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Die Paarbeziehungen ungewollt kinderloser Paare und das Erleben ...

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Zwischenzeit in einer neuen Partnerschaft lebten, fanden die Autorinnen, daß es im<br />

wesentlichen „... um <strong>das</strong> Gr<strong>und</strong>befinden in der Paarbeziehung <strong>und</strong> die Frage des<br />

Versorgens oder Versorgtwerdens durch ihre Partner geht.“ (Meyer & Davies-<br />

Osterkamp, 1984, S.428)<br />

In der Untersuchung von Meyer, Goebel <strong>und</strong> Brähler (1988) wurden <strong>Paare</strong> mit<br />

Refertilisierungswunsch nach Tubenligatur der Frau ('refertilisierungswillige Frauen')<br />

bzw. Vasektomie des Mannes ('refertilisierungswillige Männer') miteinander, aber<br />

auch beide Gruppen mit der Eichstichprobe verglichen. Es zeigten sich dabei<br />

verschiedene signifikante Unterschiede, wobei die AutorInnen besonders <strong>das</strong><br />

depressive Gr<strong>und</strong>erleben <strong>und</strong> <strong>das</strong> Dominanzstreben bei Frau <strong>und</strong> Mann mit<br />

Refertilisierungswunsch beschreiben. Bei refertilisierungswilligen Frauen steht im<br />

Gegensatz zu refertilisierungswilligen Männern eher eine Normorientierung im<br />

Vordergr<strong>und</strong>. Eine Unterscheidung nach Subgruppen wurde in dieser Untersuchung<br />

nicht vorgenommen.<br />

<strong>Paare</strong>, die sich wegen heterologer Insemination an eine Klinik wandten,<br />

wurden von Brähler <strong>und</strong> Meyhöfer (1986, 1993) untersucht. Mittels Q-Faktorenanalyse<br />

wurden 121 <strong>Paare</strong> über ihre Angaben im GT in vier Paartypen unterteilt.<br />

<strong>Die</strong>se Typen zeigten auch unterschiedliche Körperbeschwerdemuster. Bei zwei<br />

Paartypen geht es eher um anale Abwehrsysteme, wobei ein Subtyp als gut sozial<br />

angepaßt <strong>und</strong> der andere mit individuellen Defiziten beschrieben wird. <strong>Die</strong><br />

verbleibenden zwei Paartypen sind durch deutliche Abgrenzung der Partner <strong>und</strong><br />

Rollenkomplementarität gekennzeichnet. Unterschiedlich ist jeweils die Besetzung<br />

der aktiven Rolle: in einem Subtypus wird sie durch die Frau, im anderen durch den<br />

Mann eingenommen.<br />

Während die bisher dargestellten Arbeiten <strong>ungewollt</strong> kinderlose <strong>Paare</strong> mit<br />

einem recht speziellen Anliegen untersuchten (Refertilisierung, Insemination mit<br />

Spendersamen), beschäftigen sich die folgenden Untersuchungen mit <strong>ungewollt</strong><br />

kinderlosen <strong>Paare</strong>n, die sich wegen Diagnostik oder Behandlung ohne ein solch<br />

spezielles Anliegen an eine entsprechende Institution wandten.<br />

Stauber (1979, 1982, 1993) untersuchte <strong>ungewollt</strong> kinderlose <strong>Paare</strong> <strong>und</strong><br />

berechnete Q-Faktoren- <strong>und</strong> Clusteranalysen, um Untergruppen zu ermitteln. Es<br />

zeigte sich, daß funktionell sterile <strong>Paare</strong> gehäuft symmetrische Positionen angeben.<br />

<strong>Die</strong> Partner beschreiben sich als wenig sozial resonant <strong>und</strong> eher depressivängstlich.<br />

Stauber (1982) folgert: „<strong>Die</strong>se Ehepaarstruktur erscheint uns aufgr<strong>und</strong> von<br />

umfangreichen faktorenanalytischen Untersuchungen typisch für die funktionell<br />

sterile Ehe. Untersuchungen an Einzelfällen bestätigten uns in dieser Annahme. Es<br />

handelt sich um ein anklammernd-symbiotisches Beziehungsmuster. <strong>Die</strong>se<br />

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