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Das ewige Experimentierfeld<br />
Wenn wir einmal die Bildungslebensphasen<br />
durchgehen und im Kin<strong>de</strong>rgarten anfangen.<br />
Laut Bildungsbericht besuchen<br />
in Deutschland 25 Prozent <strong>de</strong>r unter dreijährigen<br />
Kin<strong>de</strong>r und sogar 94 Prozent <strong>de</strong>r<br />
Drei- bis Sechsjährigen eine Betreuungseinrichtung.<br />
Die öffentliche Debatte um<br />
Betreuungsgeld und Rechtsanspruch auf<br />
einen Kin<strong>de</strong>rgartenplatz wird intensiv geführt.<br />
Ab wann macht es Sinn, Bildung<br />
und Lernen außerhalb <strong>de</strong>r Familie zu<br />
institutionalisieren?<br />
Nun, zunächst lässt sich feststellen, dass<br />
frühe Betreuungsangebote international<br />
weit verbreitet sind. In Deutschland haben<br />
wir unterschiedliche Kulturen in Ost und<br />
West; im Osten ist es schon lange Zeit<br />
selbstverständlich, dass Kin<strong>de</strong>r früh in die<br />
Kin<strong>de</strong>rkrippe gehen.<br />
Der wichtigste Punkt zu Ihrer Frage ist<br />
aber die personelle Ausgestaltung <strong>de</strong>r Angebote,<br />
und da lässt sich bei uns feststellen,<br />
dass es in <strong>de</strong>n Krippen gut aussieht.<br />
Es wird nicht auf Masse statt Klasse gesetzt,<br />
wenn das Verhältnis von Personal zu<br />
betreuten Kin<strong>de</strong>rn betrachtet wird.<br />
Die Frauenerwerbsquote in Deutschland<br />
steigt und Familienauszeiten wer<strong>de</strong>n kürzer.<br />
Das ist die Folge <strong>de</strong>r zunehmen<strong>de</strong>n Qualifikation<br />
von Frauen, die <strong>de</strong>n beruflichen Anschluss<br />
auch als Mütter nicht verlieren wollen.<br />
Die bessere Integration junger Mütter in<br />
<strong>de</strong>n Arbeitsmarkt ist ein gesellschaftliches<br />
Anliegen, für das <strong>de</strong>r Ausbau von Krippen<br />
eine wichtige Voraussetzung ist. Ich bin <strong>de</strong>r<br />
Meinung, dass <strong>de</strong>n Familien die Entscheidung<br />
bei <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rbetreuung überlassen<br />
wer<strong>de</strong>n muss; <strong>de</strong>r Gesetzgeber sollte umgekehrt<br />
aber sein selbst gesetztes Ziel hinsichtlich<br />
<strong>de</strong>r Betreuungskapazitäten einhalten.<br />
Wenn wir auf die Schulen schauen, so<br />
dreht sich die öffentliche Debatte dort vor<br />
allem um Probleme o<strong>de</strong>r um umstrittene<br />
Reformen. Nur ein paar Stichworte: PI-<br />
SA, Abschaffung <strong>de</strong>r Hauptschule, acht-<br />
22 5/2012 ACADEMIA<br />
jähriges Gymnasium. Ist das <strong>de</strong>utsche<br />
Bildungssystem eine parteipolitische<br />
Dauerbaustelle o<strong>de</strong>r sehen Sie eine klare<br />
Richtung, in die die Entwicklung geht?<br />
Das dreigliedrige Schulsystem hat nicht<br />
mehr funktioniert und sich ja quasi selbst<br />
aufgelöst, in<strong>de</strong>m die Hauptschule immer<br />
mehr auch für <strong>de</strong>n mittleren Abschluss geöffnet<br />
wur<strong>de</strong>. Da ist es nur konsequent, ein<br />
zweigliedriges Schulsystem einzuführen,<br />
in <strong>de</strong>m neben <strong>de</strong>m Gymnasium eine zweite<br />
Schulart steht, an <strong>de</strong>r unterschiedliche<br />
Schulabschlüsse erworben wer<strong>de</strong>n können<br />
und – was durchaus im Trend liegt – Erst -<br />
abschlüsse durch höherwertige Abschlüsse<br />
ergänzt wer<strong>de</strong>n können. Wir müssen<br />
auch sehen, dass <strong>de</strong>r mittlere Abschluss<br />
zum Standardabschluss für <strong>de</strong>n Arbeitsmarkt<br />
gewor<strong>de</strong>n ist und <strong>de</strong>r Hauptschulabschluss<br />
allein kaum noch berufliche Perspektiven<br />
eröffnet.<br />
Was das achtjährige Gymnasium betrifft,<br />
bin ich persönlich <strong>de</strong>r Meinung, dass es eine<br />
sinnvolle Strategie ist, die Schulbesuchszeiten<br />
zu flexibilisieren und leistungsstarken<br />
Schülern eine verkürzte<br />
Schulzeit zu ermöglichen. Auch das<br />
Nebeneinan<strong>de</strong>r von Ganz- und Halbtagsschulen,<br />
das vor allem <strong>de</strong>n Eltern eine<br />
Wahlmöglichkeit nach ihren Bedürfnissen<br />
gibt, macht langfristig Sinn. Generell zeigt<br />
sich eine Ten<strong>de</strong>nz im Bildungswesen, sich<br />
an verän<strong>de</strong>rte gesellschaftliche Bedingungen<br />
und unterschiedliche Elternerwartungen<br />
anzupassen. Diese Bemühungen<br />
könnten noch verstärkt wer<strong>de</strong>n. Insofern<br />
sind auch in Zukunft weitere Verän<strong>de</strong>rungen<br />
unvermeidlich.<br />
Der Bildungsbericht legt dar, dass die<br />
Zahl <strong>de</strong>r Schulen in freier Trägerschaft<br />
seit 1998 um 53 Prozent gestiegen ist, bei<br />
<strong>de</strong>n Grundschulen beträgt <strong>de</strong>r Zuwachs