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Die Paarbeziehungen ungewollt kinderloser Paare und das Erleben ...

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Männer geringer war, wenn diese auch mehr Symptome berichteten. Es läßt sich<br />

also schlußfolgern, daß es sinnvoll ist, die <strong>ungewollt</strong> kinderlosen <strong>Paare</strong> genauer zu<br />

untersuchen. Als Ergebnis könnten verschiedene Typen zu finden sein, die sich im<br />

Verhalten <strong>und</strong> <strong>Erleben</strong> deutlich voneinander unterscheiden.<br />

1.3.2 Untersuchungen zum <strong>Erleben</strong> einer IvF-Behandlung<br />

Betrachtet man eingangs die Bewertungen von <strong>Paare</strong>n, die eine IvF-Behandlung<br />

vornehmen ließen, so stellt sich heraus, daß die Behandlung als belastend<br />

erlebt wird. Greenfeld, Diamond <strong>und</strong> DeCherney (1988) berichten, daß 20 von 97<br />

Patienten nach mißlungener IvF eine Beratung aufsuchten. In der Befragung von<br />

Freeman et al. (1987) bezeichnen 83 bzw. 88% der Befragten die Behandlung im<br />

Rückblick als sehr belastend. Niedriger liegen die Angaben bei Leiblum et al.<br />

(1987): etwa 23% der befragten Personen schätzten die Behandlung als wenig, 45%<br />

als mittelmäßig <strong>und</strong> 31% als sehr belastend ein. Auch Strauß, Argiriou, Buck <strong>und</strong><br />

Mettler (1991) kommen zu dem Schluß, daß die Behandlung generell belastend<br />

empf<strong>und</strong>en wird. <strong>Die</strong>s belegt auch die Studie von Harrison, Callan <strong>und</strong> Hennessy<br />

(1987), die eine signifikante Abnahme der Spermienqualität unter IvF beschreiben.<br />

Einige Untersucher befragten <strong>Paare</strong> bzw. Frauen vor <strong>und</strong> nach der Behandlung<br />

<strong>und</strong> fanden einen Anstieg von Depression bzw. Ängstlichkeit, insbesondere bei<br />

fehlgeschlagenem Versuch (z.B. Hynes, Callan, Terry & Gallois, 1992; Newton,<br />

Hearn & Yuzpe, 1990 oder Litt, Tennen, Affleck & Klock, 1992).<br />

Trotzdem stehen die <strong>Paare</strong> auch nach erfolgloser IvF der Methode nicht<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich ablehnend gegenüber. So war die am häufigsten genannte Reaktion<br />

auf eine erfolglose IvF in der Untersuchung von Leiblum et al. (1987) die<br />

Zufriedenheit, alles probiert zu haben. Es zeigte sich auch keine Abnahme in der<br />

Bereitschaft, weitere Versuche zu unternehmen. Hier können zweierlei Überlegungen<br />

eine Rolle spielen. Zum einen glauben einige <strong>Paare</strong>, daß sie sich aufgr<strong>und</strong><br />

der Erfahrungen des ersten Versuchs auf eine weitere Behandlung besser<br />

einstellen können. Zum anderen vermuten die <strong>Paare</strong>, daß die Ärzte die Reaktion der<br />

Frau auf die Behandlung besser kennen <strong>und</strong> daher die Erfolgswahrscheinlichkeit<br />

steige (Black, Walther, Chute & Greenfeld, 1992).<br />

<strong>Die</strong> genauere Untersuchung der Belastungsfaktoren durch eine IvF-Behandlung<br />

lieferte Hinweise darauf, daß vor allem die psychischen Begleiterscheinungen<br />

wirksam werden. So äußerten die meisten der von Mao <strong>und</strong> Wood (1984) befragten<br />

Patientinnen, die keine weitere IvF-Behandlung vornehmen lassen wollten, auf die<br />

Frage nach den Gründen, neben finanziellen Erwägungen psychische Symptome<br />

(55% Angst, 44% Depression). Ein ähnliches Ergebnis schildern Mahlstedt, MacDuff<br />

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