gibt,<br />

die etwas weiter denken als bis zur eigenen Nasenspitze,<br />

möchte ich den von mir sehr geschätzten<br />

erfolgreichen Telekom-Händler Michael Heine erwähnen,<br />

der bei einer Sitzung in der Wirtschaftskammer vor kurzem<br />

erzählte, dass er zu Beginn des Jahres in seinem Unternehmen das Jahr der<br />

Qualität ausgerufen hätte. Er wolle, und das habe er auch allen seinen Mitarbeitern<br />

eindringlich mitgeteilt, dass sich der Qualitätsgedanke in Zukunft<br />

über alle Tätigkeiten im Unternehmen spanne.<br />

Das wiederum hat eine interessante Parallele mit einem Statement von<br />

einer Seite, von der man das im zitierten Zusammenhang vordergründig<br />

gar nicht erwartet hätte. Denn Karl Dwulit (der zusammen mit Marketingund<br />

Vertriebsgeschäftsführer Thomas Krenn darauf Wert legte, ausschließlich<br />

mit E&W ein Interview über die neue Strategie von <strong>Cosmos</strong> zu<br />

führen) zeigte sich im Gespräch von der Notwendigkeit der Qualität überzeugt:<br />

„<strong>Die</strong> Margen laufen umso mehr davon, je mehr man glaubt, sein Heil<br />

in der Menge zu suchen und nicht in der Qualität.“ Und betonte, dass es das<br />

Ziel des Comos-Managements sein werde, zu den Geräten in den Einstiegspreisklassen<br />

deutlich mehr mittel- und hochwertige Geräte zu verkaufen.<br />

<strong>Die</strong>se Aussage passt zu einer Feier, über die sich ein paar Branchenmanager<br />

Mitte Februar freuen durften. Denn da wurden erstmals die<br />

Superbrands in Österreich prämiert (S. 12). Und dazu gehörte neben Krups,<br />

One und Sony einmal mehr Bose. Schön, dass Qualität nicht vergebens ist,<br />

solange es noch so viele Menschen gibt, die bereit sind, dafür einen angemessenen<br />

Preis zu zahlen.<br />

DI Andreas Rockenbauer<br />

Herausgeber

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