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analytik und die dialektik der substanz

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-— 234 —<br />

(insbeson<strong>der</strong>e hinsichtlich des Freiheitsbegriffes im Rahmen einer<br />

substantialen Sittlichkeit) lassen bei <strong>der</strong> ontischen Behandlung des Ichs <strong>der</strong><br />

personalitas moralis Zweifel zu, ob nicht <strong>der</strong> ontologischen Fragestellung<br />

ein ihriges zu tun übrig bleibe. (p. 207) — Das mag ja eben durchaus sein,<br />

aber warum wie<strong>der</strong>um unmittelbar nach dem Vorbild <strong>der</strong> Naturontologie?<br />

Außerdem wird hier nur <strong>die</strong> rationale metaphysische Argumentation in<br />

ihrer schlichten Gegenüberstellung von Intellection <strong>und</strong> Pathologie des<br />

Begehrens herangezogen, ohne auf <strong>die</strong> Geglie<strong>der</strong>theit <strong>der</strong> Maximenlehre<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> inten<strong>die</strong>rten Verknüpfung des Gefühls <strong>der</strong> Achtung mit dem<br />

Begriff <strong>der</strong> Pflicht als nicht-rein synthetischer Begriff a priori in <strong>der</strong><br />

zweiten Kritik zu achten. 233 — Schon das Erfahrungmachen in § 26 <strong>der</strong><br />

ersten Kritik (B 518) verlangte zur theoretischen Konstitution des<br />

transzendentalen Subjekts bereits nach dem Subjekt <strong>der</strong> praktischen<br />

Vernunft, <strong>und</strong> gehört somit womöglich nicht mehr zur<br />

transzendentalanalytischen Methode, son<strong>der</strong>n zu <strong>der</strong> von Kant im<br />

Paralogismus entgegengesetzte Methode, das Bewußtsein synthetischmetaphysisch<br />

als Wesen vorauszusetzen. Insofern gewinnt Heideggers<br />

Darstellung des personalen Subjekts (in <strong>der</strong> Phänomenologie) bei Kant als<br />

unmittelbar an scholastische Traditionen anschließend, auch wie<strong>der</strong> an<br />

Gewicht. So würde auch ich eine Kritik an <strong>die</strong>ser Darstellung gegen Kant<br />

selbst aufrecht halten: Der Paralogismus <strong>der</strong> psychologischen Idee ist mit<br />

<strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>legung <strong>der</strong> Mendelsohnschen Seelenlehre im Rahmen einer<br />

ontologischen Erörterung des Daseins nicht erschöpft, <strong>und</strong> auch nicht<br />

durch eine (selbst durchaus mögliche) synthetische Metaphysik <strong>der</strong><br />

Psychologie in <strong>der</strong> theoretischen o<strong>der</strong> praktischen Vernunft ersatzlos außer<br />

Kraft zu setzen. Diese kritische Haltung wird meines Erachtens durch <strong>die</strong><br />

psychologischen Abschnitte in <strong>der</strong> Kritik <strong>der</strong> praktischen Vernunft (Gefühl<br />

<strong>der</strong> Achtung nach dem Vorbild des Erhabenen aus <strong>der</strong> dritten Kritik<br />

gegenüber <strong>der</strong> Psychologie von Engeln in <strong>der</strong> Dialektik) einerseits wie<br />

durch eine kritische Untersuchung <strong>der</strong> Maximenlehre insbeson<strong>der</strong>e<br />

hinsichtlich des kategorischen Imperativs <strong>und</strong> dessen Beziehung <strong>der</strong><br />

Allgemeinheit <strong>der</strong> gefor<strong>der</strong>ten Geltung zum schlichten Wollenkönnen<br />

nach dem Vorbild Cusanus an<strong>der</strong>erseits von Kant selbst unterstützt. — Die<br />

Frage nach <strong>der</strong> ontologischen Methode überhaupt, <strong>die</strong> verschiedenen<br />

Naturen des Subjekts (personalitas transcendentalis, psychologica,<br />

moralis) in ein einheitliches Verhältnis <strong>der</strong> dadurch bestimmten<br />

233 Vgl. Konrad Cramer, Metaphysik <strong>und</strong> Erfahrung in Kants Gr<strong>und</strong>legung <strong>der</strong> Ethik, in:<br />

Schönrich <strong>und</strong> Kato (Hrsg.),Kant in <strong>der</strong> Diskussion <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne, Suhrkamp<br />

Frankfurt/Main 2 1997, p. 280 - 325

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