Nachhaltigkeitsbericht InWEnt - GIZ

fordert, einen stärkeren Beitrag zu leisten,
um Spielraum für weniger strenge Maßstäbe
in heutigen Entwicklungsländern zu
schaffen.
Erst vor kurzem hat das Bundeskabinett beschlossen,
Gesetze künftig auf ihre Verträglichkeit
mit dem Leitbild der nachhaltigen
Entwicklung hin zu überprüfen. Welche
Bedeutung messen Sie der „Nachhaltigkeitsprüfung“
für Maßnahmen und Programme
in der Entwicklungsarbeit bei?
Wenn künftig bereits in der Entstehungsphase
eines Gesetzes die beabsichtigten
und unbeabsichtigten Nebenwirkungen
auf die nationale Nachhaltigkeitsstrategie
geprüft und dargestellt werden müssen, ist
das ein großer Fortschritt in der Gesetzgebung.
Die Nachhaltigkeitsprüfung in der
Gesetzesfolgenabschätzung wird aus meiner
Sicht einen wichtigen Beitrag zu einer
transparenten und generationengerechten
Politik leisten.
Einzelne Maßnahmen oder Programme
fallen jedenfalls noch nicht unter dieses
neue Instrument. Das würde wohl heute
auch unsere Kapazitäten sprengen.
In diesem Zusammenhang wird auch über
die Einführung eines Managementsystems
für das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung
diskutiert. Wie ist der Stand der Dinge
und welche möglichen Konsequenzen
sehen Sie für eine Vorfeldorganisation wie
InWEnt?
Die Bundesregierung hat sich in der 16. Legislaturperiode
auch den Fragen des Nachhaltigkeitsmanagements
gewidmet und
entscheidende Verbesserungen in diesem
Punkt erreichen können. So konnte die
Bund-Länder-Kooperation verstärkt und
mit dem Staatssekretärsausschuss ein Gremium
installiert werden, das sich regelmäßig
auf höchster Ebene mit den Fragen
nachhaltiger Entwicklung befasst und die
interministerielle Koordination der Nachhaltigkeitspolitik
des Bundes intensiviert.
Aus meiner Sicht dürften die Ansätze
zur weiteren Verbesserung des Nachhaltigkeitsmanagements
keine Konsequenzen
für Vorfeldorganisationen wie InWEnt
haben.
Welche Erwartungen und Wünsche haben
Sie an die weitere Tätigkeit von InWEnt?
Mit dem Schwerpunkt Bildung kann
InWEnt helfen, in den Entwicklungsländern
direkt vor Ort die Grundlagen für das
Verständnis nachhaltiger Entwicklung zu
legen. Diese Programme gilt es aus meiner
Sicht fortzusetzen und dort, wo es erforderlich
sein sollte, auch zu intensivieren.
Bildung ist der Schlüssel zu einem selbstbestimmten
Leben. Das gilt nicht nur für
unsere Gesellschaft, sondern auch für die
weitere Entwicklung der heutigen Entwicklungsländer.
Wenn InWEnt mit bildungspolitischen
Programmen dazu beitragen
kann, die Ziele nachhaltiger Entwicklungspolitik
zu erreichen, ist das ein wichtiger
Schritt.
Führung
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