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umfangreichen Evaluation (pdf - Sparkassen-SchulService

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desländern befragt wurden, angegeben, über eine<br />

formalisierte Strategie zur Gestaltung und Um setzung<br />

der Entrepreneurship Education zu verfügen. In<br />

nahezu sämtlichen Bundesländern existieren für<br />

Entrepreneurship Education an Schulen ressortspezifisch<br />

unterschiedliche Ansprechpartner, Zuständigkeiten<br />

in „einer Hand“ sind die Ausnahme 8 . Im Rahmen<br />

der Ministerienbefragung stellte sich die ressortübergreifende<br />

Zusammenarbeit zum Thema schulische<br />

Entrepreneurship Education in den Bildungs­<br />

und Wirtschaftsministerien mehrheitlich als ausbaufähig<br />

heraus. Als ein systematischer Länderansatz<br />

kann die Initiative ifex in Baden­Württemberg ge ­<br />

nannt werden, die im Bundesländervergleich allerdings<br />

eher die Ausnahme als die Regel darstellt.<br />

Auch auf Bundesebene befindet sich die Koor dinierung<br />

von Ansätzen zur Förderung der Youth En trepreneurship<br />

Education noch im Anfangs sta dium,<br />

eine ressortübergreifende Abstimmung der Initia tiven<br />

auf Bundesebene findet lediglich in geringem<br />

Maße statt. 9<br />

Aufgrund der Kulturhoheit existiert in den einzelnen<br />

Bundesländern eine unterschiedliche Herangehensweise<br />

zur Förderung der schulischen Entrepreneurship<br />

Education. Einige Länder schaffen durch<br />

die Verabschiedung von Gesetzen, Richtlinien und<br />

Handreichungen strukturelle Voraussetzungen für<br />

die schulische Entrepreneurship Education („top<br />

down“), während andere Bundesländer sich auf die<br />

Entwicklung und Umsetzung konkreter Einzel projekte<br />

verlassen („bottom up“). 10 Dies führt auch zur<br />

Existenz unterschiedlicher schulischer Möglich keiten,<br />

Entrepreneurship Education­Projekte in den<br />

Schulalltag zu integrieren (Fächerkanon, Rahmenlehrpläne,<br />

Anerkennung als Besondere Lern leistungen<br />

usw.). Zwischen den einzelnen Bundesländern<br />

findet darüber hinaus kein systematischer Austausch<br />

im Hinblick auf die Youth Entrepreneurship Education<br />

statt. 11<br />

Das Fach Wirtschaft bzw. Fächerverbünde mit ex ­<br />

pliziten wirtschaftlichen Inhalten sind nicht bundes­<br />

8 Als Beispiel für die Zuständigkeit „in einer Hand“ lässt sich Hamburg anführen. Die Zuständigkeit für die schulische Entrepreneurship Education liegt hier ausschließ lich<br />

bei der Behörde für Schule und Berufsbildung.<br />

9 Vgl. Bertelsmann Stiftung (Hrsg.) (2009a), S. 142.<br />

10 Vgl. Bertelsmann Stiftung (Hrsg.) (2009a), S. 141.<br />

11 Vgl. Bertelsmann Stiftung (Hrsg.) (2009a), S. 142.<br />

weit verankert. Nach den Angaben der befragten<br />

zuständigen Kultus­ und Wirtschaftsministerien der<br />

16 Bundesländer existiert zum Erhebungszeitpunkt in<br />

sechs Bundesländern – Berlin, Hamburg, Nieder sachsen,<br />

Nordrhein­Westfalen, Rheinland­Pfalz und<br />

Saarland – gegenwärtig kein Fach Wirtschaft bzw.<br />

kein Fächerverbund mit explizit wirtschaftlichen<br />

Inhalten.<br />

Insgesamt zeichnet auch die Studie in der Summe<br />

das Bild einer stark zergliederten Akteursstruktur im<br />

Bereich der schulischen Entrepreneurship Education:<br />

Bundesministerien (Wirtschaft, Bildung), Länderminis<br />

terien (Wirtschaft, Bildung), Schulaufsichts behörden,<br />

Projektträger, Schulen, Organisationen aus<br />

der Wirtschaft mit jeweils eigenen Entrepreneurship<br />

Education­Aktivitäten. Fazit: eine eher summarische<br />

als systematische Herangehensweise für die Etablierung<br />

von mehr Unternehmergeist in deutschen<br />

Schulen.<br />

Zur zielgerichteten Weiterentwicklung und Verbreitung<br />

der schulischen Entrepreneurship Educa tion<br />

erscheint es förderlich, mit gemeinsamen Anstrengun<br />

gen von Bund und Ländern Schritte in die Wege<br />

zu leiten, die längerfristig eine kohärente Gesamt stra ­<br />

tegie als Rahmen für Youth Entrepreneurship Edu cation<br />

auf nationaler Ebene ermöglichen.<br />

Zusatzinfo<br />

Die Forderung nach der Entwicklung eines kohärenten Rahmens<br />

für die Förderung des Unternehmergeistes in Unterricht und<br />

Bildung ist auch in der Mitteilung zur Umsetzung des Lissabon-<br />

Programms aus dem Jahr 2006 enthalten.<br />

(Quelle: Kommission der Europäischen Gemeinschaft [2006]).<br />

Praxisbeispiel<br />

Unter der Federführung des Wirtschaftsministeriums Bran denburg<br />

riefen vier Ressorts der Landesregierung – Wirtschaft,<br />

Arbeit, Wissenschaft und Bildung – im Jahr 2000 gemeinsam die<br />

Initiative „Aufbruch Gründen im Land“ (AGIL) aus, woraus sich im<br />

Jahr 2007/08 das Gründungsnetzwerk Brandenburg entwickelte.<br />

55<br />

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