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Warum bezahlt Deutschland seine Professoren so schlecht?<br />
Köln. Seit <strong>de</strong>m Sommersemester 2012 unterrichte ich<br />
als nebenberuflicher Dozent an <strong>de</strong>r Fachhochschule Köln.<br />
Ein Bekannter, <strong>de</strong>m ich davon erzählte, meinte darauf<br />
spontan: „Promovieren Sie doch noch. Dann können Sie ja<br />
Professor wer<strong>de</strong>n.“<br />
Diese Aussage bewog mich dazu, einmal die einschlägigen<br />
Beamtenbesoldungstabellen zu studieren, um zu erfahren,<br />
was Professoren eigentlich verdienen. In meinem Fall<br />
an einer Fachhochschule ist die Besoldungsgruppe W2<br />
einschlägig. Ohne eigenes Verhandlungsgeschick o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
(beschei<strong>de</strong>nen) Finanzlage <strong>de</strong>r Hochschule geschul<strong>de</strong>te<br />
Zulagen entspricht das in Nordrhein-Westfalen einem monatlichen<br />
Bruttobasisgehalt von 4.354 Euro. Das erschien<br />
mir als beurlaubtem Bun<strong>de</strong>sbeamten auf <strong>de</strong>n ersten Blick<br />
nicht wirklich viel Geld zu sein. Ein Blick in die Besoldungs -<br />
tabelle <strong>de</strong>r Besoldungsgruppe A zeigt, dass das <strong>de</strong>m<br />
Gehalt eines Regierungsrates (A13), also <strong>de</strong>m Eingangs -<br />
amt <strong>de</strong>s Höheren Dienstes, mit 17 Jahren Berufs er fah -<br />
rung o<strong>de</strong>r eines Oberstudienrates (A14) mit zehn Jahren<br />
Berufserfahrung entspricht. A15, was einem Regierungs -<br />
direktor entspräche, liegt in je<strong>de</strong>m Falle über W2.<br />
Ich wur<strong>de</strong> nach<strong>de</strong>nklich. Ein gewöhnlicher Gymnasiallehrer<br />
mit zwei Staatsexamina verdient also in aller Regel mehr<br />
als ein promovierter Fachhochschulprofessor. Was be<strong>de</strong>utet<br />
das nun für Universitätsprofessoren? Hier entspricht<br />
<strong>de</strong>ren Basisbezahlung nach W3 wie<strong>de</strong>r am Beispiel Nord -<br />
rhein-Westfalen 5.279 Euro brutto im Monat, was einem<br />
Studiendirektor mit 17 Berufsjahren (A15) entspricht.<br />
Letzterer hat dafür lediglich zwei Staatsexamina abgelegt,<br />
ersterer jedoch geschätzte zehn Jahre in Promotion und<br />
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Pro fessor? Ich fin<strong>de</strong> ja, <strong>de</strong>nn über seine reguläre Tätigkeit<br />
als Hochschullehrer lassen sich gegenüber einem Gym na si al -<br />
lehrer diese finanziellen Nachteile lediglich durch reguläre<br />
Lehr- und Forschungstätigkeit im Laufe eines Berufs -<br />
lebens nicht mehr aufholen. Erschwerend kommt die<br />
regionale Gleichmacherei hinzu. Ein Bun<strong>de</strong>sbru<strong>de</strong>r von mir,<br />
Universitätsprofessor in Bayreuth, sagte mir, einen Ruf in<br />
das ungleich teurere München hätte er sich nicht leisten<br />
können. Die Besoldung im teuren München entspricht<br />
exakt <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Provinzstädten Bayreuth o<strong>de</strong>r Coburg.<br />
Meines Erachtens ist die Besoldung unserer Hoch schul -<br />
lehrer lächerlich gering. Wenn wir, und als rohstoffarmes<br />
Land sind wir massiv auf die Intelligenz unserer Köpfe angewiesen,<br />
zukünftige Eliten durch beson<strong>de</strong>rs fähige Köpfe<br />
ausbil<strong>de</strong>n lassen wollen, muss dazu auch ein finanzieller<br />
Anreiz geschaffen wer<strong>de</strong>n. Dem A14 o<strong>de</strong>r A15 äquivalente<br />
Gehälter kann man als Lehrer o<strong>de</strong>r Ver waltungsbeamter<br />
ungleich leichter und vermutlich auch schneller <strong>de</strong>nn als<br />
Professor erlangen. Gleichzeitig könnte durch eine höhere<br />
Besoldung <strong>de</strong>r Professoren <strong>de</strong>ren weitverbreiteten Ne ben -<br />
tätigkeiten entgegengewirkt wer<strong>de</strong>n. Mit Blick auf die Be -<br />
zahlung von Hochschullehrern wun<strong>de</strong>rt es mich nicht mehr,<br />
wie viele Professoren nebenbei (o<strong>de</strong>r vielleicht doch eher<br />
hauptsächlich?) als Berater, Gutach ter o<strong>de</strong>r Markt for scher<br />
arbeiten. Eine Eindämmung dieser Ne bentätigkeiten käme<br />
gewiss auch <strong>de</strong>r Ausbildung <strong>de</strong>s aka<strong>de</strong>mischen Nach -<br />
wuchses zu Gute. Wür<strong>de</strong> mir mein eingangs zitierter<br />
Bekannter noch einmal eine Hochschul kar riere empfehlen,<br />
wür<strong>de</strong> ich ihm antworten: „Danke, aber eine Professur<br />
kann ich mir finanziell nicht leisten.“ Marco Ottawa (Hs)<br />
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ACADEMIA 5/2012 45