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Die Paarbeziehungen ungewollt kinderloser Paare und das Erleben ...

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♦ Wie wurde die Paarbeziehung operationalisiert <strong>und</strong> erfaßt ?<br />

(Interview oder Fragebogen; was wurde erfragt: Zufriedenheit, Sexualität,<br />

Kommunikation etc.)<br />

Im folgenden sollen die empirischen Arbeiten aus drei Gründen nur kurz<br />

skizziert werden:<br />

1. Es handelt sich um eine Fülle von Ansätzen, so daß eine ausführliche Darstellung<br />

sehr umfangreich werden würde.<br />

2. Schlüsse von <strong>Paare</strong>n in verschiedenen Behandlungen oder Behandlungsabschnitten<br />

auf solche, die eine IvF-Behandlung vornehmen lassen wollen,<br />

dürften nur bedingt gültig sein.<br />

3. <strong>Die</strong> überwiegende Mehrzahl der Untersuchungen liefern ähnliche Ergebnisse:<br />

<strong>ungewollt</strong> kinderlose <strong>Paare</strong> beschreiben ihre Paarbeziehung nicht gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

anders als die entsprechenden Vergleichsgruppen.<br />

Bereits die ersten Arbeiten zur Paarbeziehung <strong>ungewollt</strong> <strong>kinderloser</strong> <strong>Paare</strong> von<br />

Mai, M<strong>und</strong>ay <strong>und</strong> Rump (1972) sowie Keep <strong>und</strong> Schmidt-Elmendorff (1974 bzw.<br />

1975) lieferten keine Hinweise darauf, daß diese Beziehungen besonders<br />

unglücklich seien. Renne (1976) verglich die Ehezufriedenheit von <strong>Paare</strong>n mit<br />

Kind(ern) <strong>und</strong> kinderlosen <strong>Paare</strong>n (allerdings gewollt <strong>und</strong> <strong>ungewollt</strong>) <strong>und</strong> fand, daß<br />

die Zufriedenheit der kinderlosen <strong>Paare</strong> höher war.<br />

Etliche Untersuchungen befaßten sich mit den Folgen der Infertilität. Greil,<br />

Porter <strong>und</strong> Leitko (1989) führten mit 22 <strong>Paare</strong>n qualitative Interviews durch <strong>und</strong><br />

fanden, daß trotz einer Beeinträchtigung des sexuellen <strong>Erleben</strong>s (17 von 22 <strong>Paare</strong>n)<br />

immerhin 9 <strong>Paare</strong> äußerten, daß sie die Infertilität näher zusammengebracht habe.<br />

Nur 4 <strong>Paare</strong> meinten, die Infertilität habe sie weiter voneinander entfernt.<br />

Verschlechterungen im Eheleben beschreiben Chandra et al. (1991): die Mehrheit<br />

der 48 befragten indischen Frauen berichten zwar keine gravierenden Eheprobleme,<br />

aber 33% geben an, daß es mehr Streit gäbe, <strong>und</strong> 25% meinen, daß die<br />

Kommunikation der Partner abgenommen habe. Ebenfalls in der Rückschau gaben<br />

die Untersuchungspersonen in der Studie von Raval, Slade, Buck <strong>und</strong> Lieberman<br />

(1987) eheliche <strong>und</strong> sexuelle Probleme an, als die Infertilität erkannt wurde. <strong>Die</strong><br />

Probleme klangen jedoch bis zum Eintritt in eine Klinik ab, <strong>und</strong> die aktuellen<br />

Angaben zur Paarbeziehung lieferten keine Hinweise auf Schwierigkeiten.<br />

Während die eben aufgeführten Untersuchungen retrospektiv angelegt waren,<br />

befragten Takefman, Brender, Boivin <strong>und</strong> Tulandi (1990) <strong>Paare</strong> vor <strong>und</strong> nach einer<br />

diagnostischen Phase. Es zeigte sich eine signifikante, jedoch eher geringe<br />

Abnahme in den Werten der Ehezufriedenheit (der Mittelwert sank von 118 auf 115).<br />

Ähnlich angelegt war die Befragung von Daniluk (1988), mit Meßzeitpunkten vor,<br />

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