01.07.2013 Aufrufe

Die Paarbeziehungen ungewollt kinderloser Paare und das Erleben ...

Die Paarbeziehungen ungewollt kinderloser Paare und das Erleben ...

Die Paarbeziehungen ungewollt kinderloser Paare und das Erleben ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

In der vorliegenden Arbeit erbrachte die Fokussierung auf die Kommunikation<br />

Hinweise auf unterschiedliche Verläufe in den Stimmungen während einer IvF-<br />

Behandlung. Daher darf der besondere Stellenwert dieses Aspektes der<br />

<strong>Paarbeziehungen</strong> als bestätigt gelten. Davon bleibt aber unberührt, daß nicht auch<br />

weitere Variablen einen Einfluß auf <strong>das</strong> <strong>Erleben</strong> einer IvF haben. In der Arbeit von<br />

Boivin <strong>und</strong> Takefman (1995) war der Ausgang der Behandlung ein wesentlicher<br />

Faktor. Andere sind durchaus denkbar, so z.B. konstitutionelle Faktoren, die Art des<br />

Kinderwunsches, soziale Unterstützung oder Persönlichkeitsvariablen wie<br />

Depressivität oder Ängstlichkeit.<br />

Da die Erfassung der Stimmungen nur einen Aspekt erfaßt, sollte die<br />

Untersuchung der körperlichen Beschwerden nicht vernachlässigt werden. Zumal<br />

sich in der körpernahen Skala Aktiviertheit deutlich Veränderungen zeigten. Hierzu<br />

sind aus dem Forschungsprojekt, dessen Daten auch dieser Arbeit zugr<strong>und</strong>e liegen,<br />

erste Veröffentlichungen zu erwarten (Felder, Meyer & Pantke, in Vorbereitung).<br />

Durch die Gesamtbetrachtung können genauere Schlüsse auf die Belastung durch<br />

eine IvF-Behandlung gezogen werden.<br />

Eine Fortsetzung des vorliegenden Ansatzes könnte außerdem darin bestehen,<br />

den Einfluß der Paarbeziehung nicht in seinem kurzfristigen Effekt auf die erlebte<br />

Stimmung unter IvF, sondern auf langfristige Veränderungen zu untersuchen.<br />

Denkbar wäre, daß bestimmte Paarstrukturen, z.B. die Art der gegenseitigen<br />

Unterstützung, negative Effekte einer medizinischen Behandlung abmildern. Ebenso<br />

könnte untersucht werden, ob es bestimmten <strong>Paare</strong>n besonders schwer fällt, nicht<br />

immer weitere Behandlungen auf sich zu nehmen, was langfristig zu massiven<br />

Problemen führen kann.<br />

Desweiteren kann <strong>das</strong> Vorgehen, die Gruppeneinteilung auf der Einschätzung<br />

beider Partner zu begründen, als günstig betrachtet werden. Hier bietet sich eine<br />

Überprüfung an, d.h. die angewendete Methode mit einer anderen<br />

Einteilungsmethode (z.B. aufgr<strong>und</strong> des Summenscores des <strong>Paare</strong>s) zu vergleichen.<br />

So könnten Vorteile der einen oder anderen Methode sichtbar werden. Außerdem<br />

wurden bei der Analyse der Daten die Einschätzungen der Männer aus der einen,<br />

mit denen der Männer aus der anderen Subgruppe verglichen. Prinzipiell wäre auch<br />

ein anderes Vorgehen denkbar gewesen, z.B. die Angaben der Frauen mit denen<br />

der Männer zu vergleichen. Eine weitere Möglichkeit hätte darin bestanden, nicht die<br />

Unterschiedlichkeiten im Verlauf, sondern die Ähnlichkeiten zu betonen. Hier müßte<br />

<strong>das</strong> teststatistische Vorgehen allerdings modifiziert werden, da dann Belege für die<br />

Nullhypothese zu suchen wären.<br />

<strong>Die</strong> Erfassung der Kommunikation erbrachte Hinweise auf zwei unabhängige<br />

Faktoren, was ebenfalls der Aufklärung bedarf. Da auch die Analyse von Hahlweg<br />

- 92 -

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!