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Die Paarbeziehungen ungewollt kinderloser Paare und das Erleben ...

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insbesondere durch kommunikative Prozesse reguliert. Watzlawick, Beavin <strong>und</strong><br />

Jackson (1969) arbeiteten wesentliche Aspekte der Kommunikation heraus:<br />

a) <strong>Die</strong> Unmöglichkeit, nicht zu kommunizieren<br />

<strong>Die</strong>s bedeutet, daß man im Kontakt mit einer anderen Person stets kommuniziert.<br />

Auch wenn man schweigt oder sich vom anderen abwendet, signalisiert<br />

<strong>das</strong> dem Gegenüber etwas.<br />

b) Jede Kommunikation hat einen Inhalts- <strong>und</strong> einen Beziehungsaspekt<br />

Damit ist gemeint, daß z.B. die Äußerung einer Person X: „Das Theaterstück<br />

hat mir gut gefallen“ zum einen eine Bewertung des Theaterstückes enthält<br />

(Inhaltsaspekt: gutes Theaterstück), zum anderen aber ebenso signalisiert, daß<br />

Person X mit seinem Gegenüber gerne über <strong>das</strong> Theaterstück reden möchte<br />

(Beziehungsaspekt: <strong>Die</strong>s ist eine Beziehung, in welcher wir uns über Theaterstücke<br />

unterhalten können).<br />

c) <strong>Die</strong> Interpunktion von Ereignisfolgen<br />

Hier geht es darum, daß die Abfolge von kommunikativen Verhaltensweisen im<br />

wesentlichen kontinuierlich ist, daß Menschen aber dazu neigen, sie in Abschnitte<br />

zu zerlegen <strong>und</strong> bestimmte 'Ursache - Wirkung' Folgen zu suchen. Eine solche<br />

Interpunktion trägt auch zur Organisation von Beziehungen bei. Insbesondere wenn<br />

zwei Kommunikationspartner unterschiedliche Interpunktionen vornehmen, können<br />

Probleme auftreten. Als Beispiel nennen die Autoren ein Ehepaar, in welchem die<br />

Frau an ihrem Mann herumnörgelt <strong>und</strong> der Mann sich aus der Beziehung<br />

zurückzieht. Beide beschreiben (interpunktieren) ihr Verhalten als Reaktion auf <strong>das</strong><br />

Verhalten des Anderen. Der Mann sagt also, daß er sich nur zurückziehe, weil seine<br />

Frau so nörgelig sei; <strong>und</strong> die Frau ihrerseits meint, daß sie nur an ihm<br />

herumnörgele, weil er so in sich gekehrt sei <strong>und</strong> sich von ihr zurückziehe.<br />

(Watzlawick et al., 1969, S.59)<br />

d) Digitale <strong>und</strong> analoge Kommunikation<br />

Sprache wird als digitale Kommunikationsform beschrieben, da ein bestimmtes<br />

Wort (z.B. Tisch) einem relativ genau definierten Gegenstand zugeordnet ist. Das<br />

Wort „Tisch“ steht dabei in keinem engeren Zusammenhang mit dem Gegenstand.<br />

Wie Bateson <strong>und</strong> Jackson (1964) feststellen, hat „... <strong>das</strong> Wort 'Tisch' nichts<br />

besonders Tischähnliches“ (S.271 zit.n. Watzlawick et al., 1969, S.62). In der<br />

analogen Kommunikation steht <strong>das</strong>, was ausgedrückt werden soll, in relativ enger<br />

Beziehung zu dem, wie man es ausdrückt. Um <strong>das</strong> einfache Beispiel mit dem Tisch<br />

weiterzuverfolgen, könnte ein Pantomime durchaus seinen Zuschauern deutlich<br />

machen, daß er vor einem Tisch sitzt. Hier wird schon deutlich, daß dabei leichter<br />

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