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analytik und die dialektik der substanz

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bewußtseinsfähigen Daseins schon vor <strong>der</strong> ausdrücklichen Thematisierung<br />

<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Intersubjektivität verb<strong>und</strong>enen Wahrhaftigkeit des Bezeugens<br />

ein sachliches Problem im Rahmen <strong>der</strong> Wahrheitsfrage: Die Systeme <strong>der</strong><br />

Wechselwirkung sind in beiden möglichen Bedeutungen <strong>der</strong><br />

»Vorhandenheit« (persönlich-geistig <strong>und</strong> physikalisch-materiell) nicht nur<br />

nicht restlos trennbar, son<strong>der</strong>n auch nicht restlos unterscheidbar. Wollte<br />

man aber im strengen Wortsinn fragen, wie denn ein Ich sein könne, so<br />

frägt man zuerst nach <strong>der</strong> Möglichkeit, wie ein Selbst, o<strong>der</strong> auch ein<br />

Subjekt, ein Ich besitzen könne. Die Antwort versucht Heidegger eben mit<br />

dem Zitat Hegels zum Selbstbewußtsein zu geben, vermag aber gerade <strong>die</strong><br />

auch von Heidegger verlangte (<strong>und</strong> auch für Heidegger bei Hegel im<br />

bloßen Sich-selbst-Wissen des Geistes als Selbstbewußtsein nicht<br />

gef<strong>und</strong>ene) in sich selbst vermittelte Identität von Ich, Selbst, Dasein <strong>und</strong><br />

Art von Vorhandenheit nicht darzustellen. An <strong>die</strong>ser Stelle <strong>der</strong><br />

Untersuchung sollte aber bei Hegel doch deutlicher zwischen <strong>der</strong><br />

Phänomenologie des Geistes <strong>und</strong> <strong>der</strong> Wesenslogik unterschieden werden:<br />

Subjekt <strong>und</strong> Selbst sind Bezeichnungen (Namen) des fraglichen Substrats,<br />

<strong>die</strong> den Bezeichnungen des selben Substrats als das des Bewußtseins,<br />

zumal des urteilenden (selbstbewußten) Bewußtseins, vorangehen. Nicht,<br />

daß Subjekt o<strong>der</strong> Selbst ohne <strong>der</strong> Bezeichenbarkeit des Selbstbewußtseins<br />

durch den allgemein-individualisierenden Namen »Ich« für <strong>die</strong> empirische<br />

Psychologie nichts wären, doch besitzen <strong>die</strong> Namen »Subjekt« <strong>und</strong><br />

»Selbst« in <strong>der</strong> Analyse des Komplexes Ich - Selbstbewußtsein nur <strong>die</strong><br />

semantische Funktion einer Unterlage des vom »Ich« allgemein<br />

bezeichneten je individuellen Selbstbewußtseins, ohne allerdings ein<br />

Kriterium einer umreißbaren Gestalt in <strong>der</strong> Raum-Zeit-Einheit »Einer«<br />

Anschauung o<strong>der</strong> einer eindeutig bestimmten <strong>und</strong> notwendigen<br />

(andauernden) Kraftwirkung wie physische Gegenstände zu besitzen.<br />

Dabei ist <strong>der</strong> Gebrauch des Namens »Subjekt« <strong>der</strong> abstraktere, da <strong>die</strong>ser<br />

Begriff, von <strong>der</strong> subjektiven Leiblichkeit ausgehend, auch nur einfach <strong>die</strong><br />

Perspektive eines spezifischen Raum-Zeitpunktes zu bezeichnen vermag,<br />

<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> dauernden Gegenwart durch <strong>die</strong> Zeit wan<strong>der</strong>t. Der Ausdruck<br />

»Selbst« hingegen, wie ihn Heidegger ins Spiel bringt, verlangt in <strong>der</strong> Tat<br />

schon <strong>die</strong> phänomenologische Analyse des bloß empirisch vorgef<strong>und</strong>enen<br />

Begriffes <strong>der</strong> Persönlichkeit, <strong>und</strong> bringt somit ausdrücklich eine<br />

Komplizierung <strong>der</strong> Psychologie zu sittlichen <strong>und</strong> politischen<br />

Fragestellungen mit sich.

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