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6<br />
Einleitung<br />
Entrepreneurship Education –<br />
ein junges Thema mit Zukunft<br />
Eine systematische Entrepreneurship Education ist in<br />
der Praxis deutscher Schulen noch ein vergleichsweise<br />
junges Thema. Erst seit 2002 werden verstärkt Aktivitäten<br />
in nahezu allen Bundesländern entfaltet, die<br />
Themen Selbständigkeit und Unternehmertum in<br />
den Rahmenvorgaben und Lehrplänen der Schulen<br />
zu verankern. Neben dieser thematischen Einbin dung<br />
in die Lehrpläne, die je nach Bundesland unterschiedlich<br />
ausfällt, werden Schülerinnen und Schüler über<br />
eine wachsende Vielfalt von außercurricularen handlungsorientierten<br />
Schulprojekten – wie bspw. Schüler <br />
firmen, Planspiele und Wettbewerbe – sowohl bundesweit<br />
als auch regional an unternehmerisches<br />
Denken und Handeln herangeführt.<br />
So vergleichsweise jung das Thema auch ist, so<br />
wenig darf es für die Zukunftsfähigkeit unterschätzt<br />
werden. Björn Hekmann und Clemens Wieland schreiben<br />
in ihrer Einleitung zu „Generation Unterneh mer?<br />
Youth Entrepreneurship Education in Deutsch land“<br />
(Bertelsmann Stiftung 2009) „Mit welchen unter nehmerischen<br />
Eigenschaften aktuelle und auch weitere<br />
Generationen von Jugendlichen ausgestattet sein werden,<br />
hängt unmittelbar von den bildungs und wirtschaftspolitischen<br />
Entscheidungen ab, die wir heute<br />
treffen“.<br />
Nachholpotenzial für unternehmerische<br />
Initia ti ve<br />
Internationale Vergleiche wie der Global Entre preneur<br />
ship Monitor (GEM) attestieren Deutschland im<br />
internationalen Vergleich eine geringer ausgeprägte<br />
unternehmerische Initiative unter deutschen Jugendlichen<br />
und besonderen Handlungsbedarf bei der<br />
gründungsbezogenen schulischen Ausbildung. Bei<br />
den vorgenannten Aspekten der abgefragten Rah menbedingungen<br />
belegt Deutschland im Global Entrepre<br />
neurship Monitor 2008 im Vergleich der Daten aus<br />
43 Ländern den wenig erfreulichen vorletzten Platz.<br />
Die Forderung nach mehr Förderung des Unternehmergeistes<br />
in Unterricht und Bildung ist auch in<br />
1 Vgl. Kommission der Europäischen Gemeinschaft (2006).<br />
der Mitteilung zur Umsetzung des LissabonProgramms<br />
aus dem Jahr 2006 enthalten: „Die Förderung<br />
unternehmerischen Denkens und Handelns bei<br />
jungen Menschen ist ein Schlüsselelement des europäischen<br />
Pakts für die Jugend … Die Erziehung zu un <br />
ternehmerischem Denken und Handeln wird nicht<br />
nur mehr Existenzgründungen, innovative Konzepte<br />
und neue Arbeitsplätze bringen. Unternehmerische<br />
Initiative ist eine Schlüsselkompetenz für alle, sie verhilft<br />
jungen Menschen zu mehr Kreativität und Selbst <br />
vertrauen bei Unternehmungen jeglicher Art und zu<br />
einem sozial verantwortlichen Handeln.“ 1<br />
„Die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes<br />
beginnt nicht in der Fabrikhalle oder im<br />
Forschungslabor – sie beginnt im Klassenzimmer.“<br />
Henry Ford,<br />
1863 – 1947, Unternehmer<br />
Unternehmerisches Denken und<br />
Handeln früh fördern<br />
Mit den Aktivitäten für den Auf und Ausbau der En <br />
tre preneurship Education in deutschen Schulen ge <br />
hen wirtschafts und bildungspolitische Diskussio nen<br />
um deren Ziele und Ausgestaltung einher. Maß nahmen<br />
zur Sensibilisierung von Schülern und Schü lerinnen<br />
für unternehmerische Selbständigkeit sollen zum<br />
Ersten Querschnittskompetenzen wie Team fähigkeit,<br />
Zielstrebigkeit, Verantwortungs und Risiko über nahme,<br />
Selbständigkeit, Kreativität sowie die Wahr nehmung<br />
von positiven unternehmerischen Rollen bildern<br />
und die formale Bildung an sich stärken. Zum<br />
Zweiten soll bei Schülerinnen und Schülern bereits<br />
frühzeitig Interesse dafür geweckt werden, auch<br />
For men unternehmerischer Selbständigkeit als mögliche<br />
spätere Erwerbsperspektive in Betracht zu ziehen.<br />
Den schulischen Entrepreneurship Education<br />
Maßnahmen geht es nicht in erster Linie mit kurzsichtiger<br />
und kurzfristiger Perspektive als quantitatives<br />
Ziel darum, aus möglichst vielen Schülern/innen von<br />
heute Gründer/innen möglichst schon von morgen