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III. Heute Schulbank, morgen Chefsessel?<br />
III. Heute Schulbank, morgen Chefsessel?<br />
Berufliche Zukunftsplanung, Unternehmer/innenBild, unternehmerisches<br />
Selbstbewusstsein und Gründungsinteresse aus der Schülerperspektive<br />
Schon traditionellerweise attestiert der Global<br />
Entrepreneurship Monitor (GEM) Deutschland im<br />
internationalen Vergleich eine geringer ausgeprägte<br />
unternehmerische Initiative unter deutschen<br />
Jugendlichen. Dort – wie in anderen Stu dien<br />
auch – wird nicht erst seit gestern besonderer<br />
Hand lungsbedarf bei der gründungsbezogenen<br />
Ausbildung in der Schule gesehen. Wenn auch die<br />
Unternehmergeist-Projekte nicht in erster Linie<br />
zum Ziel haben, auf eine wie auch immer geartete<br />
berufliche Laufbahn direkt vorzubereiten, so stehen<br />
sie doch mittel- und längerfristig im Kontext<br />
der beruflichen Orientierung und des späteren be -<br />
ruflichen Werdegangs der Schülerinnen und Schüler.<br />
Dabei ist es auch eine der Zielsetzungen der Un -<br />
ternehmergeist-Projekte, Jugendliche für For men<br />
einer späteren unternehmerisch selbstän di gen<br />
Erwerbstätigkeit als Alternative oder Ergän zung<br />
zu abhängiger Beschäftigung zu sensibilisieren.<br />
Bei rund der Hälfte spielen Formen der<br />
unternehmerischen Selbständigkeit eine<br />
Rolle<br />
Blickt man auf die veränderte Struktur von Erwerbsbiographien<br />
und Berufsverläufen, die infolge von De <br />
regulierungs und Flexibilisierungstendenzen in der<br />
Arbeitswelt immer häufiger Diskontinuitäten aufweisen,<br />
so ist es von Interesse, zu sehen, wie die be frag ten<br />
Jugendlichen sich als „nächste ArbeitsweltGene ration“<br />
ihre berufliche Zukunft vorstellen. In den Erhe <br />
bungen bei den ProjektTeilnehmern des Schul jahrs<br />
2008/09 wurden die Jugendlichen deshalb dazu be <br />
fragt, welche Formen des beruflichen Werde gangs sie<br />
sich für ihre weitere Zukunft nach Ausbil dung oder<br />
Studium vorstellen.<br />
Unter den vorgegebenen Antwortitems ordnet<br />
sich mit rund 4 von 10 der größte Anteil der Jugend lichen<br />
der Gruppe zu, die noch keine Aussagen zu ihrer<br />
zukünftigen beruflichen Biographie treffen können.<br />
Am geringsten ist dieser Anteil bei den Schülerinnen<br />
und Schülern aus Schulformen, die bereits näher am<br />
Schulabschluss und Einstieg in die Ausbildungs und<br />
Berufswelt liegen (Hauptschule und vergleichbar,<br />
Berufsbildende Schule).<br />
Mit jeweils rund 17 % geben die Jugendli chen berufliche<br />
Planungen an, die einen Mix von an ge stell ter und<br />
unternehmerisch selbständiger Arbeit vor(aus)sehen.<br />
Dies zum einen in chronologischer Abfolge („ich werde<br />
zunächst einmal als Ange stellte/r arbeiten und mich<br />
nach einigen Jahren Be rufs erfah rung selbständig<br />
machen“: 17,3 %) und zum anderen in situativ wechselnder<br />
Ausübung von ab hängiger und selbständiger<br />
Beschäftigung („ich werde mal angestellt sein und<br />
mal selbständig sein, je nachdem, welche Chancen<br />
sich ergeben“: 17,0 %). Als drittes be rufs biographisches<br />
MixModell mit unternehmerisch selbständigen An teil<br />
en kommt der hauptsächlich ab hän gig beschäftigte<br />
Erwerb mit zusätzlicher neben beruflicher Selb stän dig <br />
keit hin zu. Hier sind es rund 5 %, die diese Option mit<br />
Blick auf ihre berufliche Zu kunft zum Befra gungs zeitpunkt<br />
wählen. Das klare Bekenntnis, sich auf jeden<br />
Fall selbständig machen zu wollen, geben 6,2 % der<br />
befragten Jugend lichen an. In dieser Gruppe sind insbesondere<br />
Schüle rinnen und Schüler von Hauptschulen<br />
oder vergleichbaren Schulformen über <br />
durchschnittlich häufig vertreten.<br />
Ergebnisvergleich Schülerinnen/Schüler<br />
Die Schülerinnen sind in der Gruppe der „Weiß noch nicht“<br />
-Kandidaten deutlich stärker vertreten (46 %) als die Jungen<br />
(32 %). Die Jungen geben häufiger Berufsplanungen mit Be standteilen<br />
von unternehmerischer Selbständigkeit an. Bei den<br />
Jungen beträgt dieser Anteil 55 %, der vergleichbare Wert bei<br />
den Mitschülerinnen 39 %.<br />
(Quelle: Studie Inmit 2010)<br />
Nimmt man die Anteile der drei Optionen zusammen,<br />
in denen unternehmerische Selbständigkeit als<br />
Bestandteil oder wie in der vierten Option in Reinform<br />
eine Rolle spielen, so summiert sich dies bei den<br />
befragten Jugendlichen auf insgesamt 46 %. Bei Schülern/innen<br />
aus Selbständigenhaushalten be trägt dieser<br />
Wert sogar 55 %. Damit zeigt sich die familiäre<br />
Herkunft aus Haushalten mit unternehmerischer Er <br />
fahrung, wie in anderen Untersu chun gen auch, als<br />
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