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umfangreichen Evaluation (pdf - Sparkassen-SchulService

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Im Rahmen der Befragungen des Inmit in den<br />

Schulen wurde seitens der Lehrkräfte die Einführung<br />

eines Fachs Wirtschaft in breitem Maße befürwortet.<br />

So präferierten knapp drei Viertel der befragten<br />

Lehrerinnen und Lehrer ein eigenes Fach Wirtschaft<br />

zur Vermittlung wirtschaftlicher Inhalte in der Schule.<br />

Auf die offene Frage nach den wichtigsten Ansatzpunkten<br />

zur weiteren Verbreitung von schulischer<br />

Entrepreneurship Education wurde von einer Vielzahl<br />

der Lehrkräfte auf die feste Verankerung des<br />

Fachs Wirtschaft im Fächerkanon als ein wichtiges<br />

diesbezügliches Instrument verwiesen. Auch die<br />

Mehrheit der 19 befragten Projektträger und Initiativen<br />

plädierte für die Einführung eines eigenständigen<br />

Fachs Wirtschaft – nach Möglichkeit ab Klasse 5 –<br />

in allen Bundesländern.<br />

Mit dem Plädoyer für ein eigenständiges Fach<br />

Wirtschaft stimmen die befragten Akteure der schulischen<br />

Entrepreneurship Education (Schüler/­innen,<br />

Lehrkräfte, Projektträger) mit zahlreichen institutionellen<br />

Gruppierungen überein. So wird von den Wirtschaftsministern<br />

der Länder wie auch von Arbeit geber­<br />

und Wirtschaftsverbänden, dem Deutschen<br />

Gewerkschaftsbund und der Bundeselternschaft ein<br />

eigenständiges Unterrichtsfach bzw. ein eigenständiger<br />

Platz für ökonomische Bildung im Curriculum<br />

gefordert. 13<br />

Im Optimalfall sollten die Bemühungen darauf<br />

ausgerichtet sein, in denjenigen Bundesländern, in<br />

denen noch kein fest verankertes Fach Wirtschaft im<br />

Fächerkanon existiert, ein solches mittelfristig einzuführen,<br />

um den Stellenwert der ökonomischen Bil dung<br />

und damit auch die Voraussetzungen einer nachhaltigen<br />

schulischen Entrepreneurship Edu ca tion zu verbessern.<br />

Dies wäre förderlich, um den Jugendlichen<br />

fundiertere Wirtschaftskenntnisse zu vermitteln und<br />

sie infolgedessen auch für die Teil nahme an handlungsorientierten<br />

Projekten zur En trepreneurship<br />

Education noch aufgeschlossener zu machen. Mit<br />

Blick auf die Lehrerschaft ist eine feste Verankerung<br />

ebenfalls vorteilhaft, da zentrale Hemm nisse für die<br />

Durchführung von Entre preneur ship Education­Projekten<br />

(Zusatzaufwand, eingeschränktes Zeit budget<br />

im verdichteten Schullalltag – sowohl bei den Lehr kräf ­<br />

ten als auch bei den Jugendlichen) reduziert werden.<br />

13 Vgl. Klein, H. E.; Schare, T. (2009), S. 9.<br />

Die Diskussion um die Einführung eines Fachs<br />

Wirtschaft sollte allerdings nicht dazu führen, dass<br />

für Unternehmergeist­Projekte der Eindruck „ganz<br />

oder gar nicht“ entsteht. Da nicht davon ausgegangen<br />

werden kann, dass ein eigenständiges Fach Wirtschaft<br />

in einem mittelfristigen Zeitraum flächendeckend<br />

in allen Bundesländern eingeführt werden<br />

kann/wird, lohnt sich der Blick darauf, welche erfolgreichen<br />

Möglichkeiten für eine umfängliche schulische<br />

Entrepreneurship Education bestehen, auch<br />

wenn kein eigenständiges Fach Wirtschaft als Optimal<br />

lösung existiert. Als Beispiel lässt sich hier die<br />

Stadt Hamburg anführen, wo es zwar kein eigenständiges<br />

Fach Wirtschaft gibt, aber durch andere Maßnahmen,<br />

z. B. die Einrichtung eines Zentrums für<br />

Schule & Wirtschaft eine umfängliche schulische<br />

Entrepreneurship Education betrieben wird. Mit dem<br />

Ergebnis, dass im Vergleich zur Anzahl an Schülern/innen<br />

an allgemeinbildenden Schulen überdurchschnittlich<br />

viele Teilnehmer an Entrepreneurship<br />

Education­Projekten verzeichnet werden können.<br />

Insofern gibt es hinsichtlich dieser Thematik nicht<br />

nur Schwarz (kein Fach Wirtschaft) und Weiß (ein<br />

Fach Wirtschaft), sondern eine Vielzahl an Grautönen<br />

dazwischen, die kreativ für die Andockung und Integration<br />

von schulischen Entrepreneurship Edu cation­<br />

Angeboten zu nutzen sind.<br />

„Wirtschaftswissen lässt sich nicht durch<br />

situatives Beschäftigen mit dem Thema an<br />

unterschiedlichen Orten und in unterschiedlichen<br />

Zusammenhängen aufbauen.“<br />

Prof. Dr. Hans Kaminski<br />

Wissenschaftlicher Leiter des Instituts für<br />

Ökonomische Bildung an der<br />

Carl von Ossietzky­Universität Oldenburg<br />

„Ausreichende Kenntnisse über Wirtschaft und<br />

wirtschaftliche Zusammenhänge lassen sich nur<br />

im Rahmen eines eigenen Faches vermitteln.“<br />

Prof. Dr. Rüdiger von Rosen<br />

Geschäftsführender Vorstand Deutsches<br />

Aktieninstitut e.V.<br />

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