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analytik und die dialektik der substanz

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-— 162 —<br />

Gedanken schon eine Einheit des Subjekts <strong>der</strong> rationalen Psychologie im<br />

»ich denke« zu denken, nicht völlig falsch sein, da im Rahmen <strong>der</strong><br />

praktischen Vernunft gerade das Vermögen <strong>der</strong> reinen (theoretischen)<br />

Vernunft als Denken den »pathologischen« Affektationen des Willens<br />

gegenübergestellt wird. So kann man Selbstdenken <strong>und</strong> an Stelle an<strong>der</strong>er<br />

denken auch therapeutisch als Kur auffassen. Die Erscheinung des<br />

Subjekts im inneren Sinn ist demnach mit <strong>die</strong>ser Perspektivenverschiebung<br />

nicht allein mittelbar als Erscheinung <strong>der</strong> Leiblichkeit <strong>und</strong> <strong>der</strong>en<br />

Interpretation als Ausdruck, o<strong>der</strong> als Folgen <strong>der</strong> Handlungen in <strong>der</strong> Welt<br />

<strong>der</strong> Erscheinungen son<strong>der</strong>n auch als wirklicher Ausdruck des Selbst im<br />

Gemüt (Gewissen, innere Stimme, Imagination) zu betrachten.<br />

11) Beharrlichkeit als allgemeine Bedingung.<br />

Substanz als Materie <strong>und</strong> Räumlichkeit<br />

Die Beharrlichkeit ist mit dem Schema <strong>der</strong> Apprehension <strong>der</strong><br />

Erscheinungen als Erkenntnisgr<strong>und</strong> nur demonstrierbar, ihr Seinsgr<strong>und</strong><br />

selbst aber ist damit nicht herstellbar. Die Kontinuität <strong>der</strong> Zeit liegt<br />

insofern als reine Anschauungsform <strong>der</strong> Beharrlichkeit voraus, gleich ob<br />

<strong>die</strong> Dauer <strong>der</strong> Zeit selbst als Substratum gedacht wird 145 o<strong>der</strong> <strong>die</strong><br />

Beharrlichkeit aus dem fortlaufenden Vergleich <strong>der</strong> Reihenfolge <strong>der</strong><br />

Erscheinungen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Reihenfolge <strong>der</strong> Vorstellungen (Apprehensionen)<br />

als empirisches Substratum erst jeweils den Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Dauer in unseren<br />

Erscheinungen a posteriori ausmacht: »Man siehet bald, daß, weil<br />

Übereinstimmung <strong>der</strong> Erkenntnis mit dem Objekt Wahrheit ist, hier nur<br />

nach den formalen Bedingungen <strong>der</strong> empirischen Wahrheit gefragt<br />

werden kann, <strong>und</strong> Erscheinung, im Gegenverhältnis mit den<br />

Vorstellungen <strong>der</strong> Apprehension, nur dadurch als das davon<br />

unterschiedene Objekt <strong>der</strong>selben könne vorgestellt werden, wenn sie unter<br />

einer Regel steht, welche sie von je<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Apprehension<br />

unterscheidet.« 146 Daß Kant von <strong>der</strong> Erscheinung in <strong>der</strong> Einzahl, ich aber<br />

oben in <strong>der</strong> Mehrzahl spreche, hat einen guten Gr<strong>und</strong>, <strong>der</strong> hier nicht<br />

ausführlich behandelt werden kann. In aller Kürze: Daß Kant gegenüber<br />

den Vorstellungen <strong>die</strong> Erscheinung nur im Singular gebraucht, hat den<br />

Gr<strong>und</strong> darin, daß <strong>die</strong> Erscheinung eines Gegenstandes durch viele<br />

145 K.r.V.,: »Die Zeit also, in <strong>der</strong> aller Wechsel <strong>der</strong> Erscheinungen gedacht werden soll,<br />

bleibt <strong>und</strong> wechselt nicht; weil sie dasjenige ist, in welchem das Nacheinan<strong>der</strong>- o<strong>der</strong><br />

Zugleichsein nur als Bestimmung <strong>der</strong>selben vorgestellt werden können.«<br />

(B 225/A 182)<br />

146 B 236/A 191

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