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Die Paarbeziehungen ungewollt kinderloser Paare und das Erleben ...

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<strong>Die</strong> ‘Aktiviertheit‘ der Frauen ist kurz nach Follikelpunktion, Embryotransfer <strong>und</strong><br />

in der Wartezeit deutlich niedriger ist als vor <strong>und</strong> zu Beginn der Behandlung. Es<br />

zeigt sich aber auch ein Anstieg vom Zeitpunkt kurz nach dem Embryotransfer in die<br />

Wartezeit. Da die Skala Aktiviertheit eher körpernahe Items enthält (z.B. tatkräftig,<br />

arbeitsam, eifrig) läßt sich folgern, daß sich bei den Frauen hier Hinweise auf die<br />

Belastung durch die medizinischen Eingriffe zeigen.<br />

Da in Abhängigkeit von der erfragten Stimmung differentielle Verläufe<br />

gef<strong>und</strong>en wurden, sind zusammenfassende Aussagen schwer möglich. Allerdings<br />

zeigen sich sehr wohl Hinweise auf eine Belastung durch die Behandlung. Dabei<br />

wird die körperliche Belastung vielleicht eher durch die verringerte ‘Aktiviertheit’ die<br />

psychische Belastung eher durch eine mehr gedrückte Stimmung deutlich. <strong>Die</strong> u.a.<br />

von Strauß et al. (1991) beschriebene Anspannung unter IvF zeigt sich jedoch nicht<br />

in einer zunehmenden ‘Gereiztheit’.<br />

Stimmungsverläufe in den Subgruppen<br />

Subgruppen ‘Mehr <strong>und</strong> Weniger Gesprächsförderung’<br />

<strong>Die</strong> Untersuchung, ob <strong>das</strong> <strong>Erleben</strong> einer IvF-Behandlung von der Paarbeziehung<br />

abhängig ist, stellt eine Erweiterung der bisherigen Forschung dar. Es<br />

zeigte sich, daß die theoriegeleitete Auswahl der Kommunikation als wesentliche<br />

Moderatorvariable berechtigt war. <strong>Die</strong> Auswertung der Stimmungsverläufe für die<br />

beiden Subgruppen ‘mehr bzw. weniger Gesprächsförderung’ erbrachte deutlich<br />

unterscheidbare Abläufe. <strong>Die</strong> Ergebnisse sind erkennbar homogen, d.h. die Angaben<br />

der befragten Frauen <strong>und</strong> Männer aus den <strong>Paarbeziehungen</strong> mit weniger<br />

Gesprächsförderung deuten in allen drei erfaßten Stimmungslagen auf eine größere<br />

Belastung hin. Daher darf die aufgestellte Hypothese als bestätigt gelten. Es kann<br />

festgehalten werden, daß die <strong>Paarbeziehungen</strong> der <strong>ungewollt</strong> kinderlosen <strong>Paare</strong> im<br />

Zusammenhang mit dem <strong>Erleben</strong> einer IvF-Behandlung eine wesentliche Rolle<br />

spielen. Dabei ist es die Kommunikation der <strong>Paare</strong> bzw. genauer die gesprächsfördernden<br />

Aspekte der Kommunikation, die modifizierend wirken.<br />

Eine genauere Betrachtung der Verläufe ergibt dabei folgendes Bild: die<br />

Stimmungsabfolgen von ‘Gedrücktheit‘ <strong>und</strong> ‘Gereiztheit’ unter IvF ähneln einander.<br />

Bei den Männern zeigen sich deutliche Niveauunterschiede, wobei die Männer aus<br />

<strong>Paarbeziehungen</strong> mit ‘mehr Gesprächsförderung’ weniger ‘gereizte’ <strong>und</strong> ’gedrückte’<br />

Stimmung berichten, was gegen Ende der Behandlung besonders deutlich wird. <strong>Die</strong>s<br />

könnte bedeuten, daß die Belastung, die durch die IvF-Behandlung entsteht, durch<br />

offene Gespräche untereinander abgemildert wird <strong>und</strong> so weniger ’Gereiztheit’ <strong>und</strong><br />

’Gedrücktheit’ entsteht. Es läßt sich aber auch vermuten, daß diese Männer, da sie<br />

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