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Warum ich CVer gewor<strong>de</strong>n bin<br />

Das war schon eine gleichermaßen berechtigte wie überraschen<strong>de</strong><br />

Anfrage unseres ACADEMIA-Chefredakteurs Dr. Veit<br />

Neumann nach meinen Grün<strong>de</strong>n für <strong>de</strong>n Eintritt in <strong>de</strong>n CV.<br />

Ja – warum eigentlich?<br />

Nicht immer erinnert man sich an die Voraussetzungen einer<br />

Entscheidung, die zur Selbstverständlichkeit gewor<strong>de</strong>n<br />

ist. Das Einhun<strong>de</strong>rt-Semester-Band ist längst verliehen<br />

(2008). Die Gedanken gehen also einige Jahrzehnte zurück.<br />

In Erinnerung bringt sich das hartnäckige Werben eines<br />

Staufen, mit <strong>de</strong>m ich gemeinsam das Gymnasium in<br />

Essen besucht hatte. Nach<strong>de</strong>m ich alsdann bei Staufia zu<br />

Gast war und – im Grundsätzlichen wohlinformiert – auf<br />

einen Freun<strong>de</strong>skreis gestoßen bin, <strong>de</strong>ssen Nachhaltigkeit<br />

ich bis heute ungezählte Gespräche und gemeinsame Erlebnisse<br />

verdanke, war meine Entscheidung gleich zu Beginn<br />

meines Studiums gefasst, zumal das Suum cuique als<br />

Leitmotiv <strong>de</strong>r Staufia hinreichend individual-freiheitsorientierte<br />

Entfaltungsmöglichkeit versprach.<br />

Amicitia ist bekanntlich nur eines <strong>de</strong>r konsenstragen<strong>de</strong>n<br />

Prinzipien. Ich bin mir nicht sicher, ob sich bei <strong>de</strong>ren Ergänzung<br />

durch religio und scientia die Gründungsverbindungen<br />

Aenania München und Winfridia Breslau im Jahre<br />

1856 <strong>de</strong>r Fortschrittlichkeit ihrer Gedanken bewusst waren:<br />

mit religiösem Bekenntnis und <strong>de</strong>r Wissenschaftlichkeit<br />

ist keine unauflösbare Antinomie geprägt wor<strong>de</strong>n, wie<br />

immer wie<strong>de</strong>r kritisch angemerkt wird, son<strong>de</strong>rn es wur<strong>de</strong><br />

eine sich ergänzen<strong>de</strong> und wechselseitig beeinflussen<strong>de</strong><br />

Werterkenntnis zusammengebracht. Wenn die Wissenschaft<br />

we<strong>de</strong>r einen zwingen<strong>de</strong>n Nachweis für die Kreationstheorie<br />

noch die Evolutionstheorie zu erbringen vermag,<br />

wobei die neuerliche Feststellung von Hawkings,<br />

dass eben alles immer schon dagewesen sei, zur Problemlösung<br />

angesichts einer offensichtlichen wissenschaftlichen<br />

Resignation nichts wirklich beitragen kann: was<br />

könnte mich veranlassen, bei Akzeptanz eines cogito ergo<br />

sum anzunehmen, dass alles irdische und menschliche<br />

Sein auf Zufall beruht und nicht auf göttlicher Schöpfung?<br />

Warum soll ich bei dieser „einfachen“ Alternative (tertium<br />

non datur!) das Unwahrscheinlichere und Sinnlose glau-<br />

von Cbr Dr. Theodor Schramm (St)<br />

ben? Es hat immerhin fünfzig Jahre gedauert, bis <strong>de</strong>n genannten<br />

Prinzipien im Jahre 1907 patria hinzugefügt wur<strong>de</strong>,<br />

wobei ab initio die Begrifflichkeit nicht ausschließend<br />

und abwehrend interpretiert wur<strong>de</strong>: Von Anfang an wur<strong>de</strong>n<br />

unabhängig von <strong>de</strong>ren Staatsangehörigkeit Neumitglie<strong>de</strong>r<br />

zugelassen, und <strong>de</strong>m Verständnis war eine europäische<br />

Auslegung zugrun<strong>de</strong> gelegt.<br />

Für mich erwies sich im Übrigen bei <strong>de</strong>r Staufia als beson<strong>de</strong>rs<br />

attraktiv, dass die Verbindung in Bonn angesie<strong>de</strong>lt<br />

ist, einer Stadt, die viele Jahre aufgrund <strong>de</strong>r frühen Entscheidung<br />

ihres ersten Kanzlers, Konrad A<strong>de</strong>nauer, zum<br />

Regierungssitz bestimmt wor<strong>de</strong>n war und dies Jahrzehnte<br />

bis zur Wie<strong>de</strong>rvereinigung bleiben sollte. Diese Präsenz<br />

erlaubte ein unmittelbares Erfahren und Miterleben einer<br />

turbulenten politischen Entwicklung bis zur aktuellen<br />

staatlichen Realität, die ich später über Jahrzehnte staatsrechtlich<br />

begleiten konnte. Theodor Schramm (St)<br />

Personen<br />

ACADEMIA 5/2012 49

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