Nachhaltigkeitsbericht InWEnt - GIZ
Nachhaltigkeitsbericht InWEnt - GIZ
Nachhaltigkeitsbericht InWEnt - GIZ
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
„Gemeinsam die nachhaltige Entwicklung<br />
unserer Partnerländer im Süden fördern“<br />
Herr Senator, das Land Bremen engagiert<br />
sich seit 1980 in der Entwicklungszusammenarbeit.<br />
Welche Bedeutung hat der Gedanke<br />
der nachhaltigen Entwicklung dabei<br />
und wo setzten Sie Schwerpunkte der entwicklungspolitischen<br />
Zusammenarbeit?<br />
Das Konzept der Nachhaltigkeit hat die<br />
Bremer Entwicklungszusammenarbeit von<br />
Beginn an geprägt. So werden in den von<br />
Bremen geförderten Projekten der BORDA<br />
(Bremen Overseas Research and Development<br />
Association) erneuerbare Energien<br />
wie Biogas und Wasserkraft eingesetzt,<br />
um die Lebensbedingungen in Armutsgebieten<br />
zu verbessern und gleichzeitig<br />
Umwelt und Ressourcen zu schützen. Im<br />
Bereich der Bildungsarbeit vertritt das Bremer<br />
Informationszentrum für Menschenrechte<br />
und Entwicklung (biz) einen ganzheitlichen<br />
Ansatz, bei dem Umweltschutz<br />
und globale soziale Gerechtigkeit als zwei<br />
Seiten einer Medaille gesehen werden. Bei<br />
den internationalen wirtschaftsorientierten<br />
Trainingsprogrammen im maritimen Bereich<br />
spielt der Schutz der sensiblen Küstenzonen<br />
eine wichtige Rolle. Insgesamt<br />
will Bremen mit seinen entwicklungspolitischen<br />
Aktivitäten einen Beitrag zur Erreichung<br />
der UN-Millenniumsentwicklungsziele<br />
leisten und Verantwortung für eine<br />
nachhaltige Entwicklung gemeinsam mit<br />
den Partnern im Süden übernehmen.<br />
Welchen Stellenwert messen Sie gezielter<br />
Personal- und Organisationsentwicklung<br />
in der Entwicklungszusammenarbeit bei,<br />
wie sie beispielsweise <strong>InWEnt</strong> mit dem eigenen<br />
Capacity Building-Ansatz betreibt?<br />
Entwicklungszusammenarbeit kann<br />
nur dann erfolgreich sein, wenn sie auf<br />
funktionierende Organisationen und Verwaltungen<br />
in den Ländern des Südens<br />
trifft, beziehungsweise hilft diese aufzubauen.<br />
Wissenstransfer und die Stärkung<br />
von Kompetenz in den Partnerländern sind<br />
extrem wichtig. Der Capacity Building-<br />
Ansatz, den <strong>InWEnt</strong> verfolgt, zielt darauf<br />
ab die Partner dabei zu unterstützen, zukunftsfähige<br />
Entwicklungsstrategien und<br />
-politiken selbst zu planen und umzusetzen.<br />
Eigenverantwortlichkeit und Ownership<br />
sind die Voraussetzung für eine nachhaltige<br />
Entwicklung unserer Partnerländer<br />
im Süden.<br />
Das Land Bremen gestaltet seit 2007 gemeinsam<br />
mit <strong>InWEnt</strong> das „Forum Bremen“,<br />
das zentrale Themen nachhaltiger<br />
Entwicklung diskutiert. Außerdem gibt es<br />
eine projektbezogene Kooperation, zum<br />
Beispiel in dem Projekt COASTMAN. Wie<br />
beurteilen Sie diese Zusammenarbeit?<br />
Die Zusammenarbeit mit <strong>InWEnt</strong><br />
bildet eine wichtige Säule der entwicklungspolitischen<br />
Arbeit Bremens. Das<br />
gemeinsame Projekt COASTMAN - Internationales<br />
Netzwerk für Integriertes Küstenzonenmanagement<br />
- ist 2007 zu Ende<br />
gegangen. Es gilt in den Partnerländern<br />
Asiens, Afrikas und Lateinamerikas als Synonym<br />
für die erfolgreiche Kooperation<br />
mit uns.<br />
Wir wollen gemeinsam bremische<br />
Kompetenzen verstärkt in die Trainingsprogramme<br />
einbinden und dadurch auch<br />
positive Rückwirkungen auf den Standort<br />
Bremen sichern. Das derzeitige Projekt<br />
„Dezentrale Hafenentwicklung in Indonesien<br />
und Timor-Leste“ wird beispielsweise<br />
als Fachpartner von der bremischen Hafengesellschaft<br />
bremenports durchgeführt.<br />
Solche Kooperationen können aus dem<br />
Forum Bremen entstehen, das Akteure aus<br />
den lokalen Schwerpunktsektoren in Wirtschaft,<br />
Wissenschaft und Verwaltung und<br />
die Projektverantwortlichen von <strong>InWEnt</strong><br />
zusammenbringt. Dabei können Netzwerke<br />
geschaffen und konkrete Projektideen<br />
entwickelt werden.<br />
Unternehmensportrait<br />
Dr. Reinhard Loske ist Senator für Umwelt,<br />
Bau, Verkehr und Europa der Freien<br />
Hansestadt Bremen<br />
Welche Perspektiven sehen Sie für zukünftige<br />
Projekte und welche Erwartungen haben<br />
Sie an die Tätigkeit von <strong>InWEnt</strong>?<br />
Im Hinblick auf den Klimawandel und<br />
die zunehmende Bedeutung von nachhaltiger<br />
Entwicklung gibt es viele Möglichkeiten.<br />
Das Land Bremen hat sich als Forschungs-<br />
und Entwicklungsstandort für<br />
nachhaltige Technologien profiliert, insbesondere<br />
im Bereich Windkraft. Außerdem<br />
spielt hier nachhaltige Stadtentwicklung<br />
eine wichtige Rolle. In beiden Bereichen<br />
haben wir das Know How, das unsere Partner<br />
im Süden bei einer nachhaltigen Entwicklung<br />
unterstützen kann. Hier sehe ich<br />
gemeinsame Zukunftsaufgaben mit In-<br />
WEnt, insbesondere dem Regionalen Zentrum<br />
in Bremen.<br />
Die Finanzierbarkeit der Projekte spielt<br />
dabei eine große Rolle. Bremen kann mit<br />
seinen begrenzten Mitteln eine wichtige<br />
Anschubfinanzierung leisten. Durch die<br />
systematische Akquise von Drittmitteln<br />
durch <strong>InWEnt</strong> wird dieser Beitrag vervielfacht,<br />
was die Realisierung größerer Projekte<br />
ermöglicht.<br />
11