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Gewalt, Rassismus und Zivilcourage unter Kindern und Jugendlichen

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50 49/2002 epd-Dokumentation<br />

- der Prozess der Urteilsbildung sollte befördert<br />

werden.<br />

Die Lebhaftigkeit, Ernsthaftigkeit <strong>und</strong> Konzentration<br />

auf die jeweiligen Arbeitsschritte zeigten,<br />

dass diese Ziele erreicht wurden. Auch emotionale<br />

Momente, ebenso wie haptische, flossen mit<br />

in den Lernprozess ein: der Workshop wurde als<br />

kurzweilig, spaßmachend <strong>und</strong> aktivierend im<br />

übrigen produktorientierten Arbeitsprozess beurteilt.<br />

Die Ergebnisse waren in den einzelnen Ausformungen<br />

differenziert, vielfältig <strong>und</strong> gruppenspezifisch,<br />

was darauf hinweist, dass jeder Gruppenprozess<br />

seine eigene Dynamik entfaltet. Die verschiedenen<br />

anregenden methodischen Arrangements<br />

führten nicht nur zu einem kurzweiligen<br />

<strong>und</strong> kommunikationsintensiven Arbeitsprozess,<br />

sondern ermöglichten auch das Anknüpfen an<br />

individuelle Blickwinkel <strong>und</strong> perspektivisch <strong>unter</strong>schiedliches<br />

Herangehen an die Thematik.<br />

Konsens bestand in der Überzeugung von der<br />

Wichtigkeit einer demokratischen Kultur in der<br />

Schule <strong>und</strong> darin, die Elemente einer demokratischen<br />

Kultur im schulischen Alltagsleben stärker<br />

zu akzentuieren <strong>und</strong> zu verankern.<br />

»Die Beteiligung von <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong><br />

an allen sie betreffenden Angelegenheiten ist eine<br />

Schlüsselentscheidung der Gesellschaft. Hier entscheidet<br />

sich, ob so früh wie möglich die Auseinandersetzung<br />

mit eigenen <strong>und</strong> anderen Interessen,<br />

individuellen Ansprüchen <strong>und</strong> übergreifenden<br />

Gemeinschafts- <strong>und</strong> Gesellschaftsinteressen<br />

praktiziert <strong>und</strong> geübt werden kann.<br />

(eingerückt <strong>und</strong> kursiv sind Entgegnungen)<br />

»Demokratiekompetenz ist wichtig,...<br />

- um die Zukunft zu bestehen<br />

- um die Zukunft gestalten zu können<br />

- damit die Welt nicht einfarbig wird, sondern bunt<br />

- Ist sie das?<br />

- wie lernt man Kompetenz ?<br />

- damit Demokratie keine Herrschaft des Mittelmaßes<br />

bleibt<br />

sondern von Eliten?<br />

- als Chance einer gewaltfreien Konfliktlosung<br />

- weil es keine l(i)ebenswerte Alternative gibt<br />

leider<br />

- für interkulturelles Zusammenleben<br />

- da man sich sonst an den Rand stellt<br />

<strong>und</strong> seine Meinung nicht vertreten kann<br />

Hier entscheidet sich auch, ob eine demokratische<br />

Gesellschaft wirklich an der Weiterentwicklung<br />

ihrer Demokratie interessiert ist. Mitbestimmung<br />

darf dabei nicht eine mehr oder weniger<br />

exotische Ausnahme im Leben von <strong>Kindern</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> sein, sondern muss zum Regelfall<br />

werden. Wir brauchen eine breit angelegte<br />

<strong>und</strong> vielfältige Mitbestimmungskultur, die das<br />

Aufwachsen von <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> in<br />

der B<strong>und</strong>esrepublik entscheidend prägt« (Bukow,<br />

Wolf-Dietrich; Spindler, Susanne (Hg.): Die Demokratie<br />

entdeckt ihre Kinder. Politische Partizipation<br />

durch Kinder- <strong>und</strong> Jugendforen. Opladen<br />

2000, 294).<br />

Dem ist nichts hinzuzufügen.<br />

Anmerkung:<br />

Anhang 1: Ergebnisse des stummen Schreibgesprächs<br />

1 Christa Händle renzensiert die Untersuchung von Carol Hahn<br />

(Hahn, Carol: Becoming Political Comparative Perspektives on<br />

Citizenship Education. Albany: State University of New York Press<br />

1998, pp. 304), die im Rahmen der 1. IAE – Studie den Zusammenhang<br />

von offener Diskussion im Politik<strong>unter</strong>richt <strong>und</strong> positiven<br />

Auswirkungen auf politische Einstellungen erforscht. Hahn „findet<br />

im historischen Vergleich eine deutliche Abnahme von Vertrauen<br />

der <strong>Jugendlichen</strong> in die nationale Politik, der Meinung, Politik<br />

allgemein oder individuell beeinflussen zu können <strong>und</strong> von Interesse<br />

an konventioneller politischer Partizipation. Dieser Trend<br />

findet sich jedoch nicht in allen beteiligten Ländern gleichmäßig,<br />

am wenigsten in Dänemark. Die Verfasserin sieht die Ursachen<br />

dafür in der offenen Unterrichtskultur, in der die Schüler <strong>und</strong><br />

Schülerinnen viel Einfluss auf die Bestimmung von Unterrichtsthemen<br />

<strong>und</strong> ihre Bearbeitung in handlungsorientierten Arbeitsformen<br />

<strong>und</strong> Projekten haben“ ((Händle, Christa: International<br />

vergleichende Studien zur Politischen Bildung. In: POLIS 3/<br />

2001, S. 21).<br />

- um ein gleichberechtigtes Zusammenleben zu ermöglichen<br />

- um Toleranz zu lernen<br />

- <strong>und</strong> um Gefühle von Unterdrückung <strong>und</strong> Minderwertigkeit<br />

zu verhindern<br />

- um nicht anderen die Entscheidung zu überlassen<br />

(überlassen zu müssen)<br />

- um Verantwortung übernehmen zu können<br />

- Jeder /jede übernimmt in Konflikten/ bei<br />

Entscheidungen die Verantwortung für sein<br />

Tun. Besser ist sicherlich ein Verfahren zu<br />

haben, das »Schwachen« auch die Möglichkeit<br />

eröffnet, sich mit ihren Interessen,<br />

Wünschen etc. durchzusetzen.<br />

- kann sie auch überbewertet werden?

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