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analytik und die dialektik der substanz

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das Ursprüngliche des Bewußtseins mit seinem möglichen Horizont des<br />

Ganzen vertauscht hat.<br />

Abschließend konstatiert auch Gethmann eher lapidar, daß Heidegger<br />

trotz <strong>der</strong> zwischendurch auch schon von ihm ausgeschlossenen<br />

Anschauung mittels <strong>der</strong> Differenz von hier Sorgestruktur <strong>und</strong> da<br />

Verfallenheit einerseits <strong>und</strong> (gewaltsamer) Wie<strong>der</strong>eintritt in das<br />

Sonnenlicht selbst gestalteter Geschichte an<strong>der</strong>erseits mittelbar doch an<br />

den Wahrheitsdifferenzen zwischen Vorstellung <strong>und</strong> Anschauung<br />

hinsichtlich <strong>der</strong> Verstellung als Vermittlung von Aktualität festhält <strong>und</strong><br />

insofern am Geschäft <strong>der</strong> Aufklärung teilnimmt. Heideggers<br />

Untersuchungen haben zwar <strong>die</strong> subjektiv-metaphysische Seite des<br />

Wahrheitsproblems bereichert, konnten selbst aber we<strong>der</strong> zu <strong>der</strong> logischen<br />

Bedingung <strong>der</strong> Erkenntnis noch zu <strong>der</strong>en Stellung im Reflexionsgang<br />

etwas beitragen: Daß <strong>die</strong> wissenschaftliche Wahrheit als Depotenzierung<br />

betrachtet werden kann, wird allerdings von mir nur insofern ausdrücklich<br />

angegriffen, als daß<br />

1. Soziologisch <strong>die</strong> Freiheit <strong>der</strong> Wissenschaft, aus verschiedensten<br />

Interessen heraus unterstützt, eine wesentliche Rolle in <strong>der</strong> Aufklärung<br />

gespielt hat,<br />

2. Hermeneutisch Heidegger <strong>die</strong> Potenz des Daseins schließlich selbst<br />

mit <strong>der</strong> zukünftig erwarteten Eigentlichkeit <strong>der</strong> Gegenwart als<br />

Wie<strong>der</strong>holung <strong>der</strong> Vergangenheit heillos depotenziert hat (Die zwei —<br />

vertanen — Öffnungen des Daseins: Physik <strong>und</strong> Geschichte), <strong>und</strong><br />

3. Logisch <strong>die</strong> Idee <strong>der</strong> wissenschaftlichen Wahrheit (Logik), <strong>die</strong><br />

zweifelos am Ende <strong>der</strong> Urgeschichte <strong>der</strong> Philosophie selbst ursprünglich<br />

wesentlich geworden ist, von Heidegger ernsthaft versucht wird, aus <strong>der</strong><br />

Ontik des Daseins abzuleiten.<br />

Das reine Bewußtsein des Verstandesgebrauches (Vernunft — als oberes<br />

Begehrungsvermögen — unter Verstand) ist keine wie auch immer<br />

geartete Ableitung aus einem wie auch immer potenten Bewußtsein,<br />

son<strong>der</strong>n ist eine Fulguration, <strong>die</strong> we<strong>der</strong> logisch, physikalisch, chemisch,<br />

biologisch, verhaltenstheoretisch o<strong>der</strong> evolutionstheoretisch ableitbar ist.<br />

Dem wie auch immer gearteten vorgängigen (ursprünglichen) Bewußtsein<br />

aber kann nun je nach Bedarf ein soziales, ökonomisches, politisches o<strong>der</strong><br />

auch archaisches, triebhaftes, schließlich auch ein mythisches Urwesen als<br />

Substrat unterschoben werden.

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