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IV. Was lockt, was blockt?<br />
IV. Was lockt, was blockt?<br />
Motive und Hindernisse für die Teilnahme an UnternehmergeistProjekten<br />
bei Jugendlichen und Lehrkräften<br />
Damit schulische Praxisprojekte zur Entrepre neur -<br />
ship Education noch mehr Jugendliche und Lehrkräfte<br />
erreichen, um ihren vielfältigen Nutzen zu<br />
stiften, ist der Blick darauf interessant, welche<br />
Motive es sind, die zur Teilnahme an solchen Projekten<br />
bewegen und welche Hindernisse einer<br />
Teilnahme im Weg stehen. In der Inmit-Studie<br />
wurden Schülerinnen und Schüler (Teilnehmer<br />
und Nichtteilnehmer an solchen Projekten sowie<br />
ehemalige Teilnehmer) und Lehrkräfte zu Moti ven<br />
und Hindernissen für ihre Teilnahme an vier ausgewählten<br />
Unternehmergeist-Projekten be fragt.<br />
Handlungsorientierung, Herausforderung<br />
und Teamerlebnis punkten als die drei<br />
TopTeilnahmemotive<br />
Bei den befragten Jugendlichen ist es vor allem die<br />
handlungs und praxisorientierte Projektform, die sie<br />
dazu bewegt, bei solchen UnternehmergeistProjekten<br />
an den Start zu gehen. Die Projekte, die teils in<br />
den Unterricht eingebunden, teils außerhalb des<br />
Unterrichts stattfinden, werden als willkommene<br />
Abwechslung und Ergänzung zum klassischen, eher<br />
theoretisch ausgerichteten Unterrichtsalltag gesehen.<br />
Weitere didaktischmethodische Charakteristika<br />
der Projekte zählen aus Sicht der Schülerinnen und<br />
Schüler ebenfalls zu den stärksten Teilnahme motiven.<br />
So ist den untersuchten vier Unternehmergeist<br />
Projekten gemeinsam, dass die Inhalte und Metho den<br />
für die teilnehmenden Jugendlichen etwas Neues<br />
darstellen und als positive Herausforderung gesehen<br />
werden. So kann die Projekterfahrung das so genannte<br />
Kompetenzerleben und in der Folge die Selbst <br />
sicherheit bei den Jugendlichen fördern.<br />
Ebenfalls unter den drei TopMotiven mit der<br />
stärksten Zustimmung für die Projektteilnahme findet<br />
sich bei den Schülerinnen und Schülern der<br />
Teameffekt. Die Projektaufgaben können nur in der<br />
Gruppe bewältigt werden und die Jugendlichen er <br />
leben darüber soziale Eingebundenheit und Gruppen <br />
zugehörigkeit – sowohl mit ihren positiven Seiten als<br />
auch mit ihren Herausforderungen. Die Schülerinnen<br />
und Schüler können sich selbst in neuen Rollen und<br />
in einem neuen Gruppenkontext ausprobieren. So<br />
Zusatzinfo<br />
Zur Bewertung der Wichtigkeit möglicher Teilnahmemotive wurde den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gegeben, aus einer<br />
Auswahl von 19 Motiven ihre Zustimmung auf einer Skala von „stimme voll zu“ bis „stimme überhaupt nicht zu“ anzugeben. Auf diese<br />
Weise konnte eine Rangreihe der wichtigen und weniger wichtigen Motive im Rahmen der Studienergebnisse erarbeitet werden. Die<br />
19 Motivmöglichkeiten, zu denen die mehr oder weniger ausgeprägte Zustimmung von den Jugendlichen anzugeben war, lassen sich in<br />
sechs Motivgruppen unterteilen.<br />
Motivgruppe 1: Motive, die vor allem in Projektcharakteristika begründet liegen, wie: „Ausrichtung als praxisorientierte Projektform“,<br />
„Durchführung in Teamarbeit“ und „Neue Herausforderungen bewältigen“.<br />
Motivgruppe 2: Motive, bei denen der Projektteilnahme Vorteile für den weiteren (beruflichen) Werdegang zugesprochen werden, wie:<br />
„Beitrag zur beruflichen Orientierung“ und „Möglichkeit, Fähigkeiten/ Kompetenzen für den weiteren Werdegang zu erwerben“, „Positiv<br />
für den Lebenslauf“.<br />
Motivgruppe 3: Motive, die im wirtschaftsbezogenen Interesse bzw. Wissenserwerbswunsch angesiedelt sind, wie: „Interesse an Wirtschaft“,<br />
„Wunsch, betriebswirtschaftliches Grundwissen zu erlangen“ und „Inhalte mitbekommen, die sonst nicht an der Schule vermittelt<br />
werden“.<br />
Motivgruppe 4: Unternehmer(-tum)bezogene Motive, wie: „Mehr über Unternehmertum/Unternehmensgründung erfahren wollen“,<br />
„Weil ich mich selbst in Zukunft als Unternehmer sehe“ und „Eigene Geschäftsidee entwickeln und ausprobieren“, „Bezug zum Unter nehmertum<br />
durch Familie bzw. Bekanntenkreis“ und „Unternehmer/-innen kennenlernen wollen“.<br />
Motivgruppe 5: Motive, die sich auf konkrete äußere (Anerkennungs-)Anreize beziehen, wie: „Möglichkeit, gute Noten zu erlangen“,<br />
„Möglichkeit, Preise zu gewinnen“, „Besondere Anerkennung durch Teilnahme“.<br />
Motivgruppe 6: Motive, die sich aus der (sozialen) Orientierung an anderen ergeben, wie: „Teilnahmeempfehlung von anderen“,<br />
„Die meisten der Mitschüler/-innen haben teilgenommen“.<br />
(Quelle: Studie Inmit 2010)