20.04.2013 Aufrufe

Gewalt, Rassismus und Zivilcourage unter Kindern und Jugendlichen

Gewalt, Rassismus und Zivilcourage unter Kindern und Jugendlichen

Gewalt, Rassismus und Zivilcourage unter Kindern und Jugendlichen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Dieses Planspiel verfolgt verschiedene Ziele. Zum<br />

einen geht es Diskriminierung <strong>und</strong> die Mechanismen<br />

von Macht. Wie ist es, diskriminiert zu<br />

werden, wie ist es zu diskriminieren? Wie ist es,<br />

Macht zu besitzen <strong>und</strong> wie ist es, ohnmächtig zu<br />

sein? Es geht auch um Gehorsam <strong>und</strong> die Frage,<br />

wohin »blinder Gehorsam« führt. Ab wann ist<br />

Widerstand Bürgerpflicht? Zum anderen bietet<br />

dieses Planspiel auch drastische Ebenen zu der<br />

Geschichte der Verfolgung <strong>und</strong> Vernichtung der<br />

Juden vor allem zwischen 1933 <strong>und</strong> 1945. Das<br />

Planspiel Monolizien bietet also vielfältige Auswertungsmöglichkeiten<br />

<strong>und</strong> bringt für die Beteiligten<br />

so manche interessante persönliche Erfahrung.<br />

Vorbereitung des Spiels<br />

Um den gewünschten Lernerfolg zu erzielen,<br />

müssen einige Dinge beachtet werden.<br />

Bevor das eigentliche Planspiel beginnen kann,<br />

müssen die Teilnehmer/innen in blauäugige <strong>und</strong><br />

nicht-blauäugige Gruppen aufgeteilt werden. Das<br />

geschieht, indem man verschiedene ja/nein-<br />

Fragen stellt, wobei sich die Gruppe, die mit ja<br />

antwortet, im vorderen Teil des Raumes aufstellt<br />

<strong>und</strong> die andere im hinteren. Dabei können Fragen<br />

gestellt werden, die auflockernd wirken, entsprechend<br />

der Phase, in der man sich gerade befindet:<br />

im Kennenlernen.<br />

Einige Beispiele: Seid ihr heute früh gerne aufgestanden?<br />

Mögt ihr Geschichts<strong>unter</strong>richt? Reicht<br />

euer Taschengeld?<br />

Am Ende kommt die Frage, ob sie denn blaue<br />

Augen haben. So fällt es niemandem auf, dass<br />

diese Frage eine weitere Bedeutung für das Spiel<br />

hat. Denn jetzt stehen die Teilnehmer/innen so,<br />

dass die Lose verteilt werden können.<br />

Die Lose werden vorher in zwei Schachteln aufgeteilt,<br />

wobei in die eine die Lose für die Gruppen<br />

Tollwut <strong>und</strong> Buntspecht kommen <strong>und</strong> in die andere,<br />

die für Monoliziens Fortschrittspartei <strong>und</strong><br />

Amt für die Verbreitung guter Nachrichten. Die<br />

Lose für die Bürgerinitiative für Glück <strong>und</strong> Ordnung<br />

können auf beide Schachteln verteilt werden,<br />

weil diese Gruppe während des Spiels selbst<br />

bestimmt, zu welcher Fraktion sie sich zählt.<br />

Sobald die Lose verteilt sind, muss der Raum so<br />

ausgestaltet werden, dass die 5 Gruppen je einen<br />

eigenen Tisch haben. Auf diesem liegen dann die<br />

jeweiligen Gruppenbeschreibungen, Spielregeln<br />

epd-Dokumentation 49/2002 45<br />

<strong>und</strong> ausreichend Papier für die Öffentlichkeitswand.<br />

Anschließend wird den Teilnehmer/innen erklärt,<br />

wo sie sich befinden: in Monolizien. Der/die Moderator/in<br />

beschreibt nun die Situation in Monolizien<br />

<strong>und</strong> stellt kurz die beteiligten Gruppen vor.<br />

Als Nächstes werden die Spielregeln erklärt.<br />

Wichtig ist klarzustellen, dass der/die Moderator/in<br />

die einzige Person ist, die zwar nicht direkt<br />

mitspielt, aber das Sagen hat. Sie kann jederzeit<br />

in das Geschehen eingreifen. Die Kommunikation<br />

der Gruppen <strong>unter</strong>einander erfolgt nur über die<br />

Öffentlichkeitswand. D.h. sie schreiben ihre Meinung<br />

auf die dafür vorgesehenen Blätter <strong>und</strong><br />

heften diese an. Die Zeitung Buntspecht ist dem<br />

ausgenommen. Sie darf jederzeit Interviews führen.<br />

Die anderen Gruppen können die verbale<br />

Kommunikation bei der Spielleitung beantragen.<br />

(weiter siehe Anlage)<br />

Die Grafikkarten können von der AVN verwendet<br />

werden, um ihre Meinung zu <strong>unter</strong>mauern. Sie<br />

müssen dann an die Wand angeheftet werden.<br />

Das Ende wird durch die Spielleitung bestimmt.<br />

Das Spiel kann abgebrochen werden, sobald die<br />

Situation zu eskalieren droht, beispielsweise bei<br />

einer Rebellion durch die Blauäugigen, spätestens<br />

aber nach 45 Minuten.<br />

Nach diesem Spiel darf <strong>unter</strong> keinen Umständen<br />

eine Auswertung fehlen. Es sollte Ziel sein, sich<br />

mit der Situation nochmals auseinander zu setzen,<br />

entsprechende Parallelen zur Geschichte <strong>und</strong><br />

Gegenwart zu ziehen <strong>und</strong> entsprechende Werte<br />

für das eigene Leben mitzugeben.<br />

Im Planspiel streiten 5 Gruppen miteinander. Die<br />

Erfahrung hat gezeigt, dass pro Gruppe mind. 3,<br />

besser 4-5 Personen mitspielen sollen. Hierzu<br />

kommt die Spielleitung, die mit zwei Personen<br />

besetzt sein sollte. MindestteilnehmerInnenanzahl<br />

ist also 17 Personen (5 Gruppen à 3 Personen),<br />

die optimale Anzahl beträgt 27 Personen (5<br />

Gruppen à 5 Personen)<br />

Die Gruppen sind:<br />

- Monoliziens Fortschritts Partei MFP<br />

- Amt für die Verbreitung guter Nachrichten AVN<br />

- Tollwut - der ultimative Jugendverband<br />

- Zeitung Buntspecht ZB<br />

- Bürgerinitiative für Glück <strong>und</strong> Ordnung BIGO

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!