01.07.2013 Aufrufe

Die Paarbeziehungen ungewollt kinderloser Paare und das Erleben ...

Die Paarbeziehungen ungewollt kinderloser Paare und das Erleben ...

Die Paarbeziehungen ungewollt kinderloser Paare und das Erleben ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Zusammenhang erwähnenswert, daß eine einfache Addition dieser beiden Skalen<br />

unvorteilhaft erscheint.<br />

<br />

Zum <strong>Erleben</strong> einer IvF wurden zwei Hypothesen aufgestellt, die gemeinsam<br />

diskutiert werden sollen. Zum einen wurde vermutet, daß die einzelnen Behandlungsschritte<br />

begleitend befragt nicht besonders belastend erlebt werden, <strong>und</strong> zum<br />

anderen, daß sich die <strong>Paare</strong> je nach Ausprägung in den kommunikativen<br />

Verhaltensweisen im <strong>Erleben</strong> unterscheiden sollten. Daraus folgt jedoch, daß <strong>das</strong><br />

Betrachten der Gesamtgruppe dann wenig sinnvoll erscheint, wenn die gebildeten<br />

Untergruppen verschiedene Verläufe aufweisen. Somit dient die Auswertung der<br />

Gesamtgruppe eher als Vergleichsmaßstab für die Verläufe in den Subgruppen.<br />

Daher wird der Schwerpunkt der Diskussion auf den letzteren liegen.<br />

Stimmungsverläufe in der Gesamtgruppe<br />

<strong>Die</strong> Auswertungen der Stimmungsverläufe unter IvF ergab in Abhängigkeit von<br />

den ausgewerteten Skalen unterschiedliche Ergebnisse. <strong>Die</strong> Untersuchungspersonen<br />

gaben zu allen Meßzeitpunkten eine etwa gleich ‘gereizte‘ Stimmung an.<br />

In dieser Variablen zeigt sich - begleitend befragt - keine Belastung durch die IvF,<br />

ähnlich den Untersuchungen von Boivin <strong>und</strong> Takefman (1995, 1996).<br />

Leichte Veränderungen finden sich in der ‘gedrückten’ Stimmung bei beiden<br />

Geschlechtern. Hier zeigt sich durchaus eine Belastung, wie aus anderen<br />

Untersuchungen bekannt, mit höheren Werten für die Frauen in der Wartezeit, aber<br />

- wenngleich nicht signifikant - auch kurz nach der Follikelpunktion, sowie eine<br />

Abnahme hin zum Embryotransfer. Hier deutet sich die Belastung eher zweiphasig<br />

an: einmal mit einem Anstieg hin zum invasiven Eingriff der Follikelpunktion, danach<br />

mit einer Entlastung bei geglücktem Transfer der Embryonen <strong>und</strong> erneutem Anstieg<br />

im Rahmen der Wartezeit bis hin zum Schwangerschaftstest, <strong>und</strong> zwar ähnlich für<br />

Frauen <strong>und</strong> Männer.<br />

Bezüglich ihrer ‘Aktiviertheit‘ zeigten sich bei Frauen <strong>und</strong> Männern deutliche<br />

Veränderungen. <strong>Die</strong> Männer fühlten sich kurz nach der Follikelpunktion am<br />

wenigsten ‘aktiviert’. Ähnlich wie der erhöhte Wert für die ‘Gedrücktheit’ könnte sich<br />

hierin die Anspannung in bezug auf die Spermagewinnung <strong>und</strong> damit der Frage<br />

einer erfolgreichen Fertilisierung ausdrücken. Gerade für Männer mit<br />

eingeschränkter Fertilität dürfte dieser Moment in besonderer Weise wichtig sein:<br />

vermutlich verb<strong>und</strong>en mit Versagensängsten oder auch mit Hoffnungen die Infertilität<br />

zu überwinden.<br />

- 88 -

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!