umfangreichen Evaluation (pdf - Sparkassen-SchulService
umfangreichen Evaluation (pdf - Sparkassen-SchulService
umfangreichen Evaluation (pdf - Sparkassen-SchulService
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
72<br />
VII. Mehr Unternehmergeist in die Schulen!<br />
men von Entrepreneurship EducationProjekten<br />
durch aus einen Teilnahmeanreiz für Schüler/innen<br />
darstellt, zeigt z. B. die Entwicklung der Teil nehmerzah<br />
len in Bayern. Dort hat sich die Anzahl der JUNIOR<br />
Schülerfirmen (und damit auch der Teilnehmer) nach<br />
der Anerkennung von JUNIOR als so genanntes PSemi<br />
nar in der gymnasialen Oberstufe deutlich erhöht.<br />
So waren im Schuljahr 2009/10 rund 40 % mehr Schü lerfirmen<br />
angemeldet als im Schuljahr zuvor.<br />
Vor diesem Hintergrund wäre als Anreiz für die<br />
Schüler/innen (und Lehrkräfte) in möglichst vielen<br />
Bundesländern die Anerkennung von dafür geeigneten<br />
Entrepreneurship EducationProjekten als Besondere<br />
Lernleistung von Interesse. Zuständige Ministerien<br />
können auf Antrag der Projektträger prüfen,<br />
ob ein bestimmtes Entrepreneurship EducationProjekt<br />
den oberstufen und abiturgerechten Anforderun<br />
gen genügt. Vielfach haben allerdings die Schu len<br />
die letzte Entscheidung darüber, inwieweit solche Pro <br />
jekte in die Abiturprüfung eingebracht werden können.<br />
In diesem Zusammenhang wird abermals die<br />
hohe Bedeutung der Schulleitungen im Kontext der<br />
schulischen EntrepreneurshipEducation deutlich.<br />
Es wird empfohlen, dass die Projektträger für ihre<br />
Projekte die bundeslandspezifischen Möglichkeiten<br />
der Anerkennung als Besondere Lernleistung prüfen<br />
lassen und – wo möglich – einen Antrag auf Aner kennung<br />
als solche bei den zuständigen Ministerien stellen.<br />
Dort, wo diese Möglichkeiten formal bereits existieren<br />
und die Schulen die letzte Entscheidung über<br />
die Anerkennung oder Nichtanerkennung treffen,<br />
sollten die Schulen entsprechend sensibilisiert und<br />
informiert werden.<br />
Stärken statt separieren: mehr<br />
Geschlechter sensibilität mit Blick auf<br />
die Mädchen als wichtiges Potenzial<br />
Die Ergebnisse aus der ProjektträgerBefragung sowie<br />
aus den Befragungen bei Schülern/innen und Lehrkräften<br />
legen die Schlussfolgerung nahe, dass für<br />
Entrepreneurship EducationAngebote speziell für<br />
Mädchen kein Bedarf besteht. Aus Sicht der Befragten<br />
überwiegen die guten Gründe für geschlechtergemischte<br />
Projektangebote deutlich.<br />
Nichtsdestotrotz ist es angesichts des so genannten<br />
Gender gap zu Lasten der Frauen im Gründungsgeschehen<br />
wichtig, wie die Schülerinnen bei Entrepreneurship<br />
EducationProjekten noch besser sensibilisiert,<br />
motiviert und aktiviert werden können.<br />
Um die Potenziale der Schülerinnen noch besser<br />
zu erschließen, ist es hilfreich, wenn die Entre preneurship<br />
EducationAngebote mit der erforderlichen Ge <br />
schlechtersensibilität und Geschlechter ausge wo genheit<br />
konzipiert sind. Dies erfordert, dass die Ange bote<br />
sowohl methodisch als auch inhaltlich die Präfe ren zen<br />
von Mädchen gleichermaßen in den Blick nehmen,<br />
wie dies bei den männlichen Schülern der Fall ist.<br />
Da zu gehören die aktive Förderung der Teilnahme<br />
von gemischtgeschlechtlichen Teams (auch durch die<br />
betreuenden Lehrkräfte) und die geschlechtersensible<br />
Moderation dieser Teams, ein ausreichend breites<br />
Spektrum von Aufgaben bzw. Funktionen/Rollen<br />
in den Teams und Gründungssegmente, die nicht<br />
allein technologische Geschäftsideen vorsehen.<br />
Die Einschränkungen, die sich aus einem technologischen<br />
Fokus für die Verbreitung, Akzeptanz und<br />
das eigene Erfolgserleben bei Mädchen ergeben, ha <br />
ben sich in der Vergangenheit beim Projekt Jugend<br />
gründet gezeigt. Jüngst wurde daher in positiver<br />
Weise das Feld der möglichen Gründungsideen von<br />
bisher rein technologischen Gründungen auf innovative<br />
Dienstleistungen erweitert.<br />
Insge samt ist das unternehmerische Selbst bewusst<br />
sein der Projektteilnehmerinnen der InmitBefra<br />
gungen im Selbstbild weniger stark als bei ihren<br />
Mitschülern. Die Schülerinnen bewerten ihre Leis tungen<br />
und Erfolge eher geringer als ihre männlichen<br />
Pendants und die Anforderungen eher höher. Be trachtet<br />
man dagegen die Angaben der betreuenden Lehrkräfte<br />
und der Projektträger, so stellen diese den Mäd <br />
chen bei den Leistungen, Erfolgen und insbesondere<br />
bei den Querschnittskompetenzen ein gleichwertiges,<br />
zum Teil sogar besseres Zeugnis aus als den männ <br />
lichen Schülern. Insgesamt scheint es daher sinnvoll,<br />
bei den Projektangeboten besonders darauf zu achten,<br />
dass die Schülerinnen ihr (unternehmerisches)<br />
Selbstbewusstsein und Kompetenzerleben durch die<br />
praktische Projekterfahrung stärken können.