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Gesicht <strong>de</strong>r Hochschulen immer internationaler<br />

Bonn/Hannover. Die Stu<strong>de</strong>ntenschaft an Deutschlands Hochschulen wird internationaler: 70.000<br />

ausländische Studieren<strong>de</strong> und damit zehn Prozent mehr als im Jahr zuvor nahmen 2008 ein Studium<br />

an einer <strong>de</strong>utschen Hochschule auf. Stärkste nationale Gruppe waren dabei Studienanfänger aus<br />

China, gefolgt von Neuimmatrikulierten aus <strong>de</strong>r Türkei, aus Frankreich, Polen, Russland und <strong>de</strong>n USA.<br />

Mit 18.000 ausländischen Doktoran<strong>de</strong>n schrieben sich 2009 doppelt so viele an <strong>de</strong>utschen Universitäten<br />

ein wie im Jahr 2000. Das be<strong>de</strong>utet, dass mittlerweile je<strong>de</strong>r fünfte Doktorand aus <strong>de</strong>m Ausland<br />

kommt, und zwar insbeson<strong>de</strong>re aus asiatischen und mittelost- sowie osteuropäischen Län<strong>de</strong>rn.<br />

An <strong>de</strong>r Spitze steht auch hier China zusammen mit Indien, gefolgt von Russland und Polen. Als Grund<br />

für ihre Entscheidung, zur Promotion nach Deutschland zu kommen, führen die meisten Doktoran<strong>de</strong>n<br />

an, dass sie vom guten Ruf und <strong>de</strong>r fachlichen Qualität <strong>de</strong>r Wissenschaft in ihrem Gastland<br />

überzeugt seien. Auch fühlten sie sich an <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Hochschulen gut betreut. Dies geht aus<br />

<strong>de</strong>r aktuellen Studie „Wissenschaft weltoffen“ <strong>de</strong>s Deutschen Aka<strong>de</strong>mischen Austauschdienstes<br />

(DAAD) und <strong>de</strong>r HIS Hochschul-Informations-System GmbH hervor, die jährlich erstellt wird.<br />

Die Internationalisierung <strong>de</strong>r Hochschulen in Deutschland entspricht dabei einem weltweiten Trend.<br />

Rund drei Millionen Studieren<strong>de</strong> rund um <strong>de</strong>n Globus sind an Hochschulen außerhalb ihres Heimatlan<strong>de</strong>s<br />

immatrikuliert. Dabei zählt Deutschland nach <strong>de</strong>n USA und Großbritannien zu <strong>de</strong>n wichtigsten Gastlän -<br />

<strong>de</strong>rn. Insgesamt 240.000 ausländische Studieren<strong>de</strong> waren 2009 an <strong>de</strong>utschen Universitäten und Fachhochschulen<br />

eingeschrieben. Das waren erneut 6000 mehr als im Jahr zuvor und be<strong>de</strong>utet, dass etwa<br />

je<strong>de</strong>r achte Studieren<strong>de</strong> in Deutschland einen ausländischen Pass besitzt. Bei dieser Gesamtzahl liegen<br />

nach nationaler Herkunft China sowie die osteuropäischen Län<strong>de</strong>r Russland, Polen und Bulgarien vorn.<br />

Dem weltweiten Trend folgen zunehmend auch <strong>de</strong>utsche Studieren<strong>de</strong>. 90.000 von ihnen und damit<br />

acht Prozent mehr als im Vorjahr waren 2007 an einer ausländischen Hochschule eingeschrieben,<br />

bevorzugt in <strong>de</strong>n Nachbarlän<strong>de</strong>rn Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>, Österreich, Großbritannien und <strong>de</strong>r Schweiz. wb<br />

Reformbaustelle Hochschule:<br />

das Thema Durchlässigkeit<br />

Bonn/Berlin. Im Kontext <strong>de</strong>r Entwicklung<br />

eines Deutschen Qualifikationsrahmens,<br />

<strong>de</strong>ssen Ziel es ist, auch die Gleichwertigkeit<br />

zwischen aka<strong>de</strong>mischem Studium und beruflicher<br />

Ausbildung abzubil<strong>de</strong>n, drängen<br />

insbeson<strong>de</strong>re die Interessenvertreter <strong>de</strong>r Sozialpartner<br />

darauf, auch die Durchlässigkeit<br />

zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Bildungsbereichen zu<br />

verbessern. Der soziale Aufstieg soll für<br />

<strong>de</strong>n Einzelnen nicht an <strong>de</strong>n Türen <strong>de</strong>r Fachhochschulen<br />

und Universitäten en<strong>de</strong>n.<br />

Gera<strong>de</strong> vor <strong>de</strong>m Hintergrund <strong>de</strong>s zunehmend<br />

auch in <strong>de</strong>r Öffentlichkeit thematisierten<br />

und erwarteten Fachkräftemangels<br />

wer<strong>de</strong>n diese Aufstiegskarrieren<br />

auch für <strong>de</strong>n Erhalt <strong>de</strong>s Wohlstandsniveaus<br />

