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Die Paarbeziehungen ungewollt kinderloser Paare und das Erleben ...

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unabhängig davon, ob die Behandlung überhaupt begonnen wurde bzw. wie der<br />

Ausgang war.<br />

Mit der Frage, welche Unterschiede zwischen <strong>Paare</strong>n bestehen, die zum ersten<br />

bzw. zum wiederholten Male eine IvF-Behandlung durchlaufen, beschäftigten sich<br />

Beaurepaire, Jones, Thiering, Sa<strong>und</strong>ers <strong>und</strong> Tennant (1994). Dabei fanden sie<br />

keine Hinweise auf Unterschiede in der Partnerschaftsqualität.<br />

Kentenich <strong>und</strong> Stauber (1992) untersuchten retrospektiv <strong>Paare</strong> nach IvF,<br />

allerdings ausschließlich solche, bei denen die Behandlung zur Geburt eines Kindes<br />

geführt hatte. <strong>Die</strong> Autoren berichten Daten, die auf gute <strong>Paarbeziehungen</strong><br />

hinweisen. So waren z.B. bei der Geburt 67% der Partner anwesend. <strong>Die</strong>ser Wert<br />

erhöht sich bei Berücksichtigung der Sectio-Rate auf 88%.<br />

Als Ergebnisse einer Untersuchung, die im Prä-Post-Vergleich die Partnerschaft<br />

<strong>ungewollt</strong> <strong>kinderloser</strong> <strong>Paare</strong> vor <strong>und</strong> fünf Wochen nach Beginn einer IvF-<br />

Behandlung erforschte, berichten Leiblum, Kemmann <strong>und</strong> Lane (1987) gleichbleibend<br />

hohe Werte in der Marital Adjustment Scale. Direkt nach den Veränderungen<br />

im Laufe der Behandlung befragt, geben viele <strong>Paare</strong> für verschiedene<br />

Bereiche keine Veränderung an. Allerdings meinen etwa 50%, daß sich u.a. die<br />

Kommunikation <strong>und</strong> die Sensibilität für die Gefühle des Partners verbessert hätten.<br />

Auch Morse <strong>und</strong> Dennerstein (1985) verglichen die Einschätzungen zur<br />

Paarbeziehung vor <strong>und</strong> nach IvF <strong>und</strong> fanden ebenfalls keine signifikante Veränderung.<br />

Allerdings berichten sie leichte Unterschiede in Abhängigkeit davon, ob eine<br />

organische Ursache für die Infertilität vorlag oder nicht.<br />

Insgesamt deuten die Ergebnisse der dargestellten Untersuchungen - genau<br />

wie die in Kapitel 1.3.1.1 - nicht darauf hin, daß <strong>ungewollt</strong> kinderlose <strong>Paare</strong> ihre<br />

<strong>Paarbeziehungen</strong> als gestört erleben (vgl. die Übersichtsartikel von Edelmann, 1990<br />

<strong>und</strong> McMahon, Ungerer, Beaurepaire, Tennant & Sa<strong>und</strong>ers, 1995). Teilweise<br />

ergeben sich sogar Hinweise auf besonders stabile oder nahe Beziehungen. Eine<br />

zeitweilige Belastung durch eine IvF-Behandlung ist damit allerdings nicht<br />

ausgeschlossen.<br />

1.3.1.3 Untersuchungen mit dem Gießen-Test<br />

Vorgehen bei der Paardiagnostik mit dem Gießen-Test<br />

Der Gießen-Test (GT) von Beckmann, Brähler <strong>und</strong> Richter (1991) ist ein<br />

Fragebogen, der Informationen auf sechs Skalen erfaßt. Für die Paardiagnostik<br />

werden jedoch lediglich die ersten fünf Skalen verwendet, <strong>und</strong> zwar in leicht<br />

modifizierter Form (Brähler & Beckmann, 1993). <strong>Die</strong> fünf Skalen erfassen die soziale<br />

Resonanz, die Dominanz, die Kontrolle, die Gr<strong>und</strong>stimmung <strong>und</strong> die Durchlässigkeit<br />

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