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Die Paarbeziehungen ungewollt kinderloser Paare und das Erleben ...

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Konstellation eher problematisch erscheint. <strong>Die</strong>se Frage scheint aufgr<strong>und</strong> der<br />

dargestellten Ergebnisse derzeit nicht zu beantworten. Weiter bleibt unklar,<br />

inwieweit die Paardiagnostik mit dem GT Aussagen über die Zufriedenheit mit der<br />

Paarbeziehung zuläßt. Schmidt et al. (1994) fanden mit dem GT, wie berichtet,<br />

Unterschiede zwischen den <strong>ungewollt</strong> kinderlosen <strong>Paare</strong>n <strong>und</strong> schwangeren<br />

<strong>Paare</strong>n. Gleichzeitig erfragten sie, wie zufrieden die Partner mit der Beziehung sind.<br />

Hier zeigten sich bei den Männern keine, bei den Frauen aber signifikante<br />

Unterschiede. Meines Erachtens dürfte dieser Bef<strong>und</strong> nur schwer zu interpretieren<br />

sein. Damit lassen sich die Untersuchungen mit GT nur schwer zu den Untersuchungen,<br />

die einen anderen Fragebogen zur Paardiagnostik verwendeten, in<br />

Beziehung setzen.<br />

Insgesamt stellt die Paardiagnostik mit dem GT eine kreative Möglichkeit dar,<br />

die eine Fülle von Informationen liefert. Durch ein solches Vorgehen wird außerdem<br />

deutlich, daß Paardiagnostik wesentlich mehr ist, als ein eindimensionales Abfragen<br />

der Ehezufriedenheit. Für die Fragestellung dieser Arbeit, lassen sich aus dem<br />

Studium der veröffentlichten Untersuchungen allerdings keine klaren<br />

Schlußfolgerungen ziehen.<br />

1.3.1.4 Zusammenfassung <strong>und</strong> Folgerungen aus den Untersuchungen zu den<br />

<strong>Paarbeziehungen</strong> <strong>ungewollt</strong> <strong>kinderloser</strong> <strong>Paare</strong><br />

Fast alle Untersuchungen liefern Daten, die andeuten, daß die Partner ihre<br />

Beziehungen nicht schlechter bewerten als die verwendeten Vergleichsgruppen,<br />

seien es fertile <strong>Paare</strong>, Normierungsstichproben oder sonstige. Teilweise finden sich<br />

sogar Hinweise darauf, daß die Partnerschaften „noch glücklicher“ sind (z.B. Strauß,<br />

1991). <strong>Die</strong> Angaben sinken in einigen Untersuchungen etwas im Laufe einer<br />

Behandlung, oder die Untersuchungspersonen geben in der Rückschau an, daß im<br />

Zuge des Erkennens der Infertilität ihre eheliche Beziehung beeinträchtigt war.<br />

Solche kurzfristigen Prozesse scheinen aber angesichts der Dimension des<br />

Problems absolut angemessen. Man könnte also folgern, daß obwohl die<br />

<strong>Paarbeziehungen</strong> durch die Infertilität belastet werden, die Partner miteinander nicht<br />

unzufriedener sind als andere. Möglicherweise weil die Infertilität - ungeachtet bei<br />

welchem der Partner eine somatische Beeinträchtigung vorliegt - als gemeinsames<br />

Problem verstanden wird <strong>und</strong> <strong>das</strong> Bewältigen dieser Krise die Partner mehr als<br />

andere verbindet.<br />

Es sind aber auch einige Alternativüberlegungen zu berücksichtigen (zum Teil<br />

in Anlehnung an Leiblum, 1993, S.111f). So könnte bei <strong>ungewollt</strong> kinderlosen<br />

<strong>Paare</strong>n ein besonders enges Zusammenschließen stattgef<strong>und</strong>en haben im Sinne<br />

von „we against them“ (Leiblum, 1993, S.111), sozusagen gegen die fertile Außenwelt.<br />

Desweiteren ist, wie oben dargestellt, zu berücksichtigen, daß nicht <strong>das</strong>, was<br />

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