in Deutschland be<strong>de</strong>utsamer. Die zentrale<br />

Frage – insbeson<strong>de</strong>re an Universitäten –<br />

ist, wie es gelingt, die aus <strong>de</strong>r beruflichen<br />

Bildung in das Studium hineinwachsen<strong>de</strong>n<br />

Studieren<strong>de</strong>n so auf das Studium vorzubereiten,<br />

dass sie es auch ohne Niveauverlust<br />

erfolgreich abschließen können.<br />

Die Übergänge wer<strong>de</strong>n über <strong>de</strong>n Beschluss<br />

<strong>de</strong>r Kultusministerkonferenz zum Hochschulzugang<br />

für beruflich Qualifizierte<br />

vom März 2009 ausgebaut. Nach diesem<br />

Beschluss haben Meister, Techniker und<br />

gleichwertig Qualifizierte einen allgemeinen<br />

Hochschulzugang. Inhaber von Abschlüssen<br />

<strong>de</strong>r dualen Ausbildung benötigen<br />

eine berufliche Erfahrungszeit von<br />

zwei Jahren, um sich in einem ihrer Ausbildung<br />

affinen Studiengang einschreiben<br />

zu können. Darüber hinaus gibt es das Ins -<br />

trument <strong>de</strong>r Eignungsfeststellung.<br />

Das Centrum für Hochschulentwicklung<br />

hat nun im Juli 2012 die Entwicklung <strong>de</strong>s<br />

Hochschulzugangs für beruflich Qualifizierte<br />

entlang <strong>de</strong>r lan<strong>de</strong>sspezifischen Regelungen<br />

analysiert. Sichtbar wird, dass<br />

die einzelnen Län<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>n neuen Möglichkeiten<br />

sehr unterschiedlich umgegangen<br />

sind. Zum Teil ist die Umsetzung in<br />

laufen<strong>de</strong> Novellen <strong>de</strong>r Hochschulgesetze<br />

eingebun<strong>de</strong>n und steht vor <strong>de</strong>m Abschluss.<br />

Hochschule<br />

Während Nordrhein-Westfalen unter seinen<br />

Studienanfängern 2010 immerhin<br />

4,23 Prozent Studieren<strong>de</strong> hatten, die aus<br />

<strong>de</strong>r beruflichen Qualifizierung gekommen<br />

sind, waren es im Saarland lediglich 0,38<br />

Prozent. Auch Berlin (3,68 Prozent) und<br />

Mecklenburg-Vorpommern haben ihre<br />

Hochschulen <strong>de</strong>utlich geöffnet.<br />

Generell kann diese Öffnung positiv wirken.<br />

Sie öffnet in zahlreichen beruflichen Fel<strong>de</strong>rn<br />

jungen engagierten Arbeitnehmern<br />

neue Karrieremöglichkeiten. Die Unternehmen<br />

können durch gezielte För<strong>de</strong>rung<br />

von dualen, Teilzeit- o<strong>de</strong>r berufsbegleiten<strong>de</strong><br />

Studien Fachkräfte bin<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>n neuen<br />

Län<strong>de</strong>rn eröffnet sich für Universitäten<br />

und Fachhochschulen gera<strong>de</strong> im Kontext<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>mographisch bedingten Rückgänge<br />

<strong>de</strong>r Erstsemester in wenigen Jahren die<br />

Möglichkeit, über gezielte weiterbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Studienangebote neue Wege in <strong>de</strong>r aka<strong>de</strong>mischen<br />

Bildung einzuschlagen.<br />

Auch die Anerkennung von beruflichen<br />

Qualifikationen, die auf ein Studium angerechnet<br />

wer<strong>de</strong>n kann, ist heute schon großzügig<br />

geregelt. Bis zu 50 Prozent eines Studiums<br />

können von beruflich Qualifizierten<br />

durch Leistungen <strong>de</strong>r bisherigen Bildungsgänge<br />

ersetzt wer<strong>de</strong>n. Dies ist insbeson<strong>de</strong>re<br />

für jene mit beruflichen Fortbildungsqualifikationen<br />

interessant, die zwar nicht<br />

die breite eines klassischen Studiums erreichen,<br />

aber in einem bestimmten Segment<br />

hohe Qualifikationen erreicht haben.<br />

Die „Expertenkommission Forschung und<br />

Innovation“ hat in diesem Jahr Bund und<br />

Län<strong>de</strong>r aufgefor<strong>de</strong>rt, die Bildungspolitik<br />

stärker auf die vertikale und horizontale<br />

Durchlässigkeit hin auszurichten. „Eine<br />

zukunftsweisen<strong>de</strong> Bildungspolitik für<br />

Deutschland darf nicht ausschließlich darauf<br />

abzielen, eine hohe Zahl an Aka<strong>de</strong>mikern<br />

zu gewährleisten, son<strong>de</strong>rn muss auf möglichst<br />

hochwertige Ausbildungsgänge auf<br />

allen Stufen und auf eine maximale Durchlässigkeit<br />

zwischen beruflichen rund aka<strong>de</strong>mischen<br />

Bildungsgängen Wert legen. Das<br />

duale Berufsbildungssystem und das Hochschulsystem<br />

müssen gleichzeitig gestärkt<br />

wer<strong>de</strong>n.“ Damit sind die zentralen Eckpunkte<br />

auch benannt. Es darf nicht dazu kommen,<br />

dass Universitäten und Fachhochschulen<br />

das Niveau ihrer Bildungsgänge absenken,<br />

um beruflich Qualifizierte nach politischer<br />

Zielsetzung durch ein Studium zu bringen.<br />

Es darf keine Studieren<strong>de</strong>n zweier Leistungsklassen<br />

geben. Klaus Oidtmann (TsK)<br />

ACADEMIA 5/2012 65

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