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umfangreichen Evaluation (pdf - Sparkassen-SchulService

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56<br />

VII. Mehr Unternehmergeist in die Schulen!<br />

Konzertiert und konzentriert:<br />

Entrepreneurship Edu cation auch auf<br />

Länderebene stärker systematisieren<br />

und bündeln<br />

Nach den Ergebnissen der Ministerienbefragung im<br />

Rahmen der Studie sind ein ressortübergreifender<br />

Austausch und die Abstimmung der Maßnahmen zur<br />

schulischen Entrepreneurship Education zwischen<br />

den Kultus­ und Wirtschaftsministerien in den Ländern<br />

(noch) nicht die Regel. Vor diesem Hinter grund<br />

erscheint es förderlich, auch auf Länderebene – wo<br />

noch nicht vorhanden – interministerielle Lenkungs­<br />

und Arbeitsgruppen mit Vertretern aus den Ressorts<br />

Bildung und Wirtschaft sowie weiteren relevanten<br />

Akteuren zu bilden, um die schulischen Entre preneur<br />

ship Education­Aktivitäten systematisch und<br />

abgestimmt (weiter­) zu entwickeln. Ziel sollte sein,<br />

dass auch auf Länderebene verstärkt kohärente Ge ­<br />

samtstrategien zur schulischen Entrepreneurship<br />

Education aufgelegt und etabliert werden.<br />

Die operative Umsetzung solcher Gesamt strategien<br />

sowie die Bündelung und Begleitung von Entrepreneurship<br />

Education­Maßnahmen kann beispielsweise<br />

durch Landeskoordinierungsstellen erfolgen,<br />

die sämtliche Maßnahmen der schulischen Entrepreneurship<br />

Education landesweit koordinieren. So<br />

existiert z. B. in Sachsen bereits eine solche landesweite<br />

zentrale Koordinierungsstelle. Unterstützt werden<br />

kann die Arbeit auch durch die Einrichtung von landesweiten<br />

spezifischen Unternehmergeist­Arbeitskreisen,<br />

die nach den Ergebnissen der Ministerienbefragung<br />

in einer solch spezifischen Ausrichtung<br />

aktuell eher selten existieren.<br />

Ein Beispiel einer Entrepreneurship Education­<br />

Landesinitiative, die aus einer interministeriellen<br />

Initiative hervorgegangen ist, gibt es im Bundesland<br />

Brandenburg (siehe Praxisbeispiel). Die Ausweitung<br />

des Ansatzes auf weitere Bundesländer und die Schaffung<br />

entsprechender Arbeitskreise auf Landesebene<br />

(wie z. B. bereits auch in Baden­Württemberg oder<br />

Rheinland­Pfalz vorhanden) stellt eine Möglichkeit<br />

zum Ausbau der Länderaktivitäten für schulische<br />

Entrepreneurship Education dar.<br />

12 Vgl. Kaminski, H.; Eggert, K. (2008), S. 59.<br />

Praxisbeispiel<br />

In Hamburg gibt es mit dem Zentrum Schule & Wirtschaft (ZSW),<br />

das 2002 am Landesinstitut für Lehrerbildung und Schul entwicklung<br />

(LI) eingerichtet wurde, einen zentralen Service-Stützpunkt<br />

für Lehrkräfte. Das ZSW unterstützt und berät Schulen in Fragen<br />

zur Berufsorientierung, zur ökonomischen Bildung und zur<br />

Umsetzung der Themen Existenzgründung und unternehmerische<br />

Selbständigkeit im schulischen Kontext und unterstützt<br />

die Lehrkräfte in der Arbeit mit Schülerunternehmen.<br />

Als Servicestellen für die Schulen könnten regionale<br />

Stützpunkte fungieren, die die Umsetzung der<br />

schulischen Entrepreneurship Education an den<br />

Schu len operativ unterstützen und die betreuenden<br />

Lehrkräfte bei Bedarf beraten können. Eine wesentliche<br />

Aufgabe solcher Landeskoordinierungsstellen<br />

besteht darin, die existierenden Angebote bei den<br />

Zielgruppen bekannt zu machen. Es hat sich bewährt,<br />

wenn derartige regionale Entrepreneurship Edu cation­Stützpunkte<br />

eng mit den Projektträgern zusammenarbeiten.<br />

Feste Plätze für Unternehmergeist & Co.:<br />

verstärkte Einführung des Fachs Wirtschaft<br />

Das Vorhandensein eines eigenständigen Fachs Wirtschaft<br />

kann die Verbreitung schulischer Entre pre neur ­<br />

ship Education fördern, umgekehrt kann die Nichtexistenz<br />

deren Verbreitung behindern. Nach Ka ­<br />

minski/Eggert bildet die Tatsache der Nicht exis tenz<br />

eines eigenständigen Fachs den Ausgangspunkt eines<br />

„Fachdidaktischen Armutskreislaufs“: kein Fach –<br />

keine ausgewiesenen Zeitdeputate im schulischen<br />

Fächerkanon – keine Studiengänge – keine qualifizierte<br />

Lehrerschaft – ungesicherter Entwick lungsstand<br />

für die ökonomische Bildung – kein ausreichendes<br />

bildungspolitisches Konfliktpotenzial. 12<br />

Ein eigenständiges Fach Wirtschaft bzw. ein Fä ­<br />

cherverbund mit expliziten wirtschaftlichen Inhalten<br />

ist nicht bundesweit verankert. Aus der Ministerienbe<br />

fragung geht hervor, dass in sechs Bundesländern –<br />

Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein­Westfalen,<br />

Rheinland­Pfalz und Saarland – zum Zeitpunkt<br />

der Befragung (2009) kein Fach Wirtschaft bzw. kein<br />

Fächerverbund mit explizit wirtschaftlichen Inhalten<br />

existiert.<br />

O

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