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analytik und die dialektik der substanz

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Kant formuliert vermutlich präzise, wenn er von einer Vorstellung des Ich<br />

»als« Subjekt o<strong>der</strong> »als« Gr<strong>und</strong> des Denkens spricht; in Frage steht, ob mit<br />

<strong>die</strong>ser Formulierung das Subjekt dem Gr<strong>und</strong> des Denkens<br />

gegenübergestellt werden soll (1), o<strong>der</strong> ob das Subjekt auch <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong> des<br />

Denkens genannt werden müßte, was ein analytisches Urteil wäre (2).<br />

ad (1) Steht dem Subjekt <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong> des Denkens gegenüber, so ist <strong>der</strong><br />

Gr<strong>und</strong> das Nicht-Subjektive, das Objektive. Allerdings ist das Objektive<br />

selbst nicht nur das An<strong>der</strong>e schlechthinnig an <strong>und</strong> für sich selbst, son<strong>der</strong>n<br />

auch laut Heidegger mit Fichte erst als Objekt <strong>der</strong> analytische Gegensatz<br />

des Subjekts. Das ist nicht unrichtig, zumal das Objekt in <strong>der</strong> Reflexion<br />

schließlich <strong>die</strong> Unterlage des Begriffs des Gegenstandes wird. Überhaupt<br />

bezeichnet das Objekt begrifflich einen Zwischenstatus von Substanz (als<br />

transzendentale Materie ohne Form, im Kapitel über das prototypon<br />

transcendentale das Substrat <strong>der</strong> Allheit realer Prädikate) <strong>und</strong> Gegenstand.<br />

Schon das Empirische überhaupt (im Paralogismus als unqualifizierte<br />

Affiziertheit des inneren Sinnes, in den M.A.d.N. wie<strong>der</strong>um als<br />

transzendentale Materie) erweist sich zwar als Unterlage sowohl eines<br />

Objekts- wie eines Gegenstandsbegriffes, ohne deshalb selbst<br />

notwendigerweise den Begriff <strong>der</strong> Substanz geklärt haben zu müssen. Der<br />

Begriff des Objektes ist also offenbar nicht allein aus dem analytischen<br />

Gegensatz zum Subjekt bestimmbar. Insofern ist <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong> des Denkens<br />

inhaltlich nicht <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong> des fraglichen Daseins als Subjekt, doch ist<br />

<strong>die</strong>ser Gr<strong>und</strong> deshalb noch nicht nur in <strong>der</strong> Position des Nicht-Subjektes,<br />

son<strong>der</strong>n immer nur als Gr<strong>und</strong>, im Subjekt als Nicht-Subjekt zu erscheinen<br />

o<strong>der</strong> aus einer Affektation des Subjekts erschließbar zu sein, auch zu<br />

haben. Sobald <strong>die</strong>se Reflexion abgeschlossen ist (<strong>und</strong> zwar mit o<strong>der</strong> ohne<br />

unmittelbares sinnliches Substrat), wird das Objekt subjektiv <strong>und</strong> objektiv<br />

zum Gegenstand. We<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong> des Objektes noch <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong> des<br />

Gegenstandes ist nur subjektiv: M.a.W. we<strong>der</strong> Objekt noch Gegenstand<br />

haben ihren Gr<strong>und</strong> bloß analytisch aus dem Gegensatz zum Begriff des<br />

Subjektes gewonnen. Während das Objekt aber noch auf äußere<br />

Sinnlichkeit <strong>der</strong> Erscheinungen <strong>der</strong> Anschauung angewiesen bleibt, soll<br />

<strong>der</strong> Begriff des Gegenstandes — wie Kant es in <strong>der</strong> reinen Ontologie<br />

(Architektonik) vorsieht — allein aus <strong>der</strong> durchbestimmbaren Form <strong>der</strong><br />

Intentionalität gewonnen werden können.<br />

Es gibt also verschiedene Gründe, anhand des Begriffs vom einzelnen<br />

Gegenstand eine Seinsweise zu charakterisieren, wird <strong>die</strong>ser nur einmal<br />

als entis rationis aufgefaßt, <strong>die</strong> von allen an<strong>der</strong>en Charakteristika von

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