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spricht über die Perspektiven <strong>de</strong>r „Energiewen<strong>de</strong>“<br />
Energieträger, die von uns neu gebaut wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n CO 2 -Ausstoß<br />
reduzieren und hocheffizient sind.<br />
Nun musste ja bereits im vergangenen Winter Strom aus Drittlän<strong>de</strong>rn<br />
zur Sicherung <strong>de</strong>r Energieversorgung zugekauft wer<strong>de</strong>n.<br />
Umweltorganisationen sprechen von einer „faulen Energiewen<strong>de</strong>“.<br />
Muss dies mutmaßlich vorübergehend in Kauf<br />
genommen wer<strong>de</strong>n, um die Energiewen<strong>de</strong> zu schaffen?<br />
Ob man dies in Kauf nehmen muss, da bin ich ganz ehrlich, weiß<br />
ich nicht. Die Politik hätte ja auch an<strong>de</strong>rs entschei<strong>de</strong>n können. Ich<br />
möchte darauf ganz bewusst mit einer sinngemäßen Aussage <strong>de</strong>s<br />
ehemaligen RWE-Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>n Dr. Jürgen Grossmann<br />
antworten: Wir akzeptieren <strong>de</strong>n Primat <strong>de</strong>r Politik, aber es ist ein<br />
ökonomischer und ökologischer Feldversuch im realen Leben. Ob<br />
die Energiewen<strong>de</strong> klappt o<strong>de</strong>r nicht, wird sich erst zeigen.<br />
Zu<strong>de</strong>m kann meines Erachtens nur ein Bun<strong>de</strong>sgesetz <strong>de</strong>n flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>n<br />
Leitungsausbau über die fö<strong>de</strong>ralen Lan<strong>de</strong>sgrenzen hinweg<br />
ermöglichen. Das politische Dilemma ist, dass die Bürger die<br />
Energie wen<strong>de</strong> befürworten, jedoch keine Hochspannungsleitungen<br />
vor ihrer Haustür haben wollen. Und dann will die Politik die<br />
Energiewen<strong>de</strong>.<br />
Allenthalben wird von einer Verdopplung <strong>de</strong>r Energiekosten auf<br />
bis zu 15 Prozent <strong>de</strong>s durchschnittlichen Einkommens gewarnt.<br />
Welche Auswirkung wird die Energiewen<strong>de</strong> auf die Strom- und<br />
Gaspreise in <strong>de</strong>n nächsten Jahren haben?<br />
Energie wird in <strong>de</strong>n nächsten Jahren teurer wer<strong>de</strong>n, weil Energie<br />
ein knappes Gut ist. Die weltweite Nachfrage nach Energie steigt.<br />
Dies wird unter an<strong>de</strong>rem durch die hohe Nachfrage <strong>de</strong>r wirtschaftlich<br />
prosperieren<strong>de</strong>n Schwellenlän<strong>de</strong>r, die sogenannten BRIC-<br />
Staaten, befeuert. Nehmen wir das Beispiel Gas zur Wärmeversorgung.<br />
Der Gaspreis wird in Deutschland aufgrund eines<br />
Anbieter-Oligopols bestimmt. Energiekosten dämpfen kann <strong>de</strong>r<br />
Verbraucher nur dadurch, in<strong>de</strong>m er selbst für seine Energieversorgung<br />
sorgt. Er kann in eine Wärmepumpe und in Solarzellen investieren<br />
und einen Reserve stromvertrag abschließen für <strong>de</strong>n Fall,<br />
dass einmal keine Sonne scheint. (Fortsetzung nächste Seite)<br />
ACADEMIA 5/2012 9<br />
Foto: picture alliance/Zoonar