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analytik und die dialektik der substanz

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Erinnerung an <strong>die</strong> Differenz zwischen real möglich <strong>und</strong> existent qua<br />

sinnlicher Wahrnehmung im Dasein immer schon enthalten. Das Fragen<br />

<strong>der</strong> theoretischen Philosophie beginnt mit dem Moment, wo <strong>die</strong>ser<br />

Unterschied im Dasein ins Bewußtsein tritt. Deshalb habe ich von<br />

Anbeginn behauptet, <strong>der</strong> Begriff vom Dasein sei bei Kant nicht allein vom<br />

Konzept des Vorhandenseins wesentlich bestimmt, son<strong>der</strong>n darf<br />

zumindest im Rahmen einer transzendentalen Anthropologie auf <strong>der</strong><br />

Gr<strong>und</strong>lage aller dreier Kritiken Kants hoffen.<br />

f) Die Vorstellung vom Ich als eines Subjekts o<strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>es des<br />

Denkens<br />

»Müssen wir nicht phänomenologisch fragen, in welcher Weise dem<br />

Dasein selbst sein Ich, sein Selbst, gegeben ist, d. h. in welcher Weise das<br />

Dasein existierend es selbst, sich zu eigen, d. h. eigentlich im strengen<br />

Wortsinn ist?« (Heidegger, GA, Bd. 24, § 15 b, S. 225)<br />

Die programmatische Aussage, <strong>die</strong> in <strong>die</strong>ser Frage enthalten ist, führt zu<br />

den Paralogismen Kants zurück, <strong>die</strong>, wennzwar negativ, <strong>die</strong> Seinsweise<br />

des Ichs in Unterscheidung vom Dasein (!) bestimmt haben. So schreibt<br />

Kant auch von <strong>der</strong> Vorstellung des Ichs als Subjekt o<strong>der</strong> Gr<strong>und</strong> des<br />

Denkens, daß <strong>die</strong>se Vorstellungsarten nicht kategorial, <strong>und</strong> so nicht<br />

Erkenntnis genannt werden kann, wozu sinnliche Anschauung nötigt wäre<br />

(K.r.V., B 429), was letztlich durchaus etwas mehr zugestehen scheint, als<br />

<strong>die</strong> Wi<strong>der</strong>legungen <strong>der</strong> Paralogismen selbst. Insofern ist das »Ich denke«,<br />

das alle unsere Vorstellungen begleiten können muß, da ohne eigene<br />

Vorstellung nur als rein begriffliche Erkenntnis möglich, noch weniger<br />

bestimmt als <strong>die</strong> Realitas (Washeit) <strong>der</strong> Möglichkeit des Seins. Die<br />

Seinsweisen <strong>der</strong> Möglichkeiten des Seins hingegen sind allein dadurch,<br />

daß sie auf das Konzept <strong>der</strong> Vorhandenheit hingeordnet sind, näher<br />

bestimmt, wenn auch selbst nicht von <strong>der</strong> Seinsweise <strong>der</strong> Vorhandenheit.<br />

Dies <strong>und</strong> das Vorhandene im engeren Sinne umfaßt mehr o<strong>der</strong> weniger<br />

das Dasein, ein Ausdruck, den Kant zunächst gleichmäßig über alles<br />

Existierende verwendet, was aber nicht bedeutet, daß Kant unter Dasein<br />

immer auch Vorhandenheit selbst versteht. — Die Seinsart <strong>der</strong> Vorstellung<br />

des Ichs als Subjekt o<strong>der</strong> Gr<strong>und</strong> des Denkens hat nicht einmal <strong>die</strong>se<br />

Hinordnung auf das Konzept des Vorhandenseins. (Heidegger hält<br />

inkonsequenterweise gleich das ganze Dasein in <strong>die</strong>sem Sinne für ein<br />

Seiendes, das nicht existiert).

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