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Gewalt, Rassismus und Zivilcourage unter Kindern und Jugendlichen

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58 49/2002 epd-Dokumentation<br />

Nach dem Einnehmen der Statements gehen die<br />

TN in kleine Gruppen <strong>und</strong> sprechen über das<br />

Erfahrene.<br />

Danach kommen Sie im Plenum zusammen <strong>und</strong><br />

es wird darüber gesprochen:<br />

Wie war es, allein oder abseits zu stehen?<br />

Bei allen zu stehen?<br />

Zu sehen, wie der Standpunkt sich veränderte?<br />

Eine gute Übung zum eigenen momentanen<br />

Standpunkt (kann morgen anders sein). Und<br />

dient der Akzeptanz anderer Meinungen.<br />

Statements (Beispiele):<br />

Meinungsfreiheit sollte auch für die gelten, die<br />

intolerant sind. Ich finde biotechnologische Forschung<br />

gut, wenn sie zu Medikamenten gegen<br />

Erbkrankheiten führt.<br />

Männer haben in unserer Gesellschaft gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

günstigere Bedingungen als Frauen.<br />

Die Schule, in der ich bin (war), fördert demokratische<br />

<strong>und</strong> zivile Umgangsformen.<br />

Wie komme ich an das Programm?<br />

»Cool sein - Cool Bleiben« - Ein Projekt zur<br />

<strong>Gewalt</strong>prävention<br />

Von Rolf-Dieter Baer<br />

Vortrag im Rahmen der Tagungsreihe »<strong>Gewalt</strong>,<br />

<strong>Rassismus</strong> <strong>und</strong> <strong>Zivilcourage</strong> <strong>unter</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Jugendlichen</strong>« (2001/2002) des Deutschen KoordinierungsRates<br />

e.V. der Gesellschaften für<br />

Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (in Kooperation<br />

mit anderen Partnern), Bad Nauheim.<br />

»Eh, komm mal her!«<br />

Dienstag, 13.20 Uhr, Paul kommt gerade von der<br />

Schule. Er ist gutgelaunt, die Mathearbeit war<br />

locker zu schaffen <strong>und</strong> auf dem Schulhof hat er<br />

ein paar Worte mit Tulay wechseln können. Tulay<br />

aus der 11. Klasse, die würde er gern wiedersehen.<br />

Paul biegt um die Ecke <strong>und</strong> will zur Straßenbahnhaltestelle.<br />

»Eh‘ komm mal her!« Paul blickt<br />

verdutzt auf. Eine Gruppe Jugendlicher steht<br />

etwas abseits am Rand der Grünanlage. Ein Junge<br />

Anfragen sind möglich bei der Bertelsmann-Stiftung in<br />

33311 Gütersloh, Postfach 103, bei Frau Katrin Uhl<br />

oder beim Centrum für angewandte Politikforschung in<br />

München an der Universität bei Frau Susanne Ulrich<br />

(089 - 2180 1335).<br />

In Buchform ist der Ordner mit dem Programm für die<br />

Primar- <strong>und</strong> Sek<strong>und</strong>arstufe I <strong>unter</strong> dem Titel »Eine<br />

Welt der Vielfalt« (ISBN 3-89204-<br />

832-0) zum Preis von 23 € bei der Bertelsmann Stiftung<br />

erhältlich. Als Erwachsener, der im pädagogischen<br />

Bereich tätig ist, kann ich mich an eines der Institute<br />

zur Lehrerfortbildung in Hamburg, Bremen, Niedersachsen,<br />

Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg,<br />

Sachsen, Nordrhein-Westfalen oder Schleswig-Holstein<br />

wenden.<br />

Der Autor ist britischer <strong>und</strong> deutscher Staatsbürger.<br />

Studium der Politischen Wissenschaft,<br />

Soziologie <strong>und</strong> Ethnologie, zehn Jahre als Gewerbeschullehrer<br />

tätig, Ausbildung zum<br />

Mediator; als Multiplikator für »A World of<br />

Difference« tätig.<br />

aus der Gruppe schaut ihn provozierend an <strong>und</strong><br />

meint: »Was guckst du mich so blöd an, willst du<br />

Stress haben?«<br />

Paul will keinen Stress. Er hat so ein komisches<br />

Gefühl im Bauch, geht aber weiter auf die Gruppe<br />

zu. Der Junge, der ihn angesprochen hat, schubst<br />

ihn. Unbewusst schlägt Paul ihm den Arm weg.<br />

Nun ist alles zu spät! Der Junge packt ihn am<br />

Kragen <strong>und</strong> Paul ist mittendrin in einer Schlägerei,<br />

die er eigentlich nicht wollte <strong>und</strong> die er auch<br />

nie <strong>und</strong> nimmer gewinnen kann.<br />

Was ist passiert?<br />

Paul war auf einen Konflikt nicht vorbereitet. Er<br />

hat Angst <strong>und</strong> reagiert aus dem Bauch heraus.<br />

Dabei <strong>unter</strong>wirft er sich der Regie der Täter. Er<br />

lässt sich verwickeln <strong>und</strong> dreht unbewusst an der<br />

»Eskalationsschraube«, bis er den Konflikt nicht<br />

mehr verlassen kann. Auch das Ende <strong>und</strong> den<br />

Ausgang des Konflikts bestimmt er nicht mehr. Er

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