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analytik und die dialektik der substanz

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-— 197 —<br />

auch bei Wittgenstein vorausgesetzt bleibt, 200 stellt freilich von Anfang an<br />

eine gegenläufige Ergänzung <strong>die</strong>ser konkreten Daseinsinterpretation dar.<br />

Dieser Strang <strong>der</strong> Deutung eines Begriffs vom Gr<strong>und</strong> denkt den Gr<strong>und</strong><br />

aber we<strong>der</strong> in <strong>der</strong> einen noch in <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Fassung in Verbindung mit<br />

einer bestimmten Folge. Entscheidend ist, daß in <strong>die</strong>sem Zusammenhang<br />

<strong>der</strong> Gr<strong>und</strong> nicht als Gr<strong>und</strong> einer Folge wie auch <strong>die</strong> Ursache <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong><br />

einer Wirkung ist, zu verstehen ist, son<strong>der</strong>n wie das F<strong>und</strong>ament eines<br />

Hauses o<strong>der</strong> wie <strong>der</strong> Boden, auf dem man geht. We<strong>der</strong> das Haus noch das<br />

Gehen ist eine Folge des Gr<strong>und</strong>es, <strong>die</strong>ser aber ist ursprünglicher Gr<strong>und</strong> in<br />

<strong>der</strong> Offenheit des F<strong>und</strong>amentes für weiteres. So ist <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

unbedingte Bedingung, aber doch nicht bloß Bedingung als eine<br />

notwendig hinzutretende weitere Ursache, damit eine Gruppe von<br />

Wirkenden als Ursachen eine bestimmte Wirkung zustandebringen,<br />

son<strong>der</strong>n ist selbst ein wesentliches Merkmal des primären je schon<br />

existierenden Gegenstandes als Substanz <strong>der</strong> wirkenden Kausalität o<strong>der</strong><br />

als <strong>die</strong> Wirkung empfangende Substanz, das völlig unabhängig von einer<br />

spezifizierbaren Relation zwischen <strong>die</strong>sen beiden Polen <strong>der</strong> Substanz<br />

bleibt. So ist <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong> im Sinne eines F<strong>und</strong>amentes vor allen an<strong>der</strong>en<br />

Bedingungen dessen, was geschieht, ausgezeichnet <strong>und</strong> von den Ursachen,<br />

welche eine Folge, wie weit <strong>der</strong>en Folge von Folgen etc. auch immer<br />

reichen mag, determinieren, ebenso verschieden wie von logischen<br />

Gründen, <strong>die</strong> formal Konsequenzen implizieren. Diese Auffassung des<br />

Gr<strong>und</strong>es (auch als Materie zur Einbildung <strong>der</strong> Idee <strong>und</strong> das Ding an sich<br />

als wirklicher Gegenstand, dem unsere Vorstellungen von ihm gleichgültig<br />

sind, <strong>und</strong> so schlechthin eben nicht unsere — betrachtende — Vorstellung<br />

von ihm »verursacht«) läßt sich nicht weiter nach Raum <strong>und</strong> Gegenstand<br />

unterscheiden. — Das Bewußtsein als Ereignis steht nun selbst im<br />

Horizont <strong>die</strong>ser naturalistischen Offenheit, »versteht« aber das, was<br />

geschieht, als Ankündigung. Obwohl Heidegger den Zeit-Raum zwischen<br />

dem eigentlichen, erst zu erwartenden Ereignisses <strong>und</strong> seiner Vorboten als<br />

Existenzialien in <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Anthropologie gereinigten<br />

F<strong>und</strong>amentalontologie spätestens ab dem daseinshermeneutischen<br />

Wahrheitsproblem mit kategorialen Bestimmungen <strong>der</strong> »Seynsgeschichte«<br />

in Zusammenhang bringt, bin ich <strong>der</strong> Auffassung, daß <strong>die</strong> damit zuvor<br />

von <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Hand vollzogene Abwerbung anthropologischer<br />

Qualitäten nur literarisch nachzuvollziehen sei: Zuvor hat man<br />

200 Beilage zum Kongress in Wien 1985 (?); Wittgensteins »Zeigen« verschiedener<br />

Ordnung (201)

